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    Let's Talk About Vibes #018 | "My Auto is my Wohnzimmer"

    de-ATJuly 05, 2021
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    Let's talk about vibes

    #018 | My Auto is my Wohnzimmer

    Markus Petzl ist gnadenloser Optimist und begnadeter Vordenker. Und einer der Top Unternehmensberater, wenn es darum geht disruptive Potentiale für die Zukunft zu erkennen. Weit vorauszuschauen und jetzt schon denken, was in vielen Jahren sein wird. Das ist seine Kunst.

    whoitis?

    Warum ist das eigentlich so? Mit dieser fundamentalsten Form des disruptiven Widerstands challengte Markus bereits in jungen Jahren seine Professoren und -innen. Später dann, entsprechend abgehärtet und geschult, lernten seine Kunden in der Unternehmens- und Positionierungsberatung die einstige Unart zu schätzen und seine disruptiven Lösungen zu lieben. Mit 20 Jahren Erfahrung in herausfordernden Projekten in den unterschiedlichsten Branchen wie Media, Finance, Health, Industry oder Retail verbindet er auf erfrischende Weise Kompetenz mit Frechheit und gilt heute als einer der europäischen Experten in Sachen „disruptive strategy“ und „corporate disruption“. Genau dafür ist Markus auch ein vielgebuchter Redner im deutsch- sprachigen Raum. Darüber hinaus ist er leidenschaftlicher Unternehmer und ein unruhiges Fünftel eines Startups, das den europäischen Strommarkt auf den Kopf stellen wird. Zusammengefasst lebt, denkt und tanzt er glücklich verliebt zwischen Wien, Tel Aviv und San Francisco.

    wheretofind?

    www.disruptive.wtf

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    Let's Talk About Vibes Comic #12 | Rekuperation

    Let's Talk About Vibes Comic #12 | Rekuperation

    Rekuperation [ʁekupeʁaˈt͡si̯oːn] ist keine besondere Fähigkeit, keine Krankheit und auch nicht die Bezeichnung für das pflegende Zurückschneiden von Staudenbeeten im Frühjahr. Rekuperation ist der etwas sperrige Begriff für den noch sperrigeren Begriff "Energierückgewinnung". Unterm Strich kann man sagen: es ist etwas Lässiges, das Elektroautos können, Verbrenner aber nicht.

    Natürlich wäre es super, wenn man beim Fahren, durch Bremsen und Verzögern mehr Energie gewinnen könnte, als man braucht um zu Fahren. Oder zumindest gleich viel. Aber leider ist das physikalisch nicht möglich und wird immer Science Fiction bleiben. Dennoch ist es erstaunlich wieviel Strom in die Batterie zurückfließt, wenn man ein Elektroauto richtig bedient. Man kann durch die Verzögerungswirkung des Motors oft sogar ganz auf die Bremse verzichten. Das erfordert ein wenig Übung, wird aber durchaus zur Sucht, wenn man merkt, was da möglich ist. Ein Beispiel gefällig? Vom Fuschertörl am Großglockner bis zur Mautstation Ferleiten sind es 12,5 Kilometer mit 1330 Höhenmetern. Auf dieser Strecke kann man sich mit einem modernen Elektroauto rund 50 Kilometer Reichweite in die Batterie zurückholen. Nur mit Rollen. Das ist Rekuperation. Ja, eh, wenn man das Auto mit dem Hubschrauber hinauffliegt, ist das von der Energiebilanz und auch aus ökologischer Sicht, nicht so prickelnd, aber wir werben ja nicht für einen Wettberwerb der blödesten Argumente gegen kluge Technologie, sondern um serienreife Systeme, die klare Vorteile gegenüber fossilen Antrieben bringen. Übrigens kann man die schönste Alpenstraße Europas mit E-Autos zum ermäßigten Mauttarif befahren. Und gratis laden kann man in luftiger Höhe auch. Und man wird plötzlich von Radfahrern geliebt.

    Will vielleicht nicht jeder, ist aber nix Schlimmes.

    Let's Talk About Vibes Comic #11 | Rasende Rast

    Let's Talk About Vibes Comic #11 | Rasende Rast

    Wer es eilig hat mit dem Auto an seinen Urlaubsort zu kommen, fährt entweder ein Rennen gegen sich selbst oder hält Pausen für Schwäche. Mit Reisen jedenfalls hat das wenig zu tun. Dabei lernt man an den Ladesäulen dieser Welt nicht nur lauter nette Leut´ kennen, sondern findet mitunter genau jene Zeit, die man ständig glaubt zu verlieren.

    Natürlich dauert es noch etwas länger ein Elektroauto zu laden, als einen Tank zu füllen. Und? Komischerweise ist das nur für jene ein Thema, die es aus Prinzip eilig haben und damit einen Lebensstil vor sich hertreiben, der jedem vernünftigen Menschen als ungesund gilt. Es gab eine Zeit, da hatten wir Zeit, einen Tankwart zu bitten, die Scheiben zu putzen, Öl- und Wasser zu kontrollieren, man hat ein bissl g´scheit über Autos, das Wetter oder die „verrückten“ Touristen geredet, die extra aus Deutschland anreisen, um unsere Straßen zu verstopfen. Niemand hat sich für diese Momente geschämt. Philosophisch betrachtet, darf der Weg ruhig das Ziel sein, im Alltag gilt das natürlich nicht. Ein Widerspruch über den es sich übrigens gut nachdenken lässt, wenn man am Kabel hängt und für einen Augenblick durchatmet. Die Mobilitätswende macht uns gerade ein Angebot, das wir nicht abschlagen sollten. Elektroautos stinken nicht, machen keinen Lärm, regen ihre Insassen viel weniger auf, als drehzahlabhängige Hetzer, geben einem schon beim Reisen das Gefühl im Urlaub zu sein. Außerdem ist die Ladeinfrastruktur entlang der Hauptverkehrsrouten so ausgebaut, dass man schon sehr, wirklich sehr ungeschickt sein muss, mit leerer Batterie liegen zu bleiben. Moderne E-Autos haben mittlerweile wirklich respektable Reichweiten, laden während einer ganz normalen Pause hunderte Kilometer in sich hinein und kümmern sich mit cleveren Navigationssystemen selbst darum, wann und wo sie Saft brauchen.

    Es wird also vielleicht wirklich langsam Zeit, Vorurteile hinter sich zu lassen. Zumindest diese Zeit sollten wir uns nehmen.

    Let's Talk About Vibes Comic #10 | Reichweitenangst

    Let's Talk About Vibes Comic #10 | Reichweitenangst

    Mangeldenken ist so alt wie die Menschheit selbst. Wehe dem, der im kältesten Winter von überhaupt nicht genug Holz vor der Hütte hat. Oder zu wenig Salzhering im Keller. Oder kein Eis für den Martini. Aus solcher Prägung entstehen auch all die schönen Vorurteile über zu wenig Reichweite von Elektroautos. Es wird Zeit, ihnen selbstbewusst entgegenzutreten und das Bärenfell gegen ein schickes Ladenetz zu tauschen.

    Wer aus Angst vor digitalem Kontaktverlust sein Handy bereits bei 80% Restkapazität ans Kabel hängt, fürchtet sich natürlich auch davor mit einem Elektroauto im Nirgendwo liegen zu bleiben und nie wieder in die Zivilisation zurückkehren zu können. Nur die wirklich Verwegenen warten bis alles rot blinkt und rollen mutwillig 100 Meter vor der nächsten Tankstelle aus. Beides muss nicht sein. Aktuelle Elektroautos schaffen heute schon weit über 500 Kilometer und täglich steigt die Reichweite. Natürlich ist die Technologie noch kein Allheilmittel für jeden Einsatzzweck, aber wer die Langstrecke als Wettrennen gegen die Zeit sieht, sollte vielleicht ohnedies einmal grundsätzlich über den Sinn und Zweck des Weges nachdenken. Jede Angst ist legitim, vor allem, wenn sich die Welt fundamental verändert, aber grundsätzlich dagegen zu sein und sich mit fadenscheinigen Argumenten gegen das Bessere zu stemmen bringt uns ganz sicher nicht voran. Niemand fährt hunderte Kilometer genussvoll am Stück – führende Urologen warnen sogar ausdrücklich davor. 

    In einigen Jahren werden wir unsere heutige Skepsis belächeln, bis dahin arbeiten wir weiter am Fortschritt. Und an uns.

    Let's Talk About Vibes Comic #09 | An der Tankstelle

    Let's Talk About Vibes Comic #09 | An der Tankstelle

    Niemand muss gegen den Strom schwimmen, man kann auch ganz einfach damit fahren. Das hat Positives und Negatives. Logisch, zwischen diesen beiden Polen fließt er ja, der Strom. Wer jetzt auf der Landkarte nachschaut, ob es Warschau zweimal gibt, hat wahrscheinlich schon getankt. Oder wurde vom Blitz getroffen. Oder beides.

    Tankstellen waren schon immer gesellige Orte – in den Anfängen der Automobilgeschichte bekam man Benzin noch im Wirtshaus. Flaschenweise. Vielleicht diskutiert der Stammtisch auch deshalb so lauthals über die Mobilitätswende.Die Zapfsäulen der Zukunft werden Strom aus erneuerbaren Energien ausschenken und womöglich im eigenen Garten stehen. Wer sein Auto zu Hause auflädt, könnte dann sogar besonders profitieren, denn die kleinen und großen Geschäfte macht man dort umsonst – Toilettenbenutzung in den eigenen vier Wänden ist in der Regel gratis. In Unschuld sollte man seine Hände aber trotzdem nicht waschen, denn selbst mit sauberem Strom betankt, werden Elektroautos schmutzig. Ein paar Dinge ändern sich wohl nie.Die Tankstelle von morgen ist ein Mobilitätshub, die kleine Ladepause zwischendurch, ein geschätztes Alltagsritual. Es wird völlig NORMAL, dass Strom SUPER ist, Elektromobilität kennt nur eine Lebensqualität.Dialekt „Des wird nie wos“ über den Stammtisch brüllt, steht jetzt schon fest: 

    Mit Sprit hingegen wird man sich bis in alle Ewigkeit volllaufen lassen können. Das allerdings ist wieder ein ganz andere Geschichte.

    Let's Talk About Vibes Comic #08 | Das Beschleunigungsduell

    Let's Talk About Vibes Comic #08 | Das Beschleunigungsduell

    Berührungsangst mit Strom ist nur natürlich. Weiß jeder, der schon einmal in den Weidezaun gegriffen oder versucht hat, den Grill mit Knopfzellen anzuheizen.Trotzdem braucht man sich vor der Mobilitätswende nicht zu fürchten. Solange niemandem die Sicherungen durchbrennen, bleibt die Zukunft spannend.

    Elektroautos haben etwas Basisdemokratisches in Bezug auf ihre Leistungsentfaltung: sie „reißen“, wie der Volksmund gerne sagt, „schon von ganzen unten an“. `Ganz unten´ bezieht sich dabei nicht nur auf den Drehmomentverlauf, sondern auch auf den Preis, denn schon recht günstige E-Modelle erzielen Beschleunigungswerte, für die sich hochpreisige Verbrenner erst aus dem Drehzahlkeller quälen müssen. Nun ist das „Hatzerl“ an der Kreuzung natürlich kein Ritterschlag für die Mobilitätswende, am Stammtisch und im Autoquartett aber durchaus ein argumentatives Highlight. Immer dann, wenn die neue Technologie wieder einmal in die Nähe von strombetriebenen Haushaltsgeräten auf Rädern gerückt wird, kann so lustbetonte Überzeugungsarbeit dafür geleistet werden, dass das Bessere gelingt.Wer einmal in einem Elektroauto gesessen ist, sich auf das leise, saubere und dynamische Fahrgefühl eingelassen hat, will nichts anderes mehr. Warum auch? Wir sind ja auch nicht wieder aufs Pferd gestiegen, nur weil jemand behauptet hat, das Auto würde sich nicht durchsetzen. Abgesehen davon, dass so ein Pferd weder leise noch sauber ist. Und Zuspruch braucht. Und soviel ständige Aufmerksamkeit, sollten wir unserer Alltagsmobilität gegenüber vielleicht nicht aufbringen müssen. 

    Statt Öl ins Feuer zu gießen oder in den Motorblock, könnten wir unsere eigene Energie durchaus nachhaltiger einsetzen.

    Let's Talk About Vibes Comic #07 | Windgeräusche

    Let's Talk About Vibes Comic #07 | Windgeräusche

    Am Anfang war es nur ein Lüftchen, mittlerweile frischt der Wind ganz kräftig auf und bringt die Mobilitätswende mit jeder Böe ein Stückchen weiter voran. Eingefleischten Gegner von Elektromobilität gehen die Argumente aus, im Schatten des Zweifels macht sich Vitamin D-Mangel breit. Abhilfe schafft die Sonne, die auch an trüben Tagen scheint und frische, saubere Energie in unsere Solarzellen pumpt.

    Österreich hat wirklich die besten Voraussetzungen für Elektromobilität – rund 75 Prozent unseres Stroms stammen bereits aus erneuerbaren Energien. Damit sind wir ein Rolemodel in ganz Europa, nur Island kann es noch besser. Weil aber weder Energie- noch Mobilitätswende ein Wettbewerb sind, brauchen wir uns nicht gegenseitig übertrumpfen, sondern nur fragen: wie kommen wir ohne Polemik und Interessenpolitik auf 100%? Moderne PV Anlagen haben mittlerweile so hohe Wirkungsgrade, dass auch ohne Sonnenbrand genügend Saft erzeugt wird, um unsere Batterien zu laden. Elektroautos speichern erneuerbare Energie und tragen damit zur Stabilisierung der Stromnetze bei. Die Umweltbilanz von Elektroautos, die mit sauberem Strom geladen werden, ist deutlich besser als jene von Verbrennern und sie verbessert sich mit zunehmender Lebensdauer der Fahrzeuge permanent. Manchmal kommt man sich schon fast blöd vor, überhaupt noch gegen Scheinargumente anzukämpfen. Andererseits: es ist auch immer wieder unterhaltsam zu hören, was alles zusammenbricht, wenn erst alle mit Strom fahren. Diese Theorie wird übrigens nicht selten auf allen Vieren vorgetragen, also auf dem Weg vom Stammtisch zum Ort der tausend Winde. 

    Philosophisch und thermodynamisch betrachtet handelt es sich bei heißer Luft übrigens auch um einen nachhaltigen Strom.

    Let's Talk About Vibes Comic #06 | Wasser gibt Stoff

    Let's Talk About Vibes Comic #06 | Wasser gibt Stoff

    Wasser ist der Stoff, aus dem die Träume sind. Die Vorstellung, den Tank mit nachhaltigem, kristallklarem und regionalem Treibstoff aus der Hochquellleitung zu befüllen, oder gleich mit Weihwasser, beflügelt die Fantasie und heiligt die Mittel. Aber vielleicht lassen wir die Kirche erstmal im Dorf und das Wasser im Brunnen.

    Wasserstofftechnologie ist faszinierend und hat großes Potential, Spazierenfahren werden wir damit fürs Erste nicht. Auch wenn man uns das gerne glauben machen möchte. Glaube kann zwar Berge versetzen, aber sicher nicht die Bella Macchina, selbst wenn mancher übers Wasser geht, für die Meisten muss sich das Meer schon teilen, damit man trockenen Humors von A nach B kommt.H ist zwar das häufigste Element im Universum, es zu isolieren ist aber ganz schön aufwendig und braucht derzeit noch deutlich mehr Energie, als am Ende im Wasserstoff steckt. Das rechnet sich nicht für unseren Alltag und deshalb macht es auch wenig Sinn, das Thema im Individualverkehr als Alternative zur Elektromobilität anzupreisen.Wasserstoff hat gut Chancen im Schwerlastverkehr für enorme Emissionsreduktionen zu sorgen, ebenso wie im öffentlichen Nahverkehr, in der Schifffahrt, also überall dort, wo große Mengen des Treibstoffes mitgeführt werden können und große Massen in Bewegung sind. Für´s Erste sollten wir uns darüber freuen, dass sich Elektromobilität in der Praxis immer mehr etabliert, die Hersteller unzählige neue Modelle bringen und auch die Ladeinfrastruktur unaufhaltsam wächst.Wer die Mobilitätswende als Chance für Wandel zum Besseren versteht, wäscht seine Hände nicht in Unschuld, sondern ist mit allen Wassern gewaschen. 

    So schaut's aus.

    Let's Talk About Vibes Comic #05 | Die Fernwartung

    Let's Talk About Vibes Comic #05 | Die Fernwartung

    Auch Elektroautos müssen lernen, irgendwann auf eigenen vier Rädern zu stehen und die Sicherheit der heimischen Garagenwände gegen das Abenteuer Leben einzutauschen. Sie sind jung, attraktiv und haben jede Menge Potential. Sie sind die Hoffnungsträger der Mobilität von morgen und lassen sich nicht einfach an die lange Ladeleine hängen.

    Die Frage sollte eigentlich nicht lauten: „Was kann ich für mein Auto tun?“, sondern vielmehr „Was kann mein Auto für mich tun?“ Wie herrlich wäre das denn, wenn unsere Autos selbständig Wege erledigen, auf die wir überhaupt keine Lust haben, uns Dinge abnehmen, die nicht nur Zeit kosten, sondern einfach lästig sind. Selbständig tanken, selbständig in die Waschstraße und natürlich auch selbständig zum Service fahren. Das wäre doch was! Natürlich ist es leichter erstmal über Utopien zu lachen, aber wirklich lustig wird es dann, wenn die Realität zum Überholen ansetzt. Zugpferde und Dampflokomotiven werden das gerne bestätigen. Ja, der Umstieg auf Elektromobilität verändert Vieles, aber gleichzeitig bekommen wir mit der Mobilitätswende auch die einmalige Chance, das Thema Auto von Grund auf neu denken. Laden, wo man gerade ist, frei Atmen wo jetzt die Luft zum Himmel stinkt, das wirkliche Leben hören, wo jetzt Verkehrslärm alles zudeckt. Sorgen muss man sich um die elektrischen Kleinen trotzdem nicht, denn wie heißt es so schön: 

    Zuhause schmeckt der Strom ja doch am Besten.

    Let's Talk About Vibes Comic #04 | Opa ist Grantig

    Let's Talk About Vibes Comic #04 | Opa ist Grantig

    Es gibt Reizthemen  die uns ein Leben lang verfolgen und nicht nur in den Augen brennen. Franzbrantwein, Modern Talking, Presskopf, Schulterpolster. Jede Generation hat ihren Fetisch, die Kunst besteht darin, Veränderung und Wandel so in die Kommunikation zu bringen, dass alle verstehen, worum es geht und nicht aus Prinzip dagegen sind.

    Kann schon sein, dass man hin und wieder etwas lauter sprechen muss, damit es leiser wird. Das Wunschdenken ist der Großvater des Gedanken. Es jedem recht zu machen, ist ein schwieriges Unterfangen. Aber vielleicht geht es bei der Mobilitätswende ja auch nicht darum, was uns gerade passt oder nicht, sondern darum, ein Umdenken anzustoßen, das zu mehr Lebensqualität für alle führt. Offen zu sein für Veränderung und nicht schon aus Prinzip dagegen. Nur weil es ist, wie es ist, immer so war und immer so sein wird. Mit dieser Einstellung bringen wir das Universum vielleicht zum Lachen, aber mehr nicht. Und weil es für uns wenig Unterschied macht, ob sich Schöpfung und Zufall amüsieren, wäre es vielleicht ganz sinnvoll, wenn wir einander gut unterhalten, auch wenn sich das Neue noch ein bissl blöd anstellt. Wir wollen ja entspannt von A nach B kommen und nicht mehr Energie für die Antriebsdiskussion aufwenden, als für den Weg an sich. Da und dort mit Selbstironie, anderswo mit Optimismus, Neugierde, Mut und Humor. Einem Menschen gibt man ja auch die Chance, sich zu entwickeln, das gleiche Recht sollte Technik haben, die uns sicher nach vorne bringt und nicht zurückwirft.

    Das war übrigens tatsächlich immer schon so. Und wird auch immer so sein.

    Let's Talk About Vibes Comic #03 | Der Gebrauchtwagenschnalzer

    Let's Talk About Vibes Comic #03 | Der Gebrauchtwagenschnalzer

    „Des Digitale is in Analogen sei Feind“, sagt der Autoschnalzer zum Opel Commodore C64. Die „Okkasion“ von Morgen geht online und steht sich nicht mehr am Gebrauchtwagenparkplatz die Patschen platt. Niederer Querschnitt ist auch sportlich gesehen kein Qualitätskriterium für die Mobilitätswende am letzten Rutscher.

    Digitalisierung und Mobilitätswende verändern auch den Gebrauchtwagenmarkt nachhaltig, die Zeiten in denen eine Bohrmaschine an der Tachowelle als Frischzellenkur für den Kilometerstand galt, sind längst vorbei. Die „Bella Macchina“ behält ihren Wert nicht durch phantasievolle Laufleistung, sondern verliert ihn als Statussymbol. Und vor allem: wer sich heute ein modernes Auto leisten möchte, muss es nicht zwangsläufig besitzen, im Gegenteil. Digitale Signaturen und Lebensläufe werden immer öfter zur Entscheidungsfindung beitragen und emotionale Übersprungshandlungen relativieren.

    Zukunftsfähige Features sind die vertrauensbildenden Highlights für den „Preisschlager“ von morgen. Connectivity, autonome Systeme, Batteriereichweite, Ladegeschwindigkeit oder softwareseitige Funktionserweiterungen, darauf wird es ankommen. Leumund und Fahrkünste des Vorbesitzers taugen vielleicht zur Legendenbildung, aber wie jemand den Elektromotor eingefahren hat, zählt wenig. Garagengepflegte, gut geschminkte Leichen aus zweiter Hand mit exorbitanten Wertsteigerungspotential wird es trotzdem geben.

    Der Mensch bleibt ja der Mensch.