Loyle Carner im Podcast-Interview über Schach, Lyrik & britischen Rap
Loyle Carner ist einer, bei dem Leute im YouTube-Kosmos der 2010er Jahre so was wie „Endlich mal jemand der nicht meine Mutter ficken will“ kommentiert hätten. Ja, die Denke war damals ziemlich platt und schwarz-weiß-gefärbt, aber im Grunde bringt das die Sache mit Loyle Carner auf den Punkt: Er ist einer, auf den sich alle einigen können und das vielleicht eben weil er so anders wie der Rest des britischen Rap-Games ist. Auch auf der Höhe des Hypes hat er noch nie einen Drill-Beat angerührt, seine Instrumentals klingen stattdessen nach Oldschool und „24/7 Lo-Fi Beats to study and chill to“.
Dabei ist Loyles Musik keineswegs seicht oder Easy-Listening. Sein neues Album „Hugo“ eröffnet er mit dem grimmig-rumpelnden Breakbeat von „Hate“, im Verlauf der Platte verwebt er dann Interludes von Dichter John Agard und Aktivist Athian Akec mit seinem selbst- und weltkritischen Rap. Spannende und wichtige Features, trotzdem sollte man Loyle Carner hier nicht sein Spotlight strittig machen: Er und seine fesselnde Art zu schreiben und zu rappen sind die Hauptattraktion auf dieser Platte.
Im Podcast-Interview spricht Micha mit ihm über sein erstes Album nach drei Jahren Funkstille, über die schwierige Beziehung zu seinem Vater und den Aufstieg von britischem Rap in Playlists auf der ganzen Welt. Außerdem geht es um Loyle Carners Liebe für Lyrik und Schach und darum, ob er sich in Zukunft nicht doch mal vorstellen könnte, auf einen Drill-Beat zu hüpfen. Und wer ist eigentlich der „Hugo“, nach dem das Album benannt ist?