Logo

    Alwis Wiener (ex-Fernsehpirat) in „Vordergründig-Hintergründig“

    deSeptember 05, 2016
    What was the main topic of the podcast episode?
    Summarise the key points discussed in the episode?
    Were there any notable quotes or insights from the speakers?
    Which popular books were mentioned in this episode?
    Were there any points particularly controversial or thought-provoking discussed in the episode?
    Were any current events or trending topics addressed in the episode?

    About this Episode

    Peter Pohn hat ein vordergründig-hintergründiges Porträt über den früheren Fernsehmechaniker und Regionalfernsehpiraten Alwis Wiener aus Schörfling am Attersee gestaltet. Vor rund 30 Jahren startet Wiener, besondere Ereignisse rund um den Attersee filmisch zu dokumentieren. In weiterer Folge entwickelt der Schörflinger das Vöcklabrucker Wochenspiegel TV. 1994 geht er damit aufgrund des damals noch vorherrschenden ORF-Monopols das Risiko ein, illegal zu senden.

    Mit dem Vöcklabrucker Wochenspiegel TV legt Alwis Wiener den Grundstein für das heute erfolgreiche BezirksTV, das nun in sämtlichen Oberösterreichischen Regionen verankert ist.

    In dieser Sendung hören Sie ein Gespräch mit Alwis Wiener, der von den Anfängen des Regionalfernsehens in Oberösterreich erzählt und gleichzeitig einen Einblick in die Entwicklung der Fernseh- und Kameratechnik gibt.

    Recent Episodes from "Vordergründig - Hintergründig" - die Porträtreihe abseits des Mainstreams

    90 Jahre: Bürgerkrieg in Österreich

    90 Jahre: Bürgerkrieg in Österreich

    Zwischen den Kriegen : Musik-Lesung zeigt krisenbehafteten Lebensalltag der 1920er-30er Jahre 

    Präsentation, am Donnerstag, den 7. März, 18h30 in der Linzer Buchhandlung Meritas, Harrachstraße 5. In der Musik-Präsentation werden Erlebnisse von Menschen geschildert, die in den 1920er-Jahren in eine Welt voll politischer, wirtschaftlicher und sozialer Krisen hineingeboren worden sind. Die Lesung mit Musik beginnt um 18h30.

    Sängerin Liane Locker, Schauspieler Eugen Victor und Historiker Peter Pohn schildern Erlebnisse von Menschen, die in den 1920er-Jahren im südlichen Hausruckviertel in eine Welt voll politischer, wirtschaftlicher und sozialer Krisen hineingeboren werden. Aufgrund der bereits damals großen Industriebetriebe in der Region, wie die Wolfsegg-Traunthaler Kohlenwerks AG, ist hier ab den 1930er Jahren eine besonders hohe Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. 1934 kommt es dann zu den sogenannten Februar-Kämpfen.

    Foto: privat

    Wehret den Anfängen – Die Jahre 1938-1955

    Wehret den Anfängen – Die Jahre 1938-1955

    Am Donnerstag, 25. Jänner 2024 um 19.30 Uhr findet im Pfarrzentrum Ottnang/H. (Bez. Vöcklabruck) die Musik-Lesung „Die Vergangenheit als Lehrmeisterin – Wehret den Anfängen!“ statt.
    Hauptakteure sind:
    Der Historiker und Journalist Peter Pohn, Theaterlegende Eugen Victor und die Musikerin Liane Locker.
    Das Trio reflektiert in einer szenischen Lesung mit Erzählungen, Interviews mit Zeitzeugen, historischen Daten und Fakten, Flüsterwitzen aus der damaligen Zeit sowie musikalischen Einlagen die 1930iger und 40iger Jahre. Dabei sind durchaus Parallelen zur Gegenwart erkennbar!
    Eine Thematik, die zutiefst zum Nachdenken anregt und berührt!
    Weitere Aufführung: Donnerstag, 7. März, 18h30, Buchhandlung Meritas, Harrachstraße 5

    Foto: Andreas Egger

    Franz Klammer ist 70

    Franz Klammer ist 70

    Mit einer waghalsigen Fahrt, bei der Franz Klammer mehrmals in absoluter Sturzgefahr ist, schafft der damals 22-jährige Kärntner das, was eine ganze Nation von ihm verlangt: Olympia-Gold im Abfahrtslauf. Gemeinsam mit seinem damaligen Zimmerkollegen, Werner Grissmann, erinnert sich Klammer in dieser Sendung an die Zeit seines Olympiasiegs zurück. Dazu gibt der österreichische Nationalheld Einblicke in seine einzigartige Erfolgsgeschichte.

    Olympische Spiele 1976 in Innsbruck: Franz Klammer ist Top-Favorit in der Abfahrt. Seit der Saison 1974/75 hat er beinahe alle Abfahrtsrennen gewonnen. Nun lastet auf ihn ein enormer Erwartungsdruck. Die Olympia-Euphorie, ausgelöst durch eine ausgiebige Vorberichterstattung ist enorm. Die ORF-Legende Teddy Podgorski führt als Sportchef das Fernseh-Team an. Im Bereich Sportübertragung sei der ORF in jener Zeit wegweisend gewesen, erinnert sich Podgorski: „Regisseur Lucky Schmidleitner hat es geschafft, dank optimal ausgewählter Kamerapositionen, spektakuläre Bilder rund um die Welt zu schicken.“ Auch wenn Klammer als Seriensieger nach Innsbruck kommt, ist dennoch das Selbstbewusstsein der österreichischen Ski-Sport-Seele angeknackst. Zu tief liegt noch immer der Schmerz über den Ausschluss von Karl Schranz bei den Olympischen Spielen von Sapporo 1972 und dem insgesamt schlechten Abschneiden der österreichischen Mannschaft im Herzen. Die Chance zur Rehabilitation stellen jetzt die Olympischen Spiele von Innsbruck dar. Und welcher Bewerb ist am besten für die Revanche geeignet? Ganz klar, die Königsdisziplin „Abfahrtslauf“.

    Wie ein Gladiator soll sich Klammer also den Patscherkofel hinunterstürzen und die Goldmedaille gewinnen: Nicht nur für sich, sondern für eine ganze Nation. „Klammer muss Olympiasieger werden!“, das fordern die österreichischen Sport-Fans.

    (Peter Pohn)

    Foto: Blizzard

    Zwischen den Kriegen: Die krisenbehafteten 1920er-30er Jahre

    Zwischen den Kriegen: Die krisenbehafteten 1920er-30er Jahre

    Zwischen den Kriegen : Musik-Lesung zeigt krisenbehafteten Lebensalltag der 1920er-30er Jahre 

    Präsentation, am Donnerstag, den 7. März, 18h30 in der Linzer Buchhandlung Meritas, Harrachstraße 5. In der Musik-Präsentation werden Erlebnisse von Menschen geschildert, die in den 1920er-Jahren in eine Welt voll politischer, wirtschaftlicher und sozialer Krisen hineingeboren worden sind. Die Lesung mit Musik beginnt um 18h30.

    Sängerin Liane Locker, Schauspieler Eugen Victor und Historiker Peter Pohn schildern Erlebnisse von Menschen, die in den 1920er-Jahren im südlichen Hausruckviertel in eine Welt voll politischer, wirtschaftlicher und sozialer Krisen hineingeboren werden. Aufgrund der bereits damals großen Industriebetriebe in der Region, wie die Wolfsegg-Traunthaler Kohlenwerks AG, ist hier ab den 1930er Jahren eine besonders hohe Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. 1934 kommt es dann zu den sogenannten Februar-Kämpfen.

    Foto: privat

    Das Naturdenkmal Ottnangium

    Das Naturdenkmal Ottnangium

    Rund 200 Jahre brachte die aus dem Hausruck (OÖ) geförderte Kohle, auch Schwarzes Gold genannt, vielen Bewohnern der Region eine solide Lebensgrundlage. Als ehemaliger Bergmann ist Direktor OSR Peter Pohn schon früh mit der Geologie unserer Region in Berührung gekommen und hat sich dafür mehr und mehr interessiert. So ist 1989 auf Pohns Initiative hin das Naturdenkmal Ottnangium entstanden. Zum Naturdenkmal führt ein Braunkohleweg, entlang dessen eine Auswahl von jenen Bäumen wie die Hickory-Nuss oder die Sumpfzypresse zu sehen sind, deren Existenz vor 8 Millionen Jahren die Voraussetzung für die Kohlebildung im Hausruck gewesen ist.

    Gemeinsam mit dem Musikschullehrer Hermann Mayr aus Altenhof am Hausruck, sein Vater war zur gleichen Zeit wie Pohn auch Bergmann, hat der Initiator des Ottnangiums und des Braunkohlewegs nun eine Bergmannsmesse erarbeitet. Mayr hat die Musik geschrieben und Pohn den Text. Dabei wird die Besonderheit des Bergmannsberufs geschildert.

    Dazu zählt vor allem die harte Arbeit in der Grube, erklärt Pohn: „Zu meiner Zeit ist der Bergmann im Bewusstsein in die Grube eingefahren, dass es einen erwischen kann. Wenn dann aber alles gut gegangen ist und viel Kohle gefördert wurde, waren alle glücklich.“

     Uraufführung von Peter Pohns Bergmannsmesse:

    Am Sonntag, den 10. September 2023 um 9h30 wird in der Pfarrkirche Wolfsegg die Messe uraufgeführt.

    Das Naturdenkmal „Ottnangium“

    Das „Ottnangium“ befindet sich in einer Schliergrube unterhalb der Wolfsegger Schanze. Auf Initiative von Direktor OSR Peter Pohn wurde es 1989 errichtet und der Bevölkerung präsentiert. Jährlich besuchen zahlreiche nationale und internationale Studenten, aber auch interessierte Touristen, das „Ottnangium“. Herzstück des Naturdenkmals ist eine Vitrine, die das Molassemeer, die Lage des „Ottnangiums“ und eine Informationstafel über die verschiedenen Epochen der Erdgeschichte zeigt. Für die Gestaltung dieser Tafel konnte Universitätslektor Mag. Erich Reiter gewonnen werden.

    Anlässlich „25 Jahre Naturdenkmal Ottnangium“ wurde das Monument 2014 durch ein Rondell ergänzt. Die damalige Präsentation der Erweiterung zeigte die wohl einzige Achillesferse dieses Naturdenkmals auf, denn das Areal war für Besucher nur schwer zu erreichen. Es fehlte ein ordentlicher Gehweg zur Schliergrube. Aufgrund einer Idee von Wolfseggs Altbürgermeister Josef Baumgartner hat Direktor OSR Peter Pohn das Konzept für einen Themenweg entwickelt, der an die Bedeutung des Ortes Wolfsegg für den Kohlenbergbau erinnert. Vor rund 10 Millionen Jahren sind die Kohlelagerstätten des Hausrucks entstanden. Damals ermöglichte das beinahe subtropische Klima eine üppige Flora. Ausgewählte Pflanzen aus jener Zeit werden künftig den Weg zum weltbekannten Naturdenkmal Ottnangium bereichern, darunter der Mammutbaum und der Ginkobaum.

    Oberösterreich vor 250 Millionen Jahren

    Vor rund 250 Millionen Jahren bedeckt die Thetys große Teile des heutigen Europas. Die Thetys ist ein Meer, das im Erdmittelalter existiert. Dieses Zeitalter ist geprägt von großen Kontinentalverschiebungen. So drückt im letzten Drittel dieser Zeitepoche die afrikanische Kontinentalplatte Richtung eurasische Kontinentalplatte. Dadurch bilden sich die Alpen. Vor rund 80 Millionen Jahren treten die Alpen dann im Ozean als Inseln hervor. Sie reichen von Marseille bis nach Wien und finden ihre Fortsetzung in den Karpaten. Der Alpenbogen trennt den nördlichen Teil des Erdmittelalter-Ozeans ab. Dadurch entsteht das Molassemeer. Es befindet sich zwischen den Alpen im Süden und der böhmischen Masse, also dem heutigen Mühlviertel, im Norden.

    Im Molassemeer leben verschiedenste Tiere und Muscheln. So schwimmt in diesem Meer auch ein 20 Meter langer Haifisch mit riesigen Zähnen.

    Im Laufe der Zeit wird kontinuierlich Erd- und Steinmaterial in den Trog des Molassemeeres geschwemmt und lagert sich dort ab. Von der böhmischen Masse sind es Kristalline und von den Alpen kalkhaltige Materialien, die ins Meer gelangen. Die Ablagerungen und Zusammensetzung dieser Substanzen im Meerestrog bezeichnen Geologen mit dem Begriff Molasse. Jene Schichten, die sich im oberen Bereich der Molasse befinden, werden Ottnanger Schichten genannt. Diese Ablagerungen sind vor ca. 18 Millionen Jahren vor unserer Zeit erfolgt. Wichtige Hinweise dafür erbringen Bohrkerne, die bei der Suche nach Erdöl in der Region zu Tage gefördert worden sind. Sie lassen Schichtfolgen erkennen.

    Wie kam es zur Namensgebung „Ottnangium“ für die Ottnanger Schichten?

    Dies lässt sich nur erahnen. Bekannt ist allerdings, dass im Jahr 1850 der Naturforscher Friedrich Simony im Auftrag der Wissenschaft, Oberösterreich bereist. Er bekommt auch Hinweise über die Schlierschichten im heutigen Gemeindegebiet von Wolfsegg am Hausruck. Simony entnimmt dreißig Fossilien aus der Schliergrube. Es handelt sich dabei vorwiegend um versteinerte Meeresmuscheln und Meeresschnecken. Zur näheren Bestimmung übergibt er den Fund Moritz Hoerness, einem befreundeten Geologen. Hoerness Sohn Rudolf veröffentlicht dann im Jahre 1875 einen detaillierten Bericht mit dem Titel „Die Fauna des Schliers von Ottnang“. Der Bericht erscheint im Jahrbuch der k. u k. geologischen Reichsanstalt. Da einige der Fossilien aus der Schliergrube in Wolfsegg Neuentdeckungen sind, erhält diese die Bezeichnung „Lokus Typicus“, also Ort der Namensgebung. Dies ist Rudolf Hoerness zu danken, der durch seinen Bericht, die Ottnanger Sande, also das „Ottnangium“, in Geologenkreisen weltberühmt gemacht hat.

    Warum wird von „Ottnangium“ gesprochen, befindet sich doch das „Ottnangium“ auf Wolfsegger Gemeindegebiet.

    Das Rätsel um die Namensgebung ist mit einem weiteren Blick in die Geschichte zu lösen: Als Friedrich Simony die Schliergrube auf der Wolfsegger Schanze aufsucht, schreibt man das Jahr 1850. Damals ist der Begriff Gemeinde als Gebietskörperschaft noch nicht gebräuchlich, da der Übergang von der grundherrschaftlichen Ordnung zum Gemeindewesen noch im Gange ist. Für Ortsangaben sind daher eher markante Bauwerke relevant. Im Blickfeld des „Ottnangiums“ befindet sich die mächtige Ottnanger Pfarrkirche, die mit großer Wahrscheinlichkeit ausschlaggebend für die Namensgebung ist.

    Die Geologie – ein schwieriges aber immer wichtiger werdendes Wissensgebiet

    Auch wenn es im Laufe der Zeit immer wieder zu spektakulären Fossilfunden gekommen ist, bleibt die Geologie für die Bevölkerung meist ein schwieriges Wissensgebiet. Dennoch ist die permanente Beschäftigung mit der Geologie wichtig, meint Peter Pohn, um zu erfahren, wie sich die Erde weiterentwickelt. Die Bewegungen in den Erdschollen und den Kontinentalplatten können nicht gestoppt werden. Daher ist es wichtig, die Entnahme von Rostoffen aus der Erde mit Maß und Ziel zu verfolgen bzw. auf erneuerbare Energieträger zu setzen.

    W. Ambros und WIR4 (WIR4plusEINS) wissen zu begeistern

    W. Ambros und WIR4 (WIR4plusEINS) wissen zu begeistern

    Wir4: Das sind Ulli Bäer, Harry Stampfer, Gary Lux und Harald Fendrich. Gemeinsam lassen sie „das Beste von Austria 3“ und somit die Klassiker der Österreichischen Singer-Songwriter-Geschichte hochleben. Was 1997 mit Rainhard Fendrichs Idee, eine Soupergroup zu gründen, begonnen hat, führt nun die Originalband von Austria 3 weiter.

    Nach dem Studioalbum „Noch Vuan“ haben „Wir4“ mit der Doppel-CD „Das Beste von Austria 3“ – featuring Wolfgang Ambros auch ein Live-Album herausgebracht.

    In dieser Sendung hören wir  rein in das Live-Album. Dazu gibt´s Interviews mit den Musikern und Fans, aufgenommen während des Festes „70 Jahre Landjugend Schalchen“ (Bezirk Braunau) im Juni 2023.

    Homepage: wirvier.at

    Foto: Peter Pohn

    Chris Lohner blickt zurück auf 80 Lebensjahre

    Chris Lohner blickt zurück auf 80 Lebensjahre

    Auch mit 80 ist die ehemalige Fernsehansagerin noch äußerst gespannt, was das Leben so bringen wird. Schauspiel und Schreiben sind seit Langem wichtige Bestandteile ihres Lebens. 1997 gelingt Lohner mit ihrem Buch „Keiner liebt mich so wie ich“ ein Bestseller. Darin verrät sie Strategien, das Leben zu meistern und mit Sinn zu erfüllen. Man müsse sich eben mit sich selbst beschäftigen, um zu lernen, was man kann, ist die Künstlerin überzeugt. Viele ihrer Bücher hat die Wienerin bereits als Kabarett-Programm auf die Bühne gebracht. Zur Routine seien ihre Premieren aber bis heute nicht geworden.

    Lohner konfrontiert ihr Publikum mit allgemeinen Themen des Alltags, die sie lustig verpackt. Mitunter steckt darin aber ein ernster Kern. Die Kabarettistin möchte Menschen eben zum Nachdenken anregen. So auch im Programm „Bazooka oder die Vier im Jeep“ aus dem Jahr 2023. Darin beschreibt sie Kindheitserlebnisse, wie die letzten Tage des Zweiten Weltkrieges.

    Lohners Kindheit ist geprägt von Armut. Allerdings gelingt es Chris Vater in einer Zeit voll Not, Bildung zu vermitteln. Der Vater ist gelernter Bibliothekar und wird später zum jüngsten Volkshochschuldirektor in Wien. Zudem erlebt Lohner persönliche Einschränkungen aufgrund der Besatzungsmächte.

    Chris Lohner maturiert 1961 und geht danach für ein Jahr als Austauschstudentin nach Amerika. Dort beginnt sie ihre Schauspielausbildung und vollendet diese in Wien.

    Bereits vor ihrem USA-Aufenthalt kommt die angehende Schauspielerin in Kontakt mit einem Fotografen, der sie auf der Straße anspricht. Er schafft es, das damals 18jährige Mädchen zu einem Shooting zu überreden. Ins Studio wird Chris von ihrer Mutter begleitet.

    Chris Lohner gelingt es, sieben Jahre lang im internationalen Modelgeschäft zu bestehen. Erinnerungen aus jenen Jahren veröffentlicht sie im Roman „Der Krokodilmann“. Damals wie heute sind Models großem Druck und Stress ausgesetzt. Der Missbrauch von Alkohol oder anderen Suchtmitteln sind oftmals die Folgen. „Zu unserer Zeit seien Drogen aber eher noch eine Randerscheinung gewesen“, erinnert sich Lohner.

    Ab den 1960er Jahren beginnen Jugendliche und Studenten in vielen Staaten Europas, aber vor allem den USA, althergebrachte Lebensformen der Elterngeneration, Einstellungen und Werte zu hinterfragen. Die 68er Bewegung entsteht. Revoltierende Jugendliche zeigen ihren Protest mittels Musikgeschmack, Körperhaltung und Mode. Selbst bezeichnet sich Lohner auch als 68erin.

    Hautnah erlebt Chris Lohner die Jugendrevolte in Paris mit, wo sie bereits seit einiger Zeit lebt. Steine werden aus dem Pflaster gerissen und Autos angezündet. In Österreich ist von der Jugendrevolte allerdings kaum etwas bemerkbar. Reaktionär sei es in Wien zugegangen, erinnert sich Lohner an damals.

    Heute seien manche Werte und Einstellungen der ´68er Generation in der Gesellschaft angekommen, meint die Autorin. Auch wenn viele Mitstreiter von damals, nun andere Wege gehen würden.  Zufriedenheit, Müdigkeit oder keine Lust weiterzukämpfen … Was ist mit den Revoluzzern von damals geschehen?

    Die 68er – Bewegung kommt erst mit einigen Jahren Verspätung nach Österreich. Medien, vor allem der österreichische Rundfunk, fördert junge Autoren, Künstler und Musiker. Sie beschreiben die österreichische Seele und leiten bei vielen Menschen einen Nachdenkprozess ein.

    1979 ist Chris Lohner dann selbst als Interpretin tätig. Sie veröffentlicht das Album „Wer Bin Ich Wirklich“. Im Lied „Grüne Witwe“ karikiert sie das Selbstverständnis vieler Frauen jener Jahre. „Grüne Witwe“: Darin propagiert Lohner die weibliche Selbstbestimmung. Ebenso ein wichtiges „68“er Thema. „Emanzipation müsse durch Taten und Gesetze gelebt werden“, meint die Kabarettistin. Chris Lohner hat diesbezüglich keine Scheu vor der Aufdeckung von Tabus. In ihrer Arbeit weist sie permanent auf besondere Missstände in Punkto Gleichstellung zwischen Mann und Frau hin.

    Ab 1973 ist Chris Lohner als Programmansagerin auf dem Bildschirm zu sehen. Ihre profunde Schauspiel- und Sprechausbildung sowie ihre Unverwechselbarkeit und ihr selbstbewusstes Auftreten lassen die Wienerin zu einem Star werden. Bald wird Chris innerhalb des ORF auch ehrenvoll „die Lohner“ genannt. Vollkommen unvoreingenommen ist sie damals an ihre Aufgabe herangegangen, erzählt sie. Über ihre plötzliche Berühmtheit und die viele Fanpost ist Chris Lohner zwar erfreut, dennoch etwas verblüfft. Die TV-Ansagen sind live. Für aktuelle Durchsagen, zum Beispiel eine Todesmeldung, müssen sämtliche Fernsehsprecherinnen gerüstet sein. Beim ORF ist Chris Lohner freie Dienstnehmerin. Nebenbei arbeitet sie an einer Karriere als Buchautorin. Im Laufe der Zeit erweitert Chris Lohner das Genre Fernsehansagerin zur Kunstform. Schließlich wird ihre Rolle in der Krimiparodie-Serie „Kottan ermittelt“ zum Glücksfall. In „Kottan“ spielt die Lohner eine Fernsehansagerin, die mit den Zusehern ständig in direkten Kontakt tritt. So kommentiert sie das Programm oder wendet sich mit skurrilen Mitteilungen an das Publikum. Die Ankündigung, dass auf vielfachen Wunsch des Publikums eine zehnminütige Bildstörung wiederholt werde, ist Kult geworden. Die Rolle der Fernsehansagerin in „Kottan ermittelt“ wird ständig weiterentwickelt und es kommt sogar zu einem Gesangsduett mit Lukas Resetarits, der damals den Kottan spielt. Die beiden singen das Duett „Something Stupid“ von Frank und Nancy Sinatra. Die Lohner nutzt ihre Bekanntheit, um karitative Projekte oder Organisationen, wie „Licht für die Welt“ zu unterstützen. Dieser Verein setzt sich dafür ein, dass beeinträchtigte Menschen in der Dritten Welt selbstbestimmt leben können. In Afrika würden sich die Probleme der Westeuropäischen Welt relativieren, meint sie.

    Als sozial denkender Mensch gibt Lohner der aktuelle Rechtsruck in der Österreichischen Gesellschaft zu denken. So wehrt sie sich gegen negative Stimmungen, wenn es beispielsweise um Flüchtlingsbewegungen aus dem Nahen Osten geht. Die Bevölkerung Österreichs würde sich seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges durch eine große „Helfer-Tradition“ auszeichnen, erklärt Chris Lohner.  Egal, ob Ungarnaufstand 1956, Prager Frühling 1968 oder die Jugoslawienkrise in den 90er Jahren. Flüchtlinge seien in Österreich stets willkommen gewesen. Regierungen der ehemaligen Ostblockstaaten Polen, Ungarn und Tschechien, die laut Lohner kaum gewillt seien, Flüchtlingen zu helfen, nehme sie in die Pflicht.

    Neben gesellschaftspolitischen Entwicklungen sind Lohner auch zwischenmenschliche Beziehungen ein Anliegen. Im Programm „Woll-Lust“ aus dem Jahr 2016 hat sie daher Verstrickungen des Lebens thematisiert. Mit Humor könnten eben komplizierte Zusammenhänge besser vermittelt werden, ist die Entertainerin überzeugt. Stricken fördere eben die Kommunikation.

    Stichwort „Liebes-Psychologie“: Ebenso ein wichtiges Thema in Chris Lohners Programmen: Gibt es bei der Partnerwahl zwischen Mann und Frau gravierende Unterschiede? Die Kabarettistin möchte sich aber von dieser, wohl naturbedingten Partnerwahl, nicht beeinflussen lassen. In ihrem Buch „artige und unartige Liebesbriefe“ setzt sich die Autorin auch mit modernen Kommunikationsformen auseinander. In ihren Büchern und Kabarett-Programmen verrät Chris Lohner viele persönliche Alltagserfahrungen. So macht sie sich in ihrem Buch „Jung war ich lange genug“ auch über das Thema „Älterwerden“ Gedanken. Von Sprüchen wie „40 ist das neue 20“ hält die Autorin nicht viel. Chris Lohner ist neugierig auf das, was noch kommen wird: Die Resett- oder gar Löschtaste drücken zu können, um das eigene Leben immer wieder neu zu starten, käme für sie nicht in Frage.

    Termine und weitere Informationen erhalten sie auf Chris Lohners Homepage unter www.chrislohner.com.

    (Peter Pohn, Foto: Inge Prader)

    Tracklist:

    Marlene Dietrich: Sag mir wo die Blumen sind

    Nancy Sinatra: This boots are made for walking

    The Rolling Stones: Street fighting man

    Chris Lohner: Grüne Witwe

    Janis Joplin: Another little peace of my heart

    Frank und Nancy Sinatra: Something stupid

    Rainhard Fendrich: Schwarz oder Weiß

    Lance Lumsden: Love is coming my way

     Wolfgang Ambros und Andre Heller: Für immer jung

     

     

     

    Schule – quo vadis?

    Schule – quo vadis?

    An Österreichs Schulen geht das Lehrpersonal aus. Was sind mögliche Gründe dafür, wie kann der Lehrberuf wieder erstrebenswerter werden? Wie gefährden die aktuellen Zustände in der Schule die Wissensvermittlung und somit die Kulturnation sowie den Wirtschaftsstandort Österreich?

    Am Donnerstag, den 29. Juni, ab 18h widmet sich das Freie Radio Salzkammergut in einer Sondersendung der Frage „Schule – quo vadis?“. Zu hören sind unter anderem Mag. Werner Hittenberger, Gewerkschaftschef der Gymnasial-Professorinnen und Professoren (FCG) sowie Dr. Patricia Meindl, die gerade ihr erstes Professoren-Schuljahr absolviert. Die Sendung ist auch als Podcast zu hören: cba.media/624708

    Bildtext und Fotoquelle:  Werner Hittenberger (FCG) vertritt 4000 AHS-Lehrer-eine davon ist Junglehrerin Patricia Meindl, privat

     

     

     

    „Nie wieder Krieg!“-85 Jahre Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschland

    „Nie wieder Krieg!“-85 Jahre Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschland

    Anlässlich des Anschlusses Österreichs an Hitler-Deutschland, der sich am 12. März zum 85. Mal jährt, werden Liane Locker, Eugen Victor und Peter Pohn mit Melanie Hofinger von der Buchhandlung „Meritas“ im März Lesungen zum Thema „85 Jahre Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschland“ abhalten. Und zwar am 2. März in der Meritas-Filiale Mauthausen im Donaupark, am 9. März in der Filiale am Eferdinger Stadtplatz und am 16. März in der Filiale Linz in der Harrachstraße. Beginn ist jeweils um 18h30. Weitere Informationen erhalten Sie auf der Meritas-Homepage unter www.meritas-hofinger.com.
    In dieser Sendung möchten wir  an sämtliche Zeitzeugen, geboren in den 20er und 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts, erinnern, die ich für mein Buchprojekt „Als das große Unheil begann“ befragt habe. Die Zeitzeugen werden einen ausschnitt ihrer Beiträge erzählen. Großteils sind sie heute nicht mehr am Leben. Sie und vor allem ihre Mahnung „Nie wieder Krieg!“ sollen aber niemals vergessenen werden. Das Buch „Als das große Unheil begann“ ist nun in einer Neuauflage erschienen und kann unter der Telefonnummer 0664 / 4823756 bestellt werden.

    Logo

    © 2024 Podcastworld. All rights reserved

    Stay up to date

    For any inquiries, please email us at hello@podcastworld.io