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    Next Book Please: Die wichtigsten Neuerscheinungen

    deMay 10, 2019
    What was the main topic of the podcast episode?
    Summarise the key points discussed in the episode?
    Were there any notable quotes or insights from the speakers?
    Which popular books were mentioned in this episode?
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    About this Episode

    Gar keine schlechte Literatursaison bislang. Mit diesem speziellen, vor Sprachlust vibrierenden Memoir von Saša Stanišić zum Beispiel. Was für ein Buch! Die Geschichte eines Mannes, der als Teenager nach Deutschland kommt, als Flüchtling. In dem, was einmal Jugoslawien war, tobt ein Krieg. Der junge Saša kann kein Wort Deutsch, aber er wird einmal einer der besten Erzähler deutscher Sprache sein. Wie er zu dem wurde, der er ist: Das erzählt der Hamburger Schriftsteller in „Herkunft“. Der Titel ist einer von vieren, die Abendblatt-Kulturredakteur Thomas Andre und Literaturhaus-Chef Rainer Moritz in der ersten Folge des neuen Podcasts „Next Book Please“ vorstellen. Außerdem diskutieren die beiden leidenschaftlichen Leser über den Bestseller „Die Liebe im Ernstfall“, in dem die Autorin Daniela Krien das Lieben und Leiden von fünf Protagonistinnen nachspürt. Ein Buch, das ein Dauerbrenner werden könnte wie Dörte Hansens Romane – da ist sich Rainer Moritz sicher. Eher ein Geheimtipp ist die französische Schriftstellerin Annie Ernaux, die in Frankreich schon lange bekannt ist für ihre Bücher, in denen sie ihre Biografie und die ihrer Vorfahren einbettet in die französische Gesellschaftsgeschichte. Damit wurde sie zum Vorbild der derzeit besonders in Deutschland viel gelesenenen und hoch gepriesenen Sozioliteraten Didier Eribon und Édouard Louis. Jetzt erschienen ist eine Neuübersetzung ihres im Original im Jahr 1983 veröffentlichten Buches „Der Platz“. Eine hochinteressante Lektüre. Das gilt auch für Gary Shteyngarts Roman „Willkommen in Lake Success“, indem der amerikanische Schriftsteller, der in der Sowjetunion geboren wurde, das Amerika des Trump-Zeitalters porträtiert. Und die Lebenskrise eines Helden beschreibt, auf den man so erst einmal nicht gekommen wäre: Shteyngarts Figur Barry Cohen ist Hedgefonds-Manager. Tatsache. Er gehört also einem Menschenschlag an, den man nicht unbedingt mögen muss. Dass dabei ein zwar nicht immer wirklich witziger – Shteyngart war schon einmal besser in Form –, aber doch ganz brauchbarer Roman herauskommt, erklärt dieser Podcast, der künftig einmal im Monat erscheinen soll.

    Recent Episodes from Next Book Please

    Der Pulitzer-Roman, der der Bestseller der Saison werden soll

    Der Pulitzer-Roman, der der Bestseller der Saison werden soll
    In dieser Folge geht es um neue Literatur von Barbara Kingsolver, Iris Wolff und Andreas Stichmann. Barbara Kingsolvers „Demon Copperhead“ ist ein praller, glorreicher Roman über Amerika und, na klar, in der Tradition Charles Dickens‘ geschrieben. In Kingsolvers mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnetes Buch setzt auch sein deutscher Verlag große Hoffnungen. Bestseller-Status wäre unbedingt angemessen: Wer das Lesen liebt, wird diesen Roman lieben. Wo Kingsolver ein 800-Seiten-Panorama hinlegt, ist ihre deutsche Kollegin Iris Wolff wieder im reduzierten, pointierten kleineren Format unterwegs. Ihr Roman „Lichtungen“ erzählt einmal mehr von Rumänien, dem Land, in dem Wolff geboren wurde. Tatsächlich „pointiert“ ist Wolffs kunstvolle Prosa natürlich insofern nicht, als sie eine Meisterin des poetisch Ungefähren ist. Andreas Stichmann ist ebenso ein suggestiver Erzähler: In seinem Erzählungsband „Loreley“ entblättert er Vignetten der Einsamkeit und nicht vergehender Hoffnungen.

    Ach, der Schlink wieder: Ist der neue Roman voller Klischees?

    Ach, der Schlink wieder: Ist der neue Roman voller Klischees?
    Der deutsche Bestsellerautor schreibt über das Sterben, Nathan Hill über die Ehe – und Niviaq Korneliussen über eine junge Frau, die ihren Platz im Leben finden will: Next Book Please beschäftigt sich diesmal mit drei recht unterschiedlichen Büchern. Wobei der Amerikaner Hill ganz sicher das unterhaltsamste geschrieben hat. „Wellnesse“ ist eine erstklassige Version der Great American Novel, ein Roman über die Liebe und unsere Gegenwart. Niviaq Korneliussens „Das Tal der Blumen“ dagegen ist eine klassische Coming-of-age-Geschichte, aber auch ein Portrait Grönlands. Wann liest man so etwas schon einmal? An Bernhard Schlinks „Das späte Leben“ scheiden sich die Geister; einer der beiden Kritiker bleibt dem so erfolgreichen Autor gegenüber ziemlich kritisch.

    Jane Campbell: Diese späte Debütantin ist ein Knüller

    Jane Campbell: Diese späte Debütantin ist ein Knüller
    Eine Frau, die mit 80 Jahren zur Schriftstellerin wird? Wird unbedingt zum Hit. Wenn sie wie die die Britin Jane Campbell schreibt. Über ein Sujet, das bislang zu kurz gekommen ist: die alte Frau. Campbells Storys haben Biss, Witz und Melancholie. Sie überraschen. Tun das auch die neuen Romane von Jonas Jonasson und Camille Laurens? Darüber sprechen die Podcaster in dieser Folge von Next Book Please.

    Die besten Romane des Jahres

    Die besten Romane des Jahres
    Rainer Moritz und Thomas Andre stellen ihre jeweilige Top Ten des Jahres 2023 vor. Spoiler: Tonio Schachinger und Daniel Kehlmann sind nicht dabei. Dafür aber unter anderem Terézia Mora, Charlotte Gneuß und Max Richard Leßmann. Rainer Moritz steht auf Nordeuropäer, Thomas Andre ebenso. Rainer Moritz mag Johnny Cash, Thomas Andre Anselm Kiefer: Auch Sachbücher kommen in dieser Geschenketipp-Ausgabe zu ihrem Recht.

    Next Book Please - diesmal live aus der Eisdiele

    Next Book Please - diesmal live aus der Eisdiele
    Rainer Moritz und Thomas Andre sprachen diesmal ihren Podcast live vor Publikum ein: Auf Einladung der Blankeneser Buchhandlung Wassermann im Pop-up-Store in Osdorf. Thema waren vier Romane. Zum einen Inger-Maria Mahlkes vorzügliche "Buddenbrooks"-Variation "Unsereins". Ein Werk, mit dem die Buchpreis-Gewinnerin viel wagt und viel gewinnt. Außerdem wurden Uwe Timms "Alle meine Geister", Florian Illies' "Zauber der Stille" und Anne Rabes "Die Möglichkeit von Glück" besprochen.

    Daniel Kehlmanns „Lichtspiel“: Ein großer Wurf oder nicht?

    Daniel Kehlmanns „Lichtspiel“: Ein großer Wurf oder nicht?
    Eine VIP-Folge mit Deutschlands erfolgreichem Literatur-Export Daniel Kehlmann und Büchnerpreis-Gewinnerin Terézia Mora. Außerdem wird das Debüt von Amerikas Shootingstar Tess Gunty besprochen: „Der Kaninchenstall“. Der vielleicht außergewöhnlichste Titel in diesem Roman-Trio ist jedoch vermutlich Terézia Moras „Muna oder Die Hälfte des Lebens“: Eine oft haltlose Frau, die sich von einem Mann schlecht behandeln lässt – darüber kann man engagiert diskutieren.

    Best of Herbst: Der Podcast zur Buchmesse

    Best of Herbst: Der Podcast zur Buchmesse
    Rainer Moritz und Thomas Andre stellen ihre Shortlists des Literatur-Herbsts vor. Der Clou: Französinnen sind auch mit dabei. Und eine Nordirin. Außerdem aus dem schönen Bereich der deutschsprachigen Literatur Autorinnen und Autoren wie Dana Vowinckel, Maxim Biller und Steffen Kopetzky. Johnny Cash spielt auch eine Rolle – mehr sei an dieser Stelle nicht verraten.

    Ein neuer Haas – und ein Roman über das Nix-Hinkriegen

    Ein neuer Haas – und ein Roman über das Nix-Hinkriegen
    Angelika Klüssendorfs autobiografisch inspirierte Trilogie wurde zu Recht von Kritikerinnen und Kritikern rauf und runter gelobt. Jetzt gibt es mit „Risse“ einen Nachschlag. Wieder geht es um „das Mädchen“ und die schwierigen Verhältnisse, aus denen es stammt. Wolf Haas hat einen neuen Roman geschrieben, der sich ebenfalls in der eigenen Biografie bedient beziehungsweise der der Mutter. „Eigentum“ ist im typischen Haas-Sound geschrieben und schlägt einen Bogen von den 1920er-Jahren bis in die Gegenwart. Nele Pollatschek ist in „Kleine Probleme“ dagegen in der Gegenwart und da bei uns allen, die wir prokrastinieren und aufschieben, bis der Tag irgendwann vorbei ist und wieder nichts geschafft. Ein außergewöhnlicher Stoff, finden Rainer Moritz und Thomas Andre.

    Viel Amerika und eine Frau, die nicht eingeladen ist

    Viel Amerika und eine Frau, die nicht eingeladen ist
    Emma Clines neuer Roman heißt auf Deutsch „Die Einladung“ und im Original „The Guest“. Da kann man mal drüber nachdenken. Thomas Andre und Rainer Moritz tun genau das in dieser Folge von Next Book Please. In der geht es viel um Amerika. „Die Einladung“ spielt in den Hamptons, Richard Fords neuer Frank-Bascombe-Roman „Valentinstag“ dagegen in Minnesota und South Dakota. In den Fly-Over-States! Der Bascombe-Abschluss mit diesem fünften Buch ist existenziell hart und dialogisch leicht. Für R.C. Sherriffs „Zwei Wochen im Sommer“ gilt das auch. Obwohl unter der Oberfläche der Sommerfrische, die der englische Autor Sherriff (1896-1975) in seinem 1931 erschienenen Roman schildert, der Verfall lauert. In Helle des Sommers mischt sich das Dunkel des kommenden Herbstes.
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