About this Episode
Alles wird besser. Nichts wird gut.
Freiheit und Einsamkeit liegen nah beieinander. Genauso wie Freude und
Traurigkeit, Schreie und Sprachlosigkeit, Gewalt und Zärtlichkeit,
Aggression und Hilflosigkeit.
HEILE WELT gewährt einen schonungslosen Einblick in vier eng miteinander verwobene Schicksale. Durch die Verschränkung der Einzelepisoden gewinnen die zentralen Themen an Komplexität: Vereinsamung in der urbanen Masse und die Unmöglichkeit der Kommunikation.
Wir erleben einen Tag, eine Nacht und den „Tag danach“ aus der Sicht einer Gruppe von Menschen. Drei Jugendliche in der amphibienhaften Situation zwischen Kind und Erwachsenem stehen im Mittelpunkt. Momentaufnahmen von jungen, haltlosen Menschen, die versuchen, mit ihren Gefühlen und ihrer Umwelt klarzukommen. Gerade jetzt bräuchten sie eigentlich Grenzen, Halt und Hoffnung. Was sie jedoch signalisieren ist das Gegenteil.
Die Probleme der Elterngeneration sind jedoch nicht minder schwierig: Zwischen Verlust, erloschener Liebe, Elternproblematiken, Ehekrisen und eigenen Bedürfnissen versuchen sie, ihre Kinder zu verstehen... Oder zumindest noch etwas zu retten.
Jakob M. Erwa arbeitete bei seinem neuen Film-Projekt mit keinem fixen Drehbuch. Das Konzept - frei nach den fesselnden Erzählungen einer Reisebekanntschaft - lieferte eine schriftliche Inszenierungsgrundlage einiger dramaturgisch verschränkter, aber dennoch fragmentarischer Momentaufnahmen und vermittelte einen Eindruck über Stimmung und Intensität.
In der Inszenierung spielte die Dynamik der Gruppe und die lockere Vertrautheit der Protagonisten eine große Rolle. In seiner Arbeit mit den zum Teil jungen Darstellern versuchte der Regisseur, ihnen durch gemeinsame Rollenerarbeitung und Improvisation größtmöglichen Freiraum zu lassen und somit ihre Authentizität und ihre unbeschwerte Herangehensweise zu erhalten.