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    Der Pragmaticus Podcast

    Unabhängige Experten besprechen die großen Fragen unserer Zeit. Unverfälscht. Im Originalton.
    de54 Episodes

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    Episodes (54)

    Mars, neue Heimat

    Mars, neue Heimat
    Der Astrophysiker Gernot Grömer erklärt, wie der Mensch den Mars besiedelt. Ein Podcast vom Pragmaticus.

    Das Thema
    In sogenannten Analog-Missionen wird die Besiedlung vin Mars und Mond geübt. Im März 2024 sind die Erd-Astronauten in Armenien, wo die Bedingungen einer Basisstation auf dem Mars simuliert werden. Gernot Grömer ist überzeugt, dass es für die nächsten Generationen ganz normal sein wird, Siedlungen auf dem Mond als kleine helle Flecken zu sehen.

    Unser Gast in dieser Folge:
    Gernot Grömer stammt aus Oberösterreich (St. Florian), ist aber spätestens seit seinen Studien der Astrophysik und Astrobiologie ebenso im Weltraum zuhause. Er ist Mitbegründer und seit 2012 Direktor des Österreichischen Weltraum Forums (ÖWF) und mit 14 Missionen ein erfahrener Analog-Astronaut. Seit 2018 moderiert Grömer die Sendung P.M. Wissen auf ServusTV.

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    Unser nächster Podcast erscheint in unserer Reihe macht Hunger am 19. März 2024 zum Thema Tea Time. In macht Hunger geht es um die Politik und die Kulturgschichte des Essens.

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    Unsere fragile Sicherheit

    Unsere fragile Sicherheit
    Ein Podcast vom Pragmaticus: Die Militärstrategin Florence Gaub erklärt, wie man mit den Methoden der Zukunftsforschung Unsicherheit und Angst überwindet.

    Das Thema
    Noch in den 1960er Jahren verließ man sich darauf, dass die Technik schon alles richten würde. Die Welt war auf Technikgläubigkeit und Zukunftsoptimismus gedrillt. Dieser Optimismus ist geschwunden, und Florence Gaub hat die These, dass dies damit zu tun hat, dass wir nicht mehr das Gefühl haben, auf die Zukunft Einfluss nehmen zu können. Im Podcast spricht sie darüber, wie man dieses Gefühl zurückgewinnt und damit eine bessere Zukunft möglich macht.

    Unser Gast in dieser Folge:
    Florence Gaub ist Politikwissenschaftlerin und forscht zu den Themen Sicherheit, Zukunft und Militärstrategien. Sie ist die Forschungsdirektorin des NATO Defence College in Rom und Autorin von Zukunft. Eine Bedienungsanleitung, das im Verlag dtv erschienen ist.

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    Unser nächster Podcast erscheint in unserer Reihe macht Hunger am 5. März 2024 zum Thema Ekel. In macht Hunger geht es um die Politik und die Kulturgschichte des Essens.

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    Die Ukraine, das Gas und die Macht der Verdrängung

    Die Ukraine, das Gas und die Macht der Verdrängung
    Ein Podcast vom Pragmaticus: Die Historikerin Franziska Davies erklärt die Ursachen für die Ambivalenz des Westens nach zwei Jahren Krieg in der Ukraine. Hat Europa noch nicht begriffen, dass es auch um die europäische Demokratie in diesem Krieg Putins geht?

    Das Thema
    Die Historikerin Franziska Davies geht im Podcast der Frage nach, warum die westliche Politik der Ukraine bis Mitte 2022 die Unterstützung versagte und stattdessen mit Wladimir Putin paktierte, der Russland schon seit Ende der 1990er Jahre in eine Diktatur umbaute. Das russische Gas ist dabei nur einer der Gründe. Tatsächlich wurde die Zivilgesellschaft nicht unterstützt – weder in der Russischen Föderation noch in der Ukraine.

    Unser Gast in dieser Folge:
    Franziska Davies forscht und lehrt als Osteuropa-Historikerin an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte Russlands im 19. und 20. Jahrhundert und die Geschichte der Ukraine. Sie ist die Autorin mehrerer Bücher und die Herausgeberin des Buches Die Ukraine in Europa. Traum und Trauma einer Nation.

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    Unser nächster Podcast erscheint in unserer Reihe macht Hunger am 20. Februar 2024 zum Thema Salz. In macht Hunger geht es um die Politik und die Kulturgschichte des Essens.

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    Die wahren Gefahren von AI

    Die wahren Gefahren von AI
    Ein Podcast vom Pragmaticus: Dienstbar in Form von Siri und Alexa mörderisch im Fall von Waffensystemen und für Forscher immer noch eine Black Box: Die Gefahren von AI seien unterschätzt, meint unser Gast in dieser Episode. Ebenso aber die Chancen. Ein Podcast über Künstliche Intelligenz mit der Wirtschaftswissenschaftlerin Sabine T. Köszegi.

    Das Thema
    Die Wirtschaftswissenschaftlerin Sabine T. Köszegi plädiert für eine umfassende Regulation von AI, denn die Folgen der Technologie und ihrer Anwendungen sind nicht in ihrem Ausmaß bekannt. Angefangen von der Deep Fakes bis hin zu autonomen Waffensystemen ist die Liste der Risiken von KI lang. Doch es gibt auch Chancen. Unser Gast ist optimistisch wenn auch kritisch.

    Unser Gast in dieser Folge:
    Sabine T. Köszegi ist Professorin für Arbeitswissenschaft und Organisation und leitet den gleichnamigen Fachbereich an der Technischen Universität Wien. Sie ist Mitglied des Fachbeirats für Ethik der Künstlichen Intelligenz der UNESCO-Kommission Österreich, forscht in internationalen Forschungsgruppen und leitet das MBA-Programm Innovation Entrepreneurship & Digitalisation. Sie ist außerdem Koordinatorin des Doktoratskollegs Trust in Robots an der TU Wien. Seit 2017 ist sie Ratsvorsitzende des Österreichischen Rats für Robotik und Künstliche Intelligenz (AI) des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie sowie Mitglied des AI Advisory Boards der Bundesregierung in Österreich.

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    Unser nächster Podcast erscheint in unserer Reihe macht Hunger am 6. Februar 2024 zum Thema Ekel. In macht Hunger geht es um die Politik und die Kulturgschichte des Essens.

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    Taiwan nach den Wahlen

    Taiwan nach den Wahlen
    Ein Podcast vom Pragmaticus: Bei den Präsidentschaftswahlen in Taiwan am 13. Januar 2024 hat der Kandidat der Demokratischen Fortschrittspartei, Lai Ching-te, gewonnen. Was bedeutet der Wahlausgang für die Sicherheit des Inselstaates und die Weltwirtschaft? Ein Podcast mit der Sinologin Susanne Weigelin-Schwiedrzik.

    Das Thema
    Die Sinologin Susanne Weigelin-Schwiedrzik erklärt in diesem Podcast, warum in Taiwan jede politische Willensbekundung einem diplomatischen Drahtseilakt gleichkommt. Die Wähler haben sich bei den Wahlen am 13. Januar 2024 im Prinzip für den Status quo entschieden, ein prekärer Schwebezustand in wirtschaftlicher und geopolitischer Abhängigkeit sowohl von den USA als auch von China. Im Gespräch mit Karin Pollack erklärt sie die Gründe.

    Unser Gast in dieser Folge:
    Susanne Weigelin-Schwiedrzik ist Sinologin. Von ihrer Professur für Moderne Sinologie an der Universität Heidelberg (1989 bis 2002) wurde sie 2002 an die Universität Wien berufen, wo sie bis 2020 als Professorin am Institut für Ostasienwissenschaften tätig war. Seit 2012 ist sie korrespondierendes Mitglied in der philosophisch-historischen Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). In ihrer Forschung hat sie sich insbesondere mit der chinesischen Geschichtsschreibung des 20. Jahrhunderts und zeitgenössischer chinesischen Diskursen über historische Ereignisse wie die große Chinesische Hungersnot und die Kulturrevolution auseinandergesetzt. Sie ist Autorin zahlreicher Bücher. Zuletzt erschien von ihr im Brandstätter Verlag das Buch „China und die Neuordnung der Welt“. Weigelin-Schwiedrzik schreibt als Autorin für den Pragmaticus.

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    Unser nächster Podcast erscheint in unserer Reihe macht Hunger am 23. Januar 2024 zum Thema Kartoffel. In macht Hunger geht es um die Politik und die Kulturgschichte des Essens.

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    Die letzte Grenze

    Die letzte Grenze
    Ein Podcast vom Pragmaticus: In dieser Episode geht es um die Frage, was mit unserem Körper, unserer Psyche und unserem Denken passiert, wenn wir den Mond und schließlich den Mars besiedeln. Ein Podcast mit der Medizinerin und Astronautin Carmen Possnig.

    Das Thema
    Carmen Possnig hat ein Jahr in Kälte und Isolation inklusive vier Monate Dunkelheit in der Antarktis verbracht und untersucht, was unter diesen Bedingungen mit dem Immunsystem und mit der Psyche des Menschen passiert. Die Medizinerin und Astronautin will dabei sein, wenn auf dem Mond eine permanente Forschungsstation eingerichtet wird. Carmen Possnig ist überzeugt, dass Menschen eines Tages auch den Mars besiedeln werden.


    Unser Gast in dieser Folge:
    Carmen Possnig ist Allgemeinmedizinerin und forscht an der Universität Innsbruck sowie am Institut für Weltraummedizin und -physiologie (MEDES) in Toulouse zu Weltraummedizin. 2017 bis 2018 war sie im Auftrag der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) ein Jahr in der Forschungsstation Dome Concordia tätig, wo sie die Auswirkungen von Isolation und geringem Sauerstoffgehalt auf die Crew erforschte. Seit 2022 ist sie Ersatzastronautin des Europäischen Astronautenkorps. Das Buch über ihre Erfahrungen in der Antarktis, Südlich vom Ende der Welt, ist 2020 im Verlag Ludwig erschienen.

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    Unser nächster Podcast erscheint in unserer Reihe macht Hunger am 23. Januar zum Thema Erdäpfel, Kartoffeln, Krumbiere und Erpfi. In macht Hunger geht es um die Politik und die Kulturgschichte des Essens.

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    Die Grenzen der Abnehm-Pillen

    Die Grenzen der Abnehm-Pillen
    Ein Podcast vom Pragmaticus: In dieser Episode geht es um die Frage, wie Ozempic & Co. bei Diabetes und Übergewicht wirken und ob diese Medikamente geeignet sind, das Gewicht dauerhaft zu senken. Ein Podcast mit dem Mediziner Martin Clodi.

    Das Thema
    Martin Clodi ist ein Spezialist für den Zuckerstoffwechsel und erklärt in dieser Episode, wie Darm, Gehirn und Gewebe zusammenspielen, um Kohlenhydrate (Zucker) nutzbar zu machen. Er erklärt auch, warum es zu Diabetes und Übergewicht kommt und welche Rolle das Hormon GLP-1 dabei spielt. Abschließend schätzt er Wirksamkeit und Risiken der neuen Abnehm-Pillen ein.

    Der Podcast ist Teil eines Schwerpunkts zum Thema Gewicht.

    Unser Gast in dieser Folge:
    Martin Clodi ist Universitätsprofessor, Leiter der Internen Abteilung im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Linz und der Präsident der Österreichischen Diabetes Gesellschaft (ÖDG). Codi ist ein Spezialist für Stoffwechselerkrankungen im Zusammenhang mit Übergewicht und mit Adipositas. Er hat hat das Klinische Forschungsinstitut für kardiovaskuläre und metabolische Forschung an der medizinischen Fakultät der Johannes Kepler Universität Linz mitbegründet. Clodi ist Autor des Pragmaticus.

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    Unser nächster Podcast erscheint in unserer Reihe macht Hunger am 9. Januar zum Thema Tischmanieren. In macht Hunger geht es um die Politik und die Kulturgschichte des Essens.

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    Herkunft und Zukunft des Menschen

    Herkunft und Zukunft des Menschen
    Ein Podcast vom Pragmaticus: In dieser Episode geht es um grundlegende Fragen: Was ist Leben? Können wir den Tod und das Altern aufhalten? Ist die Evolution beendet? Ein Podcast mit der Biowissenschaftlerin Renée Schroeder.

    Das Thema
    Renée Schroeder hat die RNA zu ihrem Forschungsschwerpunkt gemacht und gezeigt, dass dieser eigentlich die Schlüsselrolle in der Evolution des Lebens zukommt. Ebenso wird die RNA mit darüber entscheiden, ob wir einst sehr viel länger leben als heute. Renée Schröder selbst würde gern „dreihundert oder fünfhundert Jahre alt“ werden, um mitzuerleben, wie sich Wissenschaft und Technik weiterentwickeln. Sie ist überzeugt, dass der Mensch das Alter überwinden wird.

    Unser Gast in dieser Folge:
    Renée Schroeder ist Biochemikerin und wurde für ihre Forschung und ihr Engagement für die Wissenschaft mehrfach ausgezeichnet. Ihr Forschungsschwerpunkt ist Ribonukleinsäure, RNA, und deren vielfältige Rollen in der Entwicklung und Differenzierung von Zellen. Schroeder forschte und lehrte am Institut für Mikrobiologie und Genetik der Universität Wien, von 2005 bis 2018 leitete sie das Department für Biochemie und Zellbiologie an den Max F. Perutz Laboratories der Universität Wien. Schroeder ist die Autorin mehrerer populärwissenschaftlicher Bücher, darunter (mit Ursel Nendzig) Die Erfindung des Menschen. Wie wir die Evolution überlisten (2016) und Der Traum von der Unsterblichkeit (2022). Sie ist Ehrensenatorin der Universität Wien.

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    Unser nächster Podcast erscheint in unserer Reihe macht Hunger am 26. Dezember zum Thema Gewürze. In macht Hunger geht es um die Politik und die Kulturgschichte des Essens.

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    Polen zwischen Stillstand und Aufbruch

    Polen zwischen Stillstand und Aufbruch
    Ein Podcast vom Pragmaticus: Polen hat sich bei der Wahl im Oktober für Europa und für die Demokratie entschieden. Doch die Justizreform steht der offenen Gesellschaft entgegen. Welche Optionen hat Donald Tusk? Ein Podcast mit dem Diplomaten Rolf Nikel.

    Das Thema
    Im Oktober 2023 hat ein Wahlbündnis mit Donald Tusk an der Spitze die Wahlen in Polen gewonnen. Viele erwarten nun, dass viele Maßnahmen, die die nationalkonservative PiS umgesetzt hat, zurückgenommen werden. Rolf Nikel analysiert, wie weit die Justizreform bereits entwickelt ist und ob und wenn ja wie sie zurückgenommen werden kann.

    Unser Gast in dieser Folge:
    Rolf Nikel ist Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik und seit 2020 Diplomat im Ruhestand. Als langjähriger Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Polen (2014 bis 2020) kennt er die polnische Politik und die deutsch-polnischen Beziehungen aus eigener Anschauung. Nikel war als Diplomat Deutschlands außerdem in Frankreich, in der Sowjetunion und in den USA tätig. Er ist der Autor mehrerer Bücher, zuletzt erschien von ihm im Langen Müller Verlag der Titel Feinde Fremde Freunde. Polen und die Deutschen. Nikel ist Autor des Pragmaticus.

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    Unser nächster Podcast erscheint in unserer Reihe macht Hunger am 12. Dezember zum Thema grüne Revolution. In macht Hunger geht es um die Politik und die Kulturgschichte des Essens.

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    Antisemitismus als Krise der Demokratie

    Antisemitismus als Krise der Demokratie
    Ein Podcast vom Pragmaticus: Antisemitismus ist ein Indikator für die Polarisierung einer Gesellschaft, zumal dann, wenn er instrumentalisiert wird. Ein Podcast mit der Historikerin Mirjam Zadoff.

    Das Thema
    Das Massaker der Hamas am 7. Oktober und die darauf folgende Bombardierung des Gazastreifens durch Israel haben in Deutschland und Östereich zu Verwerfungen im gesamten politischen Spektrum geführt. Antisemitische Übergriffe werden häufiger. Im Podcast spricht Mirjam Zadoff über die Geschichte und die Rolle von Erinnerungskulturen für die Demokratie. Die Erinnerungsarbeit der Shoah sei noch nicht abgeschlossen, sagt sie.


    Unser Gast in dieser Folge:
    Mirjam Zadoff ist Historikerin und leitet als Direktorin das NS-Dokumentationszentrum München. Sie lehrt Geschichte und Judaistik an der LMU München und ist Herausgeberin und Autorin zahlreicher Bücher: Zuletzt erschien von ihr das Buch Gewalt und Gedächtnis über die gesellschaftliche und demokratische Notwendigkeit, von Gewalt und Diskriminierung zu erzählen um sie erinnern zu können.

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    Unser nächster Podcast erscheint in unserer Reihe macht Hunger am 28. November 2023 zum Thema grüne Revolution. In macht Hunger geht es um die Politik und die Kulturgschichte des Essens.

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    China und die neue Weltordnung

    China und die neue Weltordnung
    Ein Podcast vom Pragmaticus: Die Gefahr eines Krieges mit Taiwan ist real. Doch die Risiken sind für China nicht einschätzbar. Ein Podcast mit der Sinologin Susanne Weigelin-Schwiedrzik.

    Das Thema
    Die bipolare Weltordnung des Kalten Krieges ist bereits seit den 1970er Jahren in Frage gestellt, als China begann, eine hybride Wirtschaft mit staatskapitalistischen und privatwirtschaftlichen Elementen zu etablieren und ein vor allem wirtschaftlich wichtiger Player wurde. China strebt nun auch nach politischer Führung in der Welt. Das geschieht nicht ohne Gewalt vor allem nach Innen, aber China droht auch, Taiwan anzugreifen. Die Sinologin Susanne Weigelin-Schwiedrzik erklärt im Podcast, warum die Angst vor China zugleich berechtigt und übertrieben ist und was die Volksrepublik von einem Angriff Taiwans abhält.

    Der Podcast ist Teil eines Schwerpunkts über China in der November-Ausgabe des Pragmaticus.

    Unser Gast in dieser Folge:
    Susanne Weigelin-Schwiedrzik ist Sinologin. Von ihrer Professur für Moderne Sinologie an der Universität Heidelberg (1989 bis 2002) wurde sie 2002 an die Universität Wien berufen, wo sie bis 2020 als Professorin am Institut für Ostasienwissenschaften tätig war. Seit 2012 ist sie korrespondierendes Mitglied in der philosophisch-historischen Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). In ihrer Forschung hat sie sich insbesondere mit der chinesischen Geschichtsschreibung des 20. Jahrhunderts und zeitgenössischer chinesischen Diskursen über historische Ereignisse wie die große Chinesische Hungersnot und die Kulturrevolution auseinandergesetzt. Sie ist Autorin zahlreicher Bücher. Zuletzt erschien von ihr im Brandstätter Verlag das Buch „China und die Neuordnung der Welt“. Weigelin-Schwiedrzik schreibt als Autorin für den Pragmaticus.

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    Unser nächster Podcast erscheint in unserer Reihe macht Hunger am 14. November 2023 zum Thema Zucker und Inflation. In macht Hunger geht es um die Politik und die Kulturgschichte des Essens.

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    Wie der Preis und bessere Technologien unser Klima retten

    Wie der Preis und bessere Technologien unser Klima retten
    Ein Podcast vom Pragmaticus: Fossiles Verbrennen und Produzieren lohnt nicht mehr, da alles andere billiger ist, zum Beispiel synthetische Biologie. Ein Podcast mit der Unternehmensberaterin Tara Shirvani.

    Das Thema
    „Wir haben nicht mehr viel Zeit, aber wir haben heute auch alle Chancen: Wir stehen an einem Kipppunkt zum Besseren“, sagt Tara Shirvani. Der Schlüssel ist der Preis: Innovationen, die vor wenigen Jahren noch teuer waren, etwa die Veränderung von Erbgut, seien heute erschwinglich, meint sie – zum Beispiel durch Verfahren wie Crispr. Oder auch die synthetische Biologie.

    Es muss schnell gehen: Um die physikalischen Kipppunkte nicht zu überschreiten, sei es notwendig, möglichst schnell alles was heute auf Verbrennung beruht, zu durch biologische Verfahrensweisen, die der Natur entlehnt werden, zu ersetzen.

    Unser Gast in dieser Folge:
    Tara Shirvani ist Unternehmensberaterin und auf Nachhaltigkeit, erneuerbare Energien und Klimainvestment spezialisiert. Sie ist eine Mitbegründerin der unter anderem von Sir David King ins Leben gerufenen Climate Crisis Advisory Group, die sich für technologische Lösungen einsetzt, die zu einer schnellen Entkopplung von fossilen Energieträgern und von Verbrennungsenergie führen. Shirvani ist die Autorin von Plastikfresser und Turbobäume, das 2023 im Verlag Edition A erschienen ist. Im Buch beschäftigt sie sich unter anderem mit den Möglichkeiten der synthetischen Biologie für eine Wirtschaft im Einklang mit den Grenzen der Natur. Shirvani ist außerdem Autorin des Pragmaticus.

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    Unser nächster Podcast erscheint in unserer Reihe macht Hunger am 31. Oktober 2023 zum Thema Globalisierung des Essens. In macht Hunger geht es um die Politik und die Kulturgschichte des Essens.

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    Warum es überflüssig ist, zu gendern

    Warum es überflüssig ist, zu gendern
    Ein Podcast vom Pragmaticus: Gendersternchen, Binnen-I &Co. sind nach Ansicht des Linguisten Karsten Rinas überflüssig, ist doch die männliche Form geschlechtsneutral. „Die maskuline Form ist die unmarkierte Form“, sagt er.

    Der Podcast mit Karsten Rinas ist Teil eines Dossiers über das Gendern in der Oktober-Ausgabe 2023 des Pragmaticus. Zum Dossier Störfaktor Gendern geht es hier.

    Unser Gast in dieser Folge:
    Karsten Rinas ist Linguist und stammt aus Opladen, heute Leverkusen, in Nordrhein-Westfalen. Er lebt seit 1997 in Tschechien und lehrt als Dozent für Sprachwissenschaft an der Palacký-Universität Olomouc/Olmütz. Gemeinsam mit anderen Sprachwissenschaftlern hat er 2022 die Initiative Linguisten vs. gendern ins Leben gerufen, um zu erreichen, dass im Öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht mehr gegendert wird.

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    Unser nächster Podcast erscheint in unserer Reihe macht Hunger am 17. Oktober 2023 zum Thema Schnitzel. In macht Hunger geht es um die Politik des Essens.

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    Allem zum Trotz: Europa schafft das!

    Allem zum Trotz: Europa schafft das!
    Autoritäre Populisten im Inneren, eine Energiekise und ein Krieg: Die Soziologin Caroline Hornstein-Tomić hat dennoch keine Angst um Europa. „Europa war noch nie so einig“, sagt sie im aktuellen Podcast des Pragmaticus.

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    Caroline Hornstein-Tomić ist Senior Researcher (Soziologie und Anthropologie) am Institut für Sozialwissenschaften Ivo Pilar in Zagreb. Sie ist Vorstandsmitglied der Stiftung Europäisches Forum Alpbach und Mitbegründerin sowie geschäftsführende Partnerin von The Civics Innovation Hub.

    Über diese Episode
    Konfrontiert mit der These, dass Europa kein Friedensprojekt mehr sei, hat Caroline Hornstein-Tomić, eine Gegenthese: Die Zivilgesellschaft in Europa sei stark genug, den Traum Europa wahr zu machen – egal, was autoritäre Populisten sagen; egal, wie sehr die EU-Institutionen – „zu Recht!“, wie sie sagt – an Vertrauen verloren haben.

    Der Podcast thematisiert die aktuellen Herausforderungen für die EU: Die Verteidigung, die Energiesicherheit, die Herausforderung durch autoritären Populismus, die Demokratie und die Frage, was es für Europa bedeutet, wenn Donald Trump die US-Wahlen gewinnen sollte.

    Ein großes Versäumnis der EU ist es, die Integration der Westbalkan-Staaten, der Ukraine und Moldawiens nicht vorangetreiben zu haben.

    Wo gegenwärtig die größten Herausforderungen liegen, sieht Hornstein-Tomić die größten Chancen: Verteidigung, Integration, Energiesicherheit und Demokratie.

    Der 24. Februar 2022 war ein Weckruf für Europa. Vorangetrieben von den osteuropäischen Staaten, allen voran dem Baltikum und Polen, hat Europa zu Einigkeit in Verteidigungsfragen gefunden, so Hornstein Tomić: „Polen und das Baltikum haben deutlich gemacht, wie immens wichtig die militärische Sicherung ist.“ Nebenbei spielten sich die osteuropäischen Staaten damit auch nach vorn in eine führende Rolle in Fragen der Sicherheit und der Verteidigung.

    Die Warnungen wollte die EU lang nicht hören, doch seit dem Angrifftskrieg ist klar, dass Energiepolitik eine Frage der Sicherheit ist. „Plötzlich verstehen wir, dass Frieden auch Versorgungssicherheit bedeutet.“ Diese kann es ohne die Hinwendung zu erneuerbarer Energie nicht geben, meint Hornstein-Tomić.

    Indem sie die Integration des Westbalkans sträflich schleifen ließ, habe die EU eine offene Flanke geschaffen, die von autoritären Populisten ebenso wie von undemokratischen Regimen ausgenutzt wird: „Es können sich Akteure mit ökonomischen Interessen durchsetzen, die zugleich kein Interesse an einer liberalen demokratischen Ordnung haben. Das ist eine Gefährdung für den Wohlstand, die Demokratie und die Sicherheit.“ Hornstein-Tomić plädiert dafür, den Integrationsprozess der Staaten des Westbalkans, aber auch Moldaviens und der Ukraine „dringend“ voranzutreiben.

    Europa leidet unter einem autoritären Populismus, der Angst und Verunsicherung schürt, wie Hornstein-Tomić erklärt: „Es gibt diese Kräfte, die davon profitieren, dass die Ängste in der Bevölkerung wachsen, dass der Eindruck entsteht, es sei alles nicht zu schaffen und die Bürger hätten keine Handlungsmacht. Das Gegenteil ist wahr.“ Auch die politische Mitte neige dazu, der Sogwirkung nachgeben zu wollen, doch die wahre Stärke der EU liege in den zivilgesellschaftlichen Organisationen. Aber: „Ja, Demokratien sind vulnerabel.“ Speziell die osteuropäischen Länder müssen sich damit auseinandersetzen, dass sie von historischen Auswanderungsländern zu Einwanderungsländern werden.

    Klimakrise: Die Krise, die wir nicht glauben

    Klimakrise: Die Krise, die wir nicht glauben
    Ein Pragmaticus Podcast mit dem Wirtschaftswissenschaftler Fred Luks über die Klimakrise und warum es offenbar so schwierig ist, dagegen aktiv zu werden. Im Gespräch erklärt Luks, wie es zu der Polarisierung und dem Kulturkampf um das Klima kam.

    Wer je gesehen hat, wie Autofahrer auf Blockaden der Letzten Generation reagieren oder eine Talk Show über Energiethemen und Klimafragen durchgestanden hat, weiß sofort, was Fred Luks meint, wenn er sagt: Viele Menschen verstehen den Klimawandel intellektuell, aber sie glauben es emotional eigentlich nicht. Fred Luks ist Wirtschaftswissenschaftler und daran interessiert, die hohen sozialen und ökonomischen Kosten der Klimakrise zu begrenzen.

    Fred Luks hat keine Angst, genau die Dinge zu sagen, die in der aktuell polarisierten Stimmung provozieren: Wir müssen unseren Lebensstil ändern, sonst ändert ihn das Klima. Die Technologie wird uns nicht retten, individuelle Verhaltensänderungen aber ebenso wenig. Die Polarisierung in der Klimakrise kann Luks verstehen: Sie rühre an Wertvorstellungen, bedroht eine Vorstellung von Freiheit, die sich am Individuum orientiert und an dem, was einmal die Wohlstandsversprechen der westlichen Welt waren. Was er gesellschaftlich will, ist Aktivismus:

    Wir müssen aktiv eine gesellschaftliche Transformation zur Nachhaltigkeit einleiten.

    Fred Luks schreckt nicht vor dem Wort Klimaangst zurück: Dieser Sommer sei nur eine Andeutung dessen, was auf Gesellschaften zukommt. Damit dies eben nicht zum zivilisatorischen Kollaps führt, will Luks Hoffnung machen. Seine Botschaft: Transformation gelingt dann, wenn sie Spaß macht und man damit Geld verdienen kann. Hoffnung, so seine Überzeugung, ist nicht faul, sondern aktivistisch.

    Während sich Pessimisten darauf herausreden können, dass alles bereits vergebens sei, halten Optimisten es mit der vermeintlich frohen Botschaft, dass alles schon nicht so schlimm kommt und uns die Technik retten werde. Fred Luks sieht das anders:

    Eine aufgeklärte Gesellschaft sollte aktiv gegen den Klimawandel arbeiten, und eine Transformation zur Nachhaltigkeit einleiten.

    Fred Luks ist Volkswirtschaftler und unterstützt als Berater Unternehmen und Organisationen bei der Transformation zu nachhaltigem Wirtschaften. Gastprofessuren unter anderem an der Universität Hamburg, einer Tätigkeit als Nachhaltigkeitsmanager für eine Bank, und der Aufbau und die Leitung des Kompetenzzentrums für Nachhaltigkeit an der Wirtschaftsuniversität Wien führten zu insgesamt zehn Büchern zum Thema Klima, Veränderung und gesellschaftlicher Wandel. Sein jüngstes Buch heißt Hoffnung. Über Wandel, Wissen und politische Wunder und ist im Metropolis Verlag erschienen. Die Klimakrise steht dort im Mittelpunkt.

    Europa in der Globalisierung: Das Versagen der Politik

    Europa in der Globalisierung: Das Versagen der Politik
    Lieferengpässe, Deindustrialisierung, Inflation und Krisen: In diesem Podcast des Pragmaticus diskutiert der ehemalige Banker Andreas Treichl die Frage, wie die wirtschaftliche Abhängigkeit der europäischen Wirtschaft von den USA und von China entstand. Warum hat sich die Globalisierung für Europa nach 1990 so schlecht entwickelt?

    Kann Europa, die EU, 30 Jahre nach dem Maastricht-Vertrag 1993, in der globalen Wirtschaft noch eine politisch wie ökonomisch relevante Rolle spielen? Kann Decoupling funktionieren?

    „Die Politik hat die Risiken der Globalisierung nicht genug abgesichert“, sagt der Präsident des Europäischen Forums Alpbach, Andreas Treichl, langjähriger CEO der Erste Group.
    Europa ist weder politisch noch wirtschaftlich so stark, wie es sein müsste, um Wohlstand und Demokratie zu erhalten; für China oder die USA ist Europa kein attraktiver Wirtschaftspartner mehr, so Treichl: „Vor 30 Jahren war Europa der größte Exporteur, der größte Binnenmarkt und der wohlhabendste Kontinent. Das alles sind wir nicht mehr.“

    Da wirtschaftliche Autarkie in einer globalisierten Welt undenkbar ist, muss Europa daran arbeiten, die Risiken notwendiger Abhängigkeiten geopolitisch abzusichern, rät Treichl. „Wir sind wahrscheinlich der sozial ausgeglichenste Kontinent des Planeten. Das müssen wir unbedingt erhalten.“
    Wenn wir in einer wirtschaftlich globalen Welt leben wollen, müssen wir uns sehr sicher sein, dass kein Staat Gebietsansprüche stellen kann.
    Seit den 1990er Jahren sei die Globalisierung von der Wirtschaft sehr stark vorangetrieben worden, die aus Kostenerwägungen heraus ihre Produktionsstandorte aus Europa weg verlagerte. Dieser Prozess sei nicht ausreichend von der Politik abgesichert worden. Jetzt wird die Verlagerung zu einem politischen Problem, insofern die Versorgung mit Energie oder wichtigen Rohstoffen und Produkten nicht mehr gesichtert ist: „Das ist ganz klar ein Versäumnis der Politik.“
    Das Ergebnis sei eine De-Globalisierung, die sich in rapidem Relevanzverlust für Europa ausdrücke. „Wir werden nie ganz unabhängig sein. Daher müssen wir zusehen, dass wir eine multipolare Welt erreichen. Aber: Europa hat nicht einmal eine eigene Verteidigung.“
    Andreas Treichl ist Mitbegründer und Aufsichtsratsvorsitzender der ERSTE Stiftung, die der Stärkung des europäischen Zusammenhalts und der Demokratie gewidmet ist. Er war über zwei Jahrzehnte CEO der Erste Group. Seit 2020 ist er der Präsident des Europäischen Forums Alpbach.
    Für den Pragmaticus hat Treichl als Autor zum Thema Inflation und Schulden geschrieben; als Experte im Podcast prognostizierte er 2021: Diese Inflation bleibt.

    Zum Stand des Krieges

    Zum Stand des Krieges
    Als Putin am 17. Juli das Getreideabkommen nicht mehr verlängerte, nahm er in Kauf, das Lager seiner Unterstützer, vor allem die Türkei und China, zu brüskieren. Der Politikwissenschaftler Gerhard Mangott zieht nach 18 Monaten des Krieges eine nüchterne Bilanz und erklärt, warum und wie sehr China, die Türkei und einige afrikanische Staaten von Russland abhängig sind und was Russland wiederum von ihnen braucht.

    Immer noch sind Rohöl, Erdgas und Düngemittel das Faustpfand Russlands. Die Türkei ist auf russische Touristen angewiesen, auf die Bauaufträge für türkische Unternehmen und für türkische Landwirte. Gleich zwei Pipelines verbinden Russland mit der Türkei, die das Gas außerdem weiter nach Europa verkauft. China fungiert in Bezug auf Dünger ebenfalls als Parallelimporteur bzw. -exporteur und ermöglicht es Russland so, die westlichen Sanktionen zu umgehen.
    Einen Dragonbear wie ihn die Politologin Velina Tchakarova beschreibt, sieht Mangott hingegen nicht. China hat ein starkes Interesse an einem antiwestlichen Russland, das halbwegs stabil ist. Die Allianz der beiden Staaten sei darüber hinaus nicht so eng und friktionsfrei wie es die Metapher nahelegt.
    Auf der anderen Seite sei die Loyalität der USA zur Ukraine ungebrochen, wie Mangott erläutert: „Die Waffenlieferungen sprechen eine deutliche Sprache.“ Ende Juli hat das ukrainische Präsidialamt unter Präsident Wolodymyr Selenskyj Gespräche über Sicherheitsgarantien mit Washington aufgenommen.

    Das Ende des Krieges
    Eine Verhandlungslösung hält Mangott zu diesem Zeitpunkt für nicht wahrscheinlich. Die Ukraine kann erst dann verhandeln, wenn keine russischen Soldaten mehr auf ukrainischem Boden sind. „Worüber soll dann noch verhandelt werden?“, fragt Mangott. Was sich derzeit abzeichne, sei ein Erschöpfungskrieg, der auf militärische Abnützung hinauslaufe. Wenn dieses Stadium erreicht ist, werde es auch zu Verhandlungen kommen, glaubt Mangott.
    Ebenso wie der Historiker Timothy Snyder hält Gerald Mangott es für falsch, den Krieg als einen Krieg Putins zu sehen, das verstelle den Blick für die tiefgreifenden Veränderungen, die in Russland passiert sind und wecke die falsche Hoffnung, der Krieg sei beendet, wenn Putin nicht mehr an der Macht sei: „Auf einen Zerfall der russischen Führungselite darf der Westen nicht hoffen. Das ist unrealistisch.“

    Die nukleare Bedrohung
    Die Angst vor einer nuklearen Eskalation des Krieges kann Gerhard Mangott nicht ganz beschwichtigen. Die nukleare Drohung sei mehr als ein Bluff: „Ein Restrisiko für taktische Nuklearwaffen besteht, wenn Russland den Zugriff auf die Krim gefährdet sieht, dass muss man berücksichtigen.“

    Gerhard Mangott ist Universitätsprofessor für Politikwissenschaft an der Universität Innsbruck und auf Internationale Beziehungen und Sicherheit im postsowjetischen Raum spezialisiert. Für den Pragmaticus hat er eine Analyse des Systems Putin geschrieben.

    Wie Schein-Demokratien entstehen

    Wie Schein-Demokratien entstehen
    Verschwindet eine Demokratie, ist das nicht sofort zu spüren, erklärt der Politikwissenschaftler und Völkerrechtsexperte Ralph Janik in diesem Podcast. „Besonders Scheindemokratien legen sehr viel Wert darauf, dass alle Gesetze eingehalten werden“, sagt er. Während formal noch alles stimmt, ist vielleicht die Presse- und Meinungsfreiheit bereits still gestorben, weil alle Medien einer Person gehören oder es de facto kein Recht auf Protest mehr gibt.
    Der britische Economist erhebt jährlich, wie es um die Demokratien der Welt bestellt ist. Dem Economist Democracy Index zufolge lebten 2022 rund 45 Prozent der Weltbevölkerung in mehr oder weniger stabilen Demokratien während 37 Prozent in einem autoritären Staatswesen lebten. Dazwischen gibt es Mischformen. Die Demokratien seien seit 2016 auf dem Rückzug, konstatiert der Economist.
    Ungarn etwa ist in diesem Ranking in der unteren Hälfte einer „flawed democracy“, einer beschädigten Demokratie. Neben Ungarn sind auch weitere europäische Staaten keine ganz intakten Demokratien mehr, darunter unter anderem Belgien, Zypern, Malta, Polen oder Tschechien.
    Ralph Janik verortet den Niedergang ebenso wie das amerikanische Freedom House bereits ab dem Jahr 2006. Für eine Demokratie, so Janik, ist allerdings nicht nur die Frage der Freiheit und des Zugangs zu Grundrechten für eine Demokratie entscheidend, sondern auch die Frage der Gerechtigkeit. „Es sollte, um John Rawls zu paraphrasieren, so sein, dass es gleichgültig ist, ob man als reicher oder armer Mensch aufwacht“, so Janik. Ein demokratischer Staat knüpft Bürger-und Grundrechte nicht an den Besitz und stellt sicher, dass alle gleichermaßen ihre Bürgerrechte auch leben können.
    Wenn Demokratie in der allgemeinsten Weise so definiert ist, dass alle Macht vom Volke ausgeht, so bedeute dies nicht, dass „eine Mehrheit grenzenlos regieren“ könne. Die Rechte von Minderheiten und seien diese auch noch so klein, müssen gewahrt sein. In diesem schränken die Menschenrechte die Herrschaft der Mehrheit ein: Eine Mehrheit kann nicht demokratisch beschließen, eine Minderheit zu unterdrücken. Da die Lebenswelten der meisten Menschen vielfältiger geworden sind, kann Janik dem Gedanken Herfried Münklers, bei bestimmten Fragen Bürgerräte zu bilden und diese zu konsultieren, durchaus etwas abgewinnen: „Die Betroffenheit von Menschen ist unterschiedlich, dem muss man Rechnung tragen. Die Politik leidet jetzt bereits unter einer Entfremdung von den Bürgern.“
    Ralph Janik ist Universitätslektor mit Schwerpunkt Völkerrecht, Menschenrechte und Recht des Welthandels. Er ist Mitglied der European Society of International Law, der Vienna Doctoral Academy, dem International Board of Review (IBOR) des Telders International Law Moot Court, dem Advisory Board des International Institute for Peace, dem wirtschaftswissenschaftlichen Beirat im Bundesministerium für Landesverteidigung sowie Regional Coordinator (für Europa) beim Journal on the Use of Force and International Law. Ralph Janik kommentiert regelmäßig im Pragmaticus.

    Die Neue Seidenstraße: Bedrohung für die Demokratien?

    Die Neue Seidenstraße: Bedrohung für die Demokratien?
    China hat sich in der globalisierten Welt an die Spitze gearbeitet. Im Reich der Mitte werden all jene Waren produziert, die die Menschen rund um den Erdball konsumieren. China knüpft nun auch ein eigenes Handelsnetz und sichert sich Zugang zu den Rohstoffen. Die Wirtschaftspolitik läuft unter dem Titel Neue Seidenstraße oder Belt-and-Road-Initiative. Der Buchautor Philipp Mattheis ist die neuen Routen abgefahren. Er sieht die Investitionen kritisch, denn die Infrastruktur sei das Vehikel einer expansiven Machtpolitik, die das Potenzial hat, Demokratien zu untergraben.

    Der Wolf ist da. Was jetzt?

    Der Wolf ist da. Was jetzt?
    Der Wildtierbiologe Klaus Hackländer von der Universität für Bodenkultur in Wien möchte den Diskurs über den Wolf versachlichen: Rund 20.000 Wölfe gibt es in Europa. Von den Kulturlandschaften des Menschen profitiert der anpassungsfähige Wolf, das bedeutet: Er wird nicht mehr weggehen. Hackländer erklärt im Podcast, warum die derzeitigen Schutzprogramme aus den 1970er und 1990er Jahren, als es außer in Italien sowie hinter dem Eisernen Vorhang im Osten und Südosten keine Wolfsrudel in Europa gab, überarbeitet werden müssen – und zwar in Anpassung an das Verhalten von Wölfen und an die Gegebenheiten in stark genutzten Landschaften.