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    berliner philharmoniker

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    Episodes (5)

    Folge 1194: TAR - Das Ich, die Macht und das verräterische Herz

    Folge 1194: TAR - Das Ich, die Macht und das verräterische Herz
    Das „Meisterwerk“-Etikett findet gefühlt in jeder zweiten Filmkritik zu TÁR. Zurecht? Im Mittelpunkt steht Lydia Tár, Komponistin und Dirigentin von Weltruf, auf dem Gipfel ihres Ruhmes und ihrer Macht. Sie dirigiert die Berliner Philharmoniker, spielt Mahlers Fünfte für die Deutsche Grammophon ein, veröffentlicht ein Buch – für diese Exposition lässt sich Todd Field Zeit. Ein fast dokumentarisch wirkender Einstieg, sehr schön für alle, die sich auch nur ein bisschen für klassische Musik interessieren. Aber vom Gipfel aus droht der Absturz: Ganz langsam steigert Todd Field die Bedrohung, die Schatten der Vergangenheit werden sichtbar, Überempfindlichkeit und Paranoia wachsen. Vor allem sehen wir, wie Lydia Társ kalter Narzissmus ihre Arbeit und ihre Ehe gefährdet …

    Wie moralisch ist TÁR? Nicht leicht zu beantworten. Ist Tár charismatisches Genie oder narzisstisches Monster? Oder beides? Was hat sie sich zu schulden kommen lassen? Abgesehen von einem Egoismus, der einem manchmal die Sprache verschlägt und mangelnder Diplomatie in der Diskussion mit Studierenden und ihrer offensichtlichen Bevorzugung einer begehrenswerten Cellistin. Es ist vor allem ihre Entscheidung, die Karriere einer ehemaligen Mitarbeiterin, einer Cellistin, zu zerstören, die auf sie zurückschlägt.

    Im Film kommt trotz der Länge keine Langeweile auf – Thomas hätte sich TAR auch als 10-teilige Serien angeschaut (Peter hätte den Film aber gerne um eine Stunde gekürzt). Field gelingt ein besonderer Realismus: Field und Blanchett erwecken mit Lydia Tár eine umfassende Figur zum Leben in einer ebenso komplexen wie interessanten Welt. Mit ihrer Ehefrau (Nina Hoss), ihrer Assistentin (Noemie Merlant) und einem unterlegenen Konkurrenten (Mark Strong) hat Tár starke Partner und Gegner. Sehr gut und sehr sehenswert, aber das „Meisterwerk“-Etikett würden wir nicht aufkleben. Im Podcast direkt nach dem Film reden wir über Edgar Allan Poe, über filmische Regelbrüche, rückwärts erzählte Dekonstruktionen, Oscar-Chancen und die Hölle. Am Mikrofon direkt nach dem Film: Heidi, Johanna, Katharina, Peter und Thomas.

    Typisch deutsch - Martin Hoffmann, Berliner Philharmoniker

    Typisch deutsch - Martin Hoffmann, Berliner Philharmoniker
    Martin Hoffmann ist seit 2010 Intendant der Berliner Philharmoniker. Zuvor war der 54-Jährige Geschäftsführer beim Privatsender SAT.1 und Leiter einer Fernsehproduktionsfirma. Bei "Typisch deutsch" sprechen wir mit dem studierten Juristen Martin Hoffmann über die Brüche in seinem Leben, warum klassische Musik nichts fürs Privatfernsehen ist und wie er junges Publikum für die Philharmonie gewinnt. Martin Hoffmann wird 1959 in Nußloch bei Heidelberg geboren. Nach dem Abitur am Kurfürst-Friedrich-Gymnasium in Heidelberg studiert er Jura in Saarbrücken, Lausanne und Hamburg. Über ein juristisches Gutachten für den Medienunternehmer Leo Kirch landet er 1994 bei SAT.1 und steigt dort rasch zum Geschäftsführer auf. Nach der Übernahme durch den Investor Haim Saban muss Hoffmann den Privatsender 2003 verlassen und wird Leiter der Fernsehproduktionsfirma MME. Als die Berliner Philharmoniker 2010 einen neuen Intendanten suchen, bewirbt sich der passionierte Klassik-Fan und wird genommen. Dass er nicht den typischen "Stallgeruch" des Klassik-Zirkus mitbringt, ist aus Sicht des Ensembles eher ein Vorteil. Von dem erfahrenen und gut vernetzten Medienmanager erhofft man sich vor allem eine erhöhte Außenwirkung und weniger Einmischung in künstlerische Entscheidungen, wie das bei den Vorgängern der Fall war. Martin Hoffmann ist verheiratet und lebt in Berlin.