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    Kolonialismus: Wie Deutschland zur Imperial-Macht wurde

    deOctober 27, 2022
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    1884 betritt Deutschland mit der Kolonie Deutsch-Südwestafrika, heute Namibia, die koloniale Bühne. Bis heute wird der deutsche Imperialismus oft als eine kurze, harmlose Episode der Geschichte abgetan. Dabei begeht Deutschland 1904 den ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts an den Herero und Nama in Deutsch-Südwestafrika. Und wird in nur wenigen Jahren viertgrößten Kolonialmacht. Die Deutschen herrschen in ihren Kolonien mit derselben Härte wie andere Kolonialmächte. Mit Ende 1. Weltkriegs verliert das Deutsche Reich alle seine Kolonien. Bis heute ist diese dunkle Seite der deutschen Geschichte nur unvollständig aufgearbeitet. Wir werfen einen kritischen Blick auf die deutsche Kolonialgeschichte und fragen uns: Wie könnte eine angemessene Erinnerungskultur aussehen? Gesprächspartner*innen: - Ulrike Lindner - Jürgen Zimmerer - Kokou Azamede - @DeinBruderStève **Literaturliste:** - Azamede, Kokou (2022): Kolonialbilder in Togo heute, in: Historische Anthropologie, Jahrgang 30, Heft 1/2022. - Conrad, Sebastian (2008): Deutsche Kolonialgeschichte. München, C.H. Beck (C.H. Beck Wissen in der Beck’schen Reihe). - Drechsler, Horst (1984): Südwestafrika unter deutscher Kolonialherrschaft. Der Kampf der Herero und Nama gegen den deutschen Imperialsimus (1884-1915). 2. Aufl. Berlin. - Krüger, Gesine (1999): Kriegsbewältigung und Geschichtsbewusstsein. Realität, Deutung und Verarbeitung des deutschen Kolonialkrieges in Namibia 1904 bis 1907, Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft. - Lindner, Ulrike: Das Deutsche Kaiserreich und seine Kolonien – zwischen Weltgeltung, Rassismus und globalen Bezügen, in: Birgit Aschmann/Monika Wienfort (Hg.): Zwischen Licht und Schatten. Das Kaiserreich (1871-1914) und seine neuen Kontroversen, Frankfurt a.M. / New York: Campus, 2022. - Morlang, Thomas (2008): Askari und Fitafita. „Farbige“ Söldner in den deutschen Kolonien. Berlin, Ch. Links Verlag. Bd. 8 der Reihe „Schlaglichter der Kolonialgeschichte“. - Schumann, Gerd (2021): Kaiserstraße. Der deutsche Kolonialismus und seine Geschichte. Köln, PapyRossa Verlag. - Schnurr, Eva-Maria u. Frank Patalong, Hg. (2022): „Deutschland, deine Kolonien“ – Geschichte und Gegenwart einer verdrängten Zeit. München, Deutsche Verlagsanstalt. - Zimmerer, Jürgen; Zeller, Joachim Hg. (2003): Völkermord in Deutsch-Südwestafrika. Der Kolonialkrieg (1904-1908) in Namibia und seine Folgen, Berlin: Christoph Links Verlag. - Zimmerer, Jürgen (2013): Kein Platz an der Sonne. Erinnerungsorte der deutschen Kolonialgeschichte. Campus-Verlag, Frankfurt am Main. **Internetlinks:** - https://www.spiegel.de/geschichte/kolonialismus-in-kamerun-die-tragoedie-um-rudolf-manga-bell-a-1280584.html - https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/186874/widerstand-und-genozid-der-krieg-des-deutschen-reiches-gegen-die-herero-1904-1908 - https://www.deutschlandfunk.de/menschenexperimente-robert-koch-und-die-verbrechen-von100.html#:~:text=Zu%20Kolonialzeiten%20war%20es%20%C3%BCblich,kolonialen%20Tropenmedizin%20wirken%20bis%20heute. - https://www.rki.de/DE/Content/Institut/Geschichte/robert_koch_node.html;jsessionid=31936D2D74D139F159309DEF0876ACB5.internet082 - https://www.spiegel.de/geschichte/robert-koch-der-beruehmte-forscher-und-die-menschenexperimente-in-afrika-a-769a5772-5d02-4367-8de0-928320063b0a - https://katapult-magazin.de/de/artikel/wie-geschaeftsleute-den-kolonialismus-ermoeglichten-und-heute-noch-davon-profitieren - https://linktr.ee/deinbrudersteve **Team:** - Moderation: Mirko Drotschmann - Sprecher*innen: Inga Haupt, Fabian Janssen, Andrea Kath, Felix Leibelt, Marvin Neumann - Redaktion objektiv media GmbH: Janine Funke und Andrea Kath - Technik: Moritz Raestrup - Musik: Extreme Music - Fachliche Beratung: Daniela Ssymank - Produktion: objektiv media GmbH im Auftrag des ZDF - Redaktion ZDF: Katharina Kolvenbach

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    Tontafel, Brief oder SMS? Die Geschichte der Kommunikation

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    E-Mail oder Messenger? Wer jemandem schnell eine Nachricht zukommen lassen will, entscheidet sich meist für eine dieser Kommunikationsvarianten. Vor allem kurz und knapp muss es sein. Handschriftlich einen Brief an die beste Freundin zu verfassen oder den Eltern eine Urlaubspostkarte zu schicken, ist mittlerweile vollkommen out. Wir kommunizieren digital und schnell - und erwarten meist sofort eine Reaktion. Noch im 18. Jahrhundert war das anders. Zwischen Brief verschicken und Antwort erhalten langen oft mehrere Wochen. Aber wann haben die Menschen überhaupt angefangen, sich zu schreiben? Wann entwickelten sie die erste Schrift? Und wie wurden Briefe in der Antike oder im Mittelalter von A nach B transportiert? Und was bedeutet es für unsere Schriftsprache, wenn wir statt in vollständigen Sätzen heute meist nur noch über Messenger mithilfe von Stichworten und Emojis kommunizieren? Ist das gut, ist das schlecht oder ist das einfach nur anders als früher? Ein Podcast über die Geschichte der schriftlichen Kommunikation - und über die Renaissance der Postkarte.

    Piraten und Freibeuter. Die Geschichte der Seeräuberei

    Piraten und Freibeuter. Die Geschichte der Seeräuberei
    Seit dem Angriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 lauern pro-palästinensische Huthi-Milizen aus dem Jemen im Roten Meer jedem Handelsschiff auf, das sie verdächtigen, irgendeine Beziehung zu Israel zu haben. Doch ist das überhaupt Piraterie? Und wenn ja, was hat diese moderne Piraterie mit den Piraten aus dem 16. oder 17. Jahrhunderts zu tun? Woher kommt unser Bild vom freien und abenteuerlustigen Piraten, der an Deck seines Segelschiffes mit gehisster Totenkopfflagge in den Weltmeeren herumschippert - auf der Suche nach fetter Beute, wie der legendäre Black Beard, Klaus Störtebeker oder Henry Morgan? Wann fing das mit der Piraterie in der Geschichte eigentlich an? Und gibt es einen Unterschied zwischen einem Freibeuter und einem Piraten? Ein Podcast über Trinkgelage auf Tortuga, einen deutschen Piraten aus Memmingen und die Frage: Haben Piraten tatsächlich sagenhafte Schätze vergraben?

    Mythos Südsee - Die Geschichte des Pazifiks

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    Türkisblaues Meer, weißer Sandstrand, Kokospalmen – die Südsee. Inbegriff für das irdische Paradies. Genauso gut könnte es aber heißen: Tropische Wirbelstürme, Erdbeben und Vulkanausbrüche. Oder Atombombentests und Inseln, die durch den Klimawandel und den Meeresspiegelanstieg bald verschwunden sein werden. Rund 25.000 Inseln gibt es derzeit im Pazifik. Er ist der größte, der tiefste und der älteste Ozean unseres Planeten. Die Südsee ist nur ein Teil davon. Schon Entdecker wie Ferdinand Magellan waren im 16. Jahrhundert von dieser Inselwelt fasziniert. Er gab diesem Meer, das oft alles andere als friedlich ist, auch seinen Namen: Stiller Ozean. Ein Podcast über verrückte Aussteiger und Abenteurer, über die einsamste Insel der Welt, über bedrohte Paradiese und die Frage: Woher stammen eigentlich die Polynesier?

    Die Geschichte von True Crime

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    “Kaltblütig”, “Mordlust” oder “Aktenzeichen xy … ungelöst“ – egal, ob Buch, Podcast, Film oder Fernsehen – “True Crime” also wahre Verbrechen, liegen derzeit im Trend. Vielen Menschen scheint der Sonntagabendkrimi oder der Krimiroman mit fiktiven Verbrechen nicht mehr spannend genug zu sein. Den letzten Adrenalinkick gibt es oft nur noch, wenn es um wahre Verbrechen geht. Hohe Auflagen und Klickzahlen versprechen die Geschichten, die möglichst brutal, möglichst gruselig oder möglichst mysteriös sind. Aber woher kommt diese Faszination für das Böse? Haben die Menschen sich schon von Anbeginn gegenseitig von Mord und Totschlag erzählt? Welche wahren Verbrechen werden bis heute immer und immer wieder erzählt? Und seit wann spricht man überhaupt von „True Crime“?

    Die Geschichte von Silvester und Neujahr

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    Für manche ist es die größte Party des Jahres, andere verkriechen sich lieber unter der Bettdecke. Silvester und Neujahr spaltet die Nation. Auch, wenn es um das Silvesterfeuerwerk geht. Rund 40 Prozent der Deutschen fänden es völlig in Ordnung, die Knallerei komplett zu verbieten. Andere dagegen lieben sie. In der Wissenschaft ist man sich noch nicht sicher, wer das Schwarzpulver und damit das Böllern überhaupt erfunden hat. Mit dem Neujahresfest hatte das jedenfalls nichts zu tun. Und auch der Namensgeber für Silvester, Papst Silvester I., steht damit in keiner Verbindung. Aber woher kommt dann unsere Tradition, das neue Jahr mit einem Fest zu begrüßen? Warum hat unser Jahr 365 Tage und beginnt am 1. Januar? Und warum lesen wir gerade zum neuen Jahr besonders gern Horoskope und glauben an die glücksbringende Kraft von Hufeisen und Kleeblättern? Im neuen Jahr beginnen wir wieder mit einer neuen Staffel Terra X History – der Podcast. Wir haben viele spannenden Themen für euch geplant, zum Beispiel Folgen zur Geschichte von True Crime oder zu Piraten und Freibeutern. Wir freuen uns, wenn ihr wieder dabei seid. Die gesamte Redaktion wünscht einen guten Rutsch in das Jahr 2024!

    Die Geschichte der Steuern

    Die Geschichte der Steuern
    Zu hoch, zu viele, zu kompliziert: So lässt sich die Meinung Vieler zu Steuern einfach zusammenfassen. Vor allem das Meckern über zu hohe Steuern ist in Deutschland beliebt. Aber ohne Steuern würde unser Staat nicht funktionieren. Und würden nicht geschätzt 100 Milliarden Euro Steuern jährlich hinterzogen, dann hätte die Bundesregierung vielleicht derzeit kein Haushaltsproblem. Einkommenssteuer, Umsatzsteuer, Kfz-Steuer, Hundesteuer – inzwischen leben wir in einem wahren Steuerdschungel. Unbestätigten Berichten zufolge überblicken nicht einmal mehr alle Finanzbeamte und Steuerberater die komplizierten deutschen Steuergesetze und ihre Ausnahmeregelungen. Aber wie ist es überhaupt dazu gekommen? Und wann fing das in der Geschichte an mit dem Steuerzahlen? In Deutschland war der letzte größere Steuerprotest der gegen die Neuregelung der Grundsteuer, die 2025 in Kraft treten soll. In der Geschichte haben Proteste gegen zu hohe Steuern aber sogar zu Revolutionen geführt wie in Frankreich und den USA. Steuerflucht gab es schon im alten Ägypten. Und lange Zeit haben Staaten und Herrscher ihre Bürger und Untertanen nur mit Gewalt dazu bringen können, überhaupt Steuern zu zahlen.

    Die Geschichte des Alters und des Alterns

    Die Geschichte des Alters und des Alterns
    Lange leben möchten wir alle – aber alt werden und auch noch so aussehen? Um als möglichst jung durchzugehen, machen Kosmetikindustrie und Schönheitschirurgie heute Milliarden-Umsätze. Altern ist für viele jüngere vor allem mit Gebrechen und körperlichem Verfall verbunden. Aber stimmt das überhaupt? Und woher kommt dieses negative Image gegenüber alten Menschen? Diversität ist heute in aller Munde – nur Alte sind damit eher selten gemeint. Es heißt oft pauschal, im Alter seien Menschen weniger produktiv, könnten nicht mehr arbeiten und lägen, im schlimmsten Fall, der jüngeren Generation auf der Tasche. Aber ab wann gilt man eigentlich als „alt?“ Und woher kommen diese Vorurteile gegenüber älteren Menschen? Wie waren Alte zum Beispiel in der römischen und griechischen Antike angesehen? Wer kümmerte sich im Mittelalter und der frühen Neuzeit um Pflegebedürftige, als es noch keine modernen Alten- und Pflegeheime gab? Und wo werden die Menschen besonders alt, und vor allem - warum?

    Die Geschichte des Spielens

    Die Geschichte des Spielens
    Am Anfang war nicht das Licht, sondern das Spiel – den ersten Satz der Bibel so umzuformulieren, das würde einigen sicher zu weit gehen. Aber viele Experten sind sich heute einig: Am Anfang war das Spiel – und erst dann kam die Kultur. Die Welt der Spiele ist riesig. Und keine Frage des Alters: Babys spielen mit Rasseln, Kleinkinder werfen mit Bauklötzen durch die Gegend, Kinder malen mit Kreide Kästchen auf die Straße und spielen Hüpf- oder Fangspiele, Jugendliche und Erwachsene zocken zu Hause an der Spielkonsole oder am Computer. Viele Menschen vertreiben sich die Zeit mit Brettspielen wie Schach oder Kartenspielen wie Doppelkopf oder Canasta. Beim Spielen tauchen wir ein in eine Phantasiewelt, in der unsere eigenen Regeln gelten. Aber warum spielen wir überhaupt? Und wann hat der Mensch angefangen, zu spielen? Was wissen wir darüber, ob und vor allem, was Menschen zum Beispiel in der Antike gespielt haben?

    Geschichte der Verschwörungsmythen

    Geschichte der Verschwörungsmythen
    Die Erde ist eine Scheibe. Die Illuminaten sitzen im Untergrund und steuern das Weltgeschehen. Und die Mondlandung war eine gigantische Fälschung: Die Geschichte ist voll von solchen Verschwörungsmythen. Schon in der Antike dienten sie als Mittel der politischen Auseinandersetzung. Und einmal in die Welt gesetzt, entwickeln sie oft ein Eigenleben – wie die angebliche jüdische Weltverschwörung, die wieder und wieder in vielen Varianten weitererzählt wird. Aber wie und vor allem warum kamen diese Verschwörungsmythen in die Welt? Was ist für viele Menschen daran so faszinierend? Und welche gesellschaftlichen und politischen Folgen hat es, wenn mehr und mehr Menschen an erfundene Verschwörungserzählungen glauben und dadurch am Ende sogar gewalttätig werden, um gegen die vermeintliche Verschwörung mit allen Mitteln anzugehen?

    Streicheln oder schlachten? Die Geschichte von Tieren und Menschen

    Streicheln oder schlachten? Die Geschichte von Tieren und Menschen
    Streicheln oder schlachten? Damit ist ziemlich gut unser widersprüchliches Verhältnis zu Tieren beschrieben. Fast die Hälfte aller Deutschen haben mindestens ein Haustier. Dabei führen Hunde und Katzen die Statistik an. Sie werden verhätschelt und geliebt und oft als Familienmitglied behandelt. Bei unseren Nutztieren sieht das ganz anders aus. Rinder, Schweine und Hühner leben bis heute fast ausschließlich in Massenhaltung, bevor sie bei uns auf dem Teller landen. Zahlreiche Versuche, hier nachhaltig für alle Nutztiere etwas zu verbessern, sind bislang gescheitert. Aber wie war das eigentlich in der Geschichte? Wann wurde zum Beispiel der Hund zum „besten Freund des Menschen“? Wie steht es um die Rassezucht bei Hunden und Katzen? Wann haben wir angefangen, Tiere für die industrielle Fleischproduktion zu züchten? Und gibt es auch Tiere, die Geschichte geschrieben haben?