Schon vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie ging die Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland immer weiter auseinander. Daher führen seit dem Frühjahr 2020 nicht nur unterschiedliche gesundheitliche, sondern insbesondere politische und ökonomische Ausgangsbedingungen zu sehr unterschiedlich starken Belastungen: Menschen mit niedrigem Einkommen erleiden nicht nur öfter, sondern auch höhere Einkommensverluste. Dabei ist ihr finanzieller Spielraum deutlich kleiner und das Existenzminimum viel schneller erreicht als bei hohen Einkommensgruppen. Homeoffice und Homeschooling, höheres Kurzarbeiter*innengeld nur für Tarifbeschäftigte, ein boomender Aktienmarkt und deregulierte Banken. Durch die aktuelle Krisenpolitik verschärft das sogenannte „Ungleichheitsvirus“ sowohl die ökonomische Ungleichheit als auch Geschlechter-Ungleichheiten. Es verfestigt weitere Diskriminierungsstrukturen und führt zu einer Bildungslücke mit Langzeitfolgen. In dieser Folge stellen wir euch einige Treiber dieser Entwicklungen vor. Wer verliert und wer profitiert? Welche Unterstützungsmaßnahmen wurden bereits eingeleitet? Wo kommt das Geld an, wo fehlt es, und was sollte sich noch ändern?