Wie bannt man eine Umarmung auf Papier, Evelyn Schmidt?

Joscha Engel kannten wir schon länger - von kostbaren Privatstunden, aus dem Film "Tango zu Besuch" von Irene Schüller, von wunderschönen Bildern in den sozialen Medien. Der junge Psychologe, Consultant und Unternehmer beendete seinen steil nach oben weisenden Karriereweg abrupt nach dem Studium, als er erst den Tango Argentino - und wenig später in Buenos Aires seine charismatische Partnerin Sayaka Higuchi traf. Was den außergewöhnlich ausdrucks- und hingebungsvollen Tango-Stil der beiden ausmacht, wie es ihnen beim Auftritt vor Tango-Profis in Buenos Aires erging und wie sie ihr Leben als Künstler trotz zeitweise schlafloser Still-Nächte meistern, erzählt Joscha in einem sehr persönlichen Interview mit Dieter und Sabine - und verrät, warum ihn eine Tanzpartnerin weniger durch perfekte Technik, als durch ihren Ausdruck berühren kann.

Fabian Kipp lebt in Augsburg, über die Musik kam er vor sechs Jahren zum Tango. Von Anfang an war klar: Er wird die folgende Rolle tanzen - und zwar konsequent auf High Heels. Dieses Jahr war er uns dann auf dem Krakus Aires Tango-Festival in Krakau aufgefallen: Seine Anmut und hervorragende Follower-Technik auf den neun Zentimeter hohen Absatzschuhen machten uns sprachlos - und brachten ihm viele bewundernde Blicke des internationalen Tango-Publikums ein. Kaum geringer war die Überraschung, als wir wenig später durch Zufall herausfanden, dass er nicht als gefeierter Tänzer in New York, Buenos Aires oder Paris lebt – sondern ganz in unserer Nähe. So kam es zu einem der spannendsten Podcast-Interviews dieses Jahres: Eine bunte, inspirierende und Mut machende Episode.

Ihr Ruf als Tango-DJane eilt ihr bereits voraus, auch jenseits der Salzburger Szene: Niki Lettner hat sich über Jahre mit atemberaubender Verve in die Tangomusik des 20. Jahrhunderts eingearbeitet - und ein sehr persönliches Milonga-Konzept entwickelt, das mit vielen Überraschungen aufwartet. Warum sie auch auf dem Parkett den Ton angeben möchte und was ihr Geheimnis für eine "g'spürige" (=gefühlvolle) Milonga ist, verrät sie uns in unserer aktuellen Podcast-Episode.

Den ehemaligen Bio- und Chemielehrer Gerhard Riedl kennen viele durch sein satirisches Tango-Brevier, den "Großen Milonga-Führer". Auch sein streitbares Blog "Gerhards Tango-Report" soll sehr viele Leser erreichen. Wir haben den Tanguero mit der spitzen Feder nun vors Mikro geholt - und führen, wie könnte es mit Gerhard auch anders sein, ein Gespräch, das nicht ganz ohne Kontroversen auskommt. Nur so viel sei verraten: Laut wurde es nicht, außer im Intro mit Dieter und Sabine.

German Kral, Jahrgang 1968, kam Anfang der 90er Jahre von Argentinien nach Deutschland, um Film und Regie zu studieren – und blieb. Seither hat er rund ein Dutzend zum Teil viel beachteter und preisgekrönter Filme konzipiert, realisiert und produziert. Und in einigen davon spielen Musik im Allgemeinen und der Tango Argentino im Speziellen eine wichtige Rolle. In dieser Tango-Talk Episode erzählt er unter anderem von seiner Liebe zur Poesie der Texte und der kulturellen Heimat, die der Tango für ihn darstellt.

Sabine kennt die Tango-Talk-Community eigentlich als Co-Host des gemeinsamen Projekts mit Dieter. In dieser Folge wird sie selbst zum Gast - und erzählt, was sie im vergangenen Jahr aus der Lebensspur geworfen und Tango-Talk dadurch fast anderthalb Jahre zum Schweigen gebracht hat. Gemeinsam mit einigen anderen Betroffenen leiht sie in dieser Episode all jenen ihre Stimme, die den Tango als eine Art Freund erfahren konnten, der eine wichtige Rolle bei der Bewältigung von Lebenskrisen spielen kann.

Ohne Tango-Lehrer, -Reisen und -Workshops würde es still in den Salons zwischen Hamburg, München und Berlin. Das wollten Marlies und Martin Derendorf nicht zulassen: So entstand mit Beginn der Pandemie die Idee der ersten institutionalisierten Interessenvertretung für Tango-Schaffende. In dieser Podcast-Episode nehmen die beiden uns nicht nur mit auf eine Zeitreise durch die Entwicklung der Tango-Szene – sie erzählen auch, warum der Tango als Kulturerbe, das wir weltweit miteinander teilen, mehr Unterstützung von Politik, Gesellschaft und Sozialstaat braucht. Und warum ProTango e.V. auch für Ehrenamtliche, die sich landesweit in Hunderten Tango-Vereinen engagieren, eine wichtige Adresse ist.

Anton Volkov ist russischstämmiger Weltbürger mit Lebensmittelpunkt in Slowenien. Karate war einmal sein Lebensinhalt, bevor er den Tango für sich entdeckte, von dem er heute lebt. Wir sind auf ihn durch sein Buch aufmerksam geworden: Die "Umarmung zwischen zwei Schritten" war Sabines Geburtstagsgeschenk. Wir fragen Anton, womit sich sein zweites Buch beschäftigt, das dieses Jahr erscheinen soll, was Karate und der Tango in seinen Augen gemeinsam haben, und warum es trotzdem ungefährlich ist, mit ihm zu tanzen.

Jörg hat wohl schon getanzt, bevor er richtig laufen konnte: Schon in sehr jungen Jahren zog es ihn aufs Parkett. Zehn Jahre tanzte er dann Standard auf Profi-Niveau, bevor er als "Spät-Berufener" zum Breakdance fand. Fast doppelt so alt wie seine Schüler und Crew-Kollegen, trainierte er sich die akrobatischen Skills an, die es brauchte, um mit rund 30 Jahren noch Weltmeister-Ruhm zu erlangen. Danach verliebte er sich in den Tango Argentino, wo er es wieder mit Neugier, Ehrgeiz, Begeisterung und einem starken Willen zu einem hohen Grad an Exzellenz brachte. Heute unterrichtet er Tango in seinem eigenen Tangostudio in Prag – und ist Gast im Tango-Talk Podcast, wo er unter anderem erzählt, wie eine schwere Krankheit schon mit 18 sein ganzes Leben veränderte und wie der Tango für ihn zum Scheidungsgrund wurde.

Facundo Barreyra ist unter anderem ein begnadeter Bandoneon-Spieler – und seit vergleichsweise kurzer Zeit tanzt er auch Tango Argentino. Allerdings, so verrät er uns in Episode 18 von Tango-Talk, hält er sich bei Milongas am liebsten an seine Frau Lisa Franz, mit der er die Nähe beim Tango am meisten genießt. Was er als Bandoneonist den Tangueros und Tangueras dieser Welt trotzdem zu geben hat, warum er seine Nächte am liebsten in einem kleinen Gartenhaus verbringt und warum es deutsche Erfindungen gibt, die frei von Logik sind, das erzählt Facundo auf seine unvergleichlich humorvolle und herzliche Art in diesem Podcast-Gespräch.