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    #3 Inside Economist

    deJune 30, 2023
    What was the main topic of the podcast episode?
    Summarise the key points discussed in the episode?
    Were there any notable quotes or insights from the speakers?
    Which popular books were mentioned in this episode?
    Were there any points particularly controversial or thought-provoking discussed in the episode?
    Were any current events or trending topics addressed in the episode?

    About this Episode

    In der Medienbranche kracht es an allen Ecken und Enden. Papier-Zeitungen und -Magazine werden immer seltener gelesen, zudem sind Menschen kaum noch bereit für Online-Inhalte zu zahlen. Der Economist kennt diese Probleme hingegen nur vom Hörensagen. Die Leserschaft konnte in den vergangenen beiden Jahren um 100.000 zahlenden Abonnent:innen  gesteigert werden. Wie ist das möglich? WZ-Redakteur und Host Bernd Vasari machte sich auf den Weg nach London, um dem Erfolgsgeheimnis auf die Spur zu kommen. Er besuchte die Redaktion des britischen Wirtschaftsmagazins, wurde durch die Räumlichkeiten geführt und nahm an der montägigen Wochensitzung teil. Mit dem stellvertretenden Chefredakteur des Economist, Tom Standage, spricht Vasari über die Vermeidung von Kulturkämpfen zwischen jung und alt, die Notwendigkeit von Paywalls und  darüber, wann Menschen bereit sind, für Artikel zu bezahlen.   

    Links zur Folge:

    Economist

    Reuters - Digital News Report 2023

    Recent Episodes from Weiter gedacht - der Podcast der WZ

    #4 Galtür. Der weiße Tod. Die Evakuierung.

    #4 Galtür. Der weiße Tod. Die Evakuierung.

    Militär-Hubschrauber fliegen die Gäste aus. Auch jene, die ihre Kinder unter der Lawine verloren haben.

    Vor 25 Jahren, am 23. Februar 1999, begräbt eine Lawine in Galtür in Tirol Häuser, Autos und Menschen unter sich. 31 Einheimische und Tourist:innen sterben, darunter zahlreiche Kinder. Das Unglück erschüttert ganz Österreich.

    Am Tag danach, am 24. Februar in der Früh, beginnt die Evakuierung. Hubschrauber bringen die Verletzten und ihre Angehörigen ins Krankenhaus nach Zams. Nun drängen alle Gäste in Richtung Landeplatz und wollen so schnell wie möglich hinaus aus Galtür.

    Kurz darauf stürzt in der benachbarten Gemeinde Ischgl/Valzur eine weitere Lawine ins Tal und fordert sieben Menschenleben. Erst am 25. Februar klart das Wetter auf, und die große Evakuierung startet – mit Unterstützung durch Militär-Hubschrauber aus dem Ausland wie den USA.

    Unter den Ausgeflogenen sind auch Gäste, die ihre Angehörigen unter der Lawine verloren haben. Betreut werden sie von Barbara Juen. Die Psychologin erzählt uns etwa über Eltern, die nun in die Kinderzimmer zurückkehren müssen, in denen noch das Spielzeug ihrer toten Kinder liegt.

    Die ersten Fotos des Lawinenunglücks von Galtür hat damals Horst Konrad gemacht. Der Fotograf des Militärkommandos Tirol hat sie uns zur Verfügung gestellt. Diese Fotos besprechen die WZ-Hosts Petra Tempfer und Bernd Vasari in dieser Folge des Podcasts.

    Trailer: Galtür. Der weiße Tod

    Folge 1: Galtür. Der weiße Tod. Es schneit

    Folge 2: Galtür. Der weiße Tod. Die Lawine

    Folge 3: Galtür. Der weiße Tod. Die Suche.

    Folge 4: Galtür. Der weiße Tod. Die Evakuierung.

    Instagram: Das Lawinenunglück in Galtür

    Instagram: Lawinenwinter 1999

    Instagram: Wie eine Lawine entsteht

    Instagram: Wie eine Lawineneinsatzübung abläuft

    Instagram: Die Rettungsaktion in Galtür

    WZ-Redakteurin Petra Tempfer und WZ-Redakteur Bernd Vasari sprachen mit:

    Andreas Ermacora ist Anwalt in Innsbruck und hat ein Lawinenkommissionsmitglied von Galtür vertreten.

    Barbara Juen leitet die Arbeitsgruppe Notfallpsychologie und Psychotraumatologie an der Universität Innsbruck. Zur Zeit des Lawinenunglücks hat sie die Opfer psychologisch betreut.

    Anton Mattle ist seit Oktober 2022 der Landeshauptmann von Tirol. 1992 bis 2021, also zur Zeit des Lawinenunglücks, war er Bürgermeister von Galtür.

    Helmut Pöll ist Amtsleiter von Galtür und für die Projektleitung und Finanzen des Erlebnismuseums „Alpinarium Galtür" zuständig.

    Thomas Schönherr war zur Zeit des Lawinenunglücks 1999 für die Kommunikation des Bundesheeres zuständig.

    Werner Senn war zur Zeit des Lawinenunglücks von Galtür Hubschrauberpilot beim Bundesministerium für Inneres und Einsatzleiter.

    Gebhard Walter ist Leiter der Wildbach- und Lawinenverbauung in Tirol.

    Gerhard Walter ist Touristiker und leitete als Direktor die Tourismusverbände in Galtür, Lech am Arlberg und Kitzbühel.

    Weiterführende Links:

    Bettina von Sternegg hat in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ihre ersten Minuten unter der Lawine von Galtür beschrieben und wird in dem Buch „Naturkatastrophen in den Alpen" damit zitiert (Barbara Haid, Hans Haid, Haymon Verlag).

    Der kleine Ort Galtür im Bezirk Landeck liegt am Ende des Paznauntales in Tirol (Google Maps).

    Die Gemeinde Galtür über das Lawinenunglück von Galtür

    Archivmaterial des SWR2 zur Lawinenkatastrophe von Galtür

    Archivmaterial des ORF zu Erhard Bergers Wetterprognose von drei weiteren Metern Neuschnee

    Archivmaterial des ORF mit einer Live-Schaltung aus Landeck zum Lawinenunglück von Galtür

    Archivmaterial des ORF auf YouTube vom 25. Februar 1999, zwei Tage nach dem Unglück

    Logo: Illustration: WZ, Bildquelle: CAMAY SUNGU / AP / picturedesk.com

    #3 Galtür. Der weiße Tod. Die Suche.

    #3 Galtür. Der weiße Tod. Die Suche.

    Galtür gleicht einem Schlachtfeld. Doch Hilfe von außen gibt es nicht − die Menschen in Galtür suchen allein nach den Verschütteten.

    Vor 25 Jahren, am 23. Februar 1999, begräbt eine Lawine in Galtür in Tirol Häuser, Autos und Menschen unter sich. 31 Einheimische und Tourist:innen sterben, darunter zahlreiche Kinder. Das Unglück erschüttert ganz Österreich.

    Der Schneesturm tobt auch nach dem Lawinenabgang weiter. Die Menschen stehen unter Schock, weil die Lawine vor ihren Augen gerade alles mitgerissen und verschluckt hat. Doch das Wetter ist zu schlecht, und es können keine Hubschrauber fliegen. Die Suche nach den Vermissten beginnt daher abgeschnitten von außen: Dorfbewohner:innen und Gäste stehen Seite an Seite und gehen Schritt für Schritt den Lawinenkegel ab.  

    Den letzten Überlebenden wird man drei Stunden nach dem Lawinenabgang finden. Die letzte Tote, die kleine Bernadette, vier Tage danach. Die erste Evakuierung startet am 24. Februar 1999 am Vormittag, am Tag nach dem Unglück. Doch dann schlägt das Wetter wieder um − und die Hubschrauberflüge stoppen.

    Horst Konrad war fast 20 Jahre lang der Leiter der Bildstelle und Fotograf des Militärkommandos Tirol. Die ersten Fotos des Lawinenunglücks von Galtür, die er damals gemacht hat, hat er uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Diese zwei Fotos besprechen die WZ-Hosts Petra Tempfer und Bernd Vasari in dieser Folge des Podcasts.

    Trailer: Galtür. Der weiße Tod

    Folge 1: Galtür. Der weiße Tod. Es schneit

    Folge 2: Galtür. Der weiße Tod. Die Lawine

    Folge 3: Galtür. Der weiße Tod. Die Suche.

    Folge 4: Galtür. Der weiße Tod. Die Evakuierung.

    Instagram: Lawinenwinter 1999

    Instagram: Wie eine Lawine entsteht

    Instagram: Das Lawinenunglück in Galtür

    Instagram: Wie eine Lawineneinsatzübung abläuft

    Instagram: Die Rettungsaktion in Galtür

    WZ-Redakteurin Petra Tempfer und WZ-Redakteur Bernd Vasari sprachen mit:

    Andreas Ermacora ist Anwalt in Innsbruck und hat ein Lawinenkommissionsmitglied von Galtür vertreten.

    Barbara Juen leitet die Arbeitsgruppe Notfallpsychologie und Psychotraumatologie an der Universität Innsbruck. Zur Zeit des Lawinenunglücks hat sie die Opfer psychologisch betreut.

    Anton Mattle ist seit Oktober 2022 der Landeshauptmann von Tirol. 1992 bis 2021, also zur Zeit des Lawinenunglücks, war er Bürgermeister von Galtür.

    Helmut Pöll ist Amtsleiter von Galtür und für die Projektleitung und Finanzen des Erlebnismuseums „Alpinarium Galtür" zuständig.

    Thomas Schönherr war zur Zeit des Lawinenunglücks 1999 für die Kommunikation des Bundesheeres zuständig.

    Werner Senn war zur Zeit des Lawinenunglücks von Galtür Hubschrauberpilot beim Bundesministerium für Inneres und Einsatzleiter.

    Gebhard Walter ist Leiter der Wildbach- und Lawinenverbauung in Tirol.

    Gerhard Walter ist Touristiker und leitete als Direktor die Tourismusverbände in Galtür, Lech am Arlberg und Kitzbühel.

    Weiterführende Links:

    Bettina von Sternegg hat in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ihre ersten Minuten unter der Lawine von Galtür beschrieben und wird in dem Buch „Naturkatastrophen in den Alpen" damit zitiert (Barbara Haid, Hans Haid, Haymon Verlag).

    Der kleine Ort Galtür im Bezirk Landeck liegt am Ende des Paznauntales in Tirol (Google Maps).

    Die Gemeinde Galtür über das Lawinenunglück von Galtür

    Archivmaterial des SWR2 zur Lawinenkatastrophe von Galtür

    Archivmaterial des ORF zu Erhard Bergers Wetterprognose von drei weiteren Metern Neuschnee

    Archivmaterial des ORF mit einer Live-Schaltung aus Landeck zum Lawinenunglück von Galtür

    Archivmaterial des ORF auf YouTube vom 25. Februar 1999, zwei Tage nach dem Unglück

    Logo: Illustration: WZ, Bildquelle: Minich / APA / picturedesk.com

    #39 Beschenkt oder bestochen?

    #39 Beschenkt oder bestochen?

    Es ist Weihnachten – also nicht wirklich, aber für mein Beispiel passt das ganz gut –, und als Mitarbeiter:in eines Unternehmens bekommst du eine Flasche Wein als Geschenk überreicht. Darfst du sie annehmen? Oder nicht?

    Schaut sie teuer aus? Das ist eine der zwei wichtigsten Fragen, wenn es darum geht, ob man als Mitarbeiter:in eines Unternehmens das Geschenk – in diesem Fall eine Weinflasche – annehmen darf oder nicht. Die zweite Frage sei, ob man Amtsträger:in ist, sagt der Jurist Anton Fischer in dieser Podcast-Folge zu Host und WZ-Redakteurin Petra Tempfer.

    Compliance ist der Fachausdruck, wenn es um die Regeln der Geschenkeannahme in Unternehmen geht. Eines gleich vorweg: Geschenke, die weniger als 100 Euro kosten, sind für gewöhnlich unbedenklich. Es sei denn, das Unternehmen hat seine eigenen Compliance-Regeln aufgestellt, die strenger sein können.

    Bei Verstößen drohen saftige Strafen. All jene, die keine Amtsträger:innen sind, müssen mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen rechnen – vom Disziplinarverfahren bis hin zur Entlassung. Amtsträger:innen können sogar wegen Bestechlichkeit belangt werden: Mehrere Jahre Haft sind möglich.

    Weiterführende Links:

    Der Begriff Compliance kommt aus dem Englischen „to comply with" und meint wörtlich übersetzt „entsprechen", „befolgen" oder „erfüllen". Vereinfacht gesagt steht Compliance für das Einhalten von Regeln und Gesetzen (Austrian Standards). 

    öffentliche Meldestelle des Bundesamtes zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung des Innenministeriums

    Bundesamt zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung des Innenministeriums über das HinweisgeberInnenschutzgesetz

    HinweisgeberInnenschutzgesetz (HSchG, Rechtsinformationssystem RIS)

    HinweisgeberInnenschutzgesetz: Arbeitsrechtsrechtliche Aspekte (Wirtschaftskammer Österreich)

    HinweisgeberInnenschutzgesetz: Einrichtung einer internen Hinweisgebung im Betrieb (Wirtschaftskammer Österreich)

    HinweisgeberInnenschutzgesetz: Interne und externe Meldekanäle (Wirtschaftskammer Österreich)

    Das Thema in der WZ:

    Im Podcast „Welche Gefahren auf Aufdecker:innen lauern" erklärt Jurist Anton Fischer Details zur Whistleblowing-Richtlinie.

    Die Lieferkette und was die EU gegen Menschenrechtsverletzungen unternimmt, ist Thema im Podcast „Eine Mango voller Ausbeutung" mit dem Juristen Anton Fischer.

    „Wie schnell Radfahrer:innen illegal fahren" erfahrt ihr in diesem Podcast von dem Juristen Anton Fischer.

    Quellen:

    EU-Sanktionen – Das Bereitstellungsverbot als Sanktions-Compliance-Herausforderung (Anton Fischer, Ecolex 7/2023, 630, Manz Verlag)

    Compliance im Lichte des neuen Hinweisgeberschutzes (Anton Fischer, Ecolex 10/2022, 514, Manz Verlag)

    Effektive Compliance – Geteilte (straf-)rechtliche Verantwortlichkeit (Anton Fischer, GES 2022, 176, Verlag Österreich)

    Compliance-Leitfaden (WKO)

    Seit unserem Podcast-Start Mitte 2023 haben wir so viel tolles Feedback und guten Input von euch bekommen, dass wir all das jetzt umsetzen wollen. Deshalb machen wir eine kurze Pause. Allerdings nur mit unserem wöchentlichen WZ-Podcast „Weiter gedacht“. Unser fünfteiliger Dokumentar-Podcast zum Lawinenunglück von Galtür „Galtür. Der weiße Tod" erscheint von 16. Februar bis 15. März weiterhin jeden Freitag: Vor 25 Jahren stürzte eine Lawine in den kleinen Tiroler Ort und verschüttete Häuser und Menschen. Die WZ-Redakteur:innen Petra Tempfer und Bernd Vasari sind nach Tirol gefahren und haben mit den Menschen, die damals dabei waren, gesprochen. Der Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle war auch darunter – zur Zeit des Unglücks war er der Bürgermeister von Galtür.

    #2 Galtür. Der weiße Tod. Die Lawine.

    #2 Galtür. Der weiße Tod. Die Lawine.

    Seit Tagen ist Galtür von der Außenwelt abgeriegelt. Ein Schneesturm tobt. Dann löst sich eine Lawine und verschüttet 55 Menschen.

    Vor 25 Jahren, am 23. Februar 1999, begräbt eine Lawine in Galtür in Tirol Häuser, Autos und Menschen unter sich. 31 Einheimische und Tourist:innen sterben, darunter zahlreiche Kinder. Das Unglück erschüttert ganz Österreich.

    Kurz davor ahnt noch niemand etwas von der Katastrophe: Unterhalb der Kirche findet ein Fassdauben-Rennen statt, bei dem gebogene Holzbretter alter Weinfässer als Ski verwendet werden. Die Menschen müssen bei Laune gehalten werden. Der Bereich gilt als sicher.

    Und dann wird es plötzlich dunkel. „Der Staub der Lawine hat sich in die Fenster eingepresst, und für die Einheimischen war das ein Signal, dass irgendwo eine große Lawine abgegangen ist", erinnert sich der damalige Bürgermeister und heutige Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle im Gespräch mit den WZ-Hosts Petra Tempfer und Bernd Vasari.

    Später wird man genau wissen, was passiert ist: Gegen 16 Uhr löst sich am Westhang des Grieskogels auf 2.700 Metern Höhe eine Staublawine. Sie stürzt mit 300 Stundenkilometern ins Tal. Der Lawinenkegel, der in einem Ortsteil von Galtür zu liegen kommt, ist 400 Meter breit und acht Meter hoch.

    Die WZ-Redakteur:innen Petra Tempfer und Bernd Vasari haben sich für diesen fünfteiligen Dokumentar-Podcast auf die Suche nach Antworten auf die Frage gemacht, wie es so weit kommen konnte. Sie sind nach Galtür, Ischgl, Innsbruck und Imst gefahren. Die Folgen erscheinen von 16. Februar bis 15. März wöchentlich jeden Freitag. Ihr könnt sie auf wz.at sowie auf Spotify und allen Plattformen, wo es Podcasts gibt, hören.

    Trailer: Galtür. Der weiße Tod

    Folge 1: Galtür. Der weiße Tod. Es schneit

    Folge 3: Galtür. Der weiße Tod. Die Suche.

    Folge 4: Galtür. Der weiße Tod. Die Evakuierung.

    Instagram: Lawinenwinter 1999

    Instagram: Wie eine Lawine entsteht

    Instagram: Das Lawinenunglück in Galtür

    Instagram: Wie eine Lawineneinsatzübung abläuft

    Instagram: Die Rettungsaktion in Galtür

    WZ-Redakteurin Petra Tempfer und WZ-Redakteur Bernd Vasari sprachen mit:

    Andreas Ermacora ist Anwalt in Innsbruck und hat ein Lawinenkommissionsmitglied von Galtür vertreten.

    Barbara Juen leitet die Arbeitsgruppe Notfallpsychologie und Psychotraumatologie an der Universität Innsbruck. Zur Zeit des Lawinenunglücks hat sie die Opfer psychologisch betreut.

    Horst Konrad war fast 20 Jahre lang der Leiter der Bildstelle und Fotograf des Militärkommandos Tirol. Die ersten Fotos des Lawinenunglücks von Galtür, die er damals gemacht hat, hat er uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

    Anton Mattle ist seit Oktober 2022 der Landeshauptmann von Tirol. 1992 bis 2021, also zur Zeit des Lawinenunglücks, war er Bürgermeister von Galtür.

    Helmut Pöll ist Amtsleiter von Galtür und für die Projektleitung und Finanzen des Erlebnismuseums „Alpinarium Galtür" zuständig.

    Thomas Schönherr war zur Zeit des Lawinenunglücks 1999 für die Kommunikation des Bundesheeres zuständig.

    Werner Senn war zur Zeit des Lawinenunglücks von Galtür Hubschrauberpilot beim Bundesministerium für Inneres und Einsatzleiter.

    Gebhard Walter ist Leiter der Wildbach- und Lawinenverbauung in Tirol.

    Gerhard Walter ist Touristiker und leitete als Direktor die Tourismusverbände in Galtür, Lech am Arlberg und Kitzbühel.

    Weiterführende Links:

    Der kleine Ort Galtür im Bezirk Landeck liegt am Ende des Paznauntales in Tirol (Google Maps).

    Die Gemeinde Galtür über das Lawinenunglück von Galtür

    Archivmaterial des SWR2 zur Lawinenkatastrophe von Galtür

    Archivmaterial des ORF zu Erhard Bergers Wetterprognose von drei weiteren Metern Neuschnee

    Archivmaterial des ORF mit einer Live-Schaltung aus Landeck zum Lawinenunglück von Galtür

    Archivmaterial des ORF auf YouTube vom 25. Februar 1999, zwei Tage nach dem Unglück

    Logo: Illustration: WZ, Bildquelle: Minnich / picturedesk.com

    #38 Der Präsident, der uns anlügt

    #38 Der Präsident, der uns anlügt

    Donald Trump, der verhaftet wird, der Papst in einem weißen Daunenmantel, Wladimir Putins Kniefall vor Chinas Staatschef Xi Jinping. Viele von euch kennen wahrscheinlich diese Beispiele. Und ihr wisst, sie sind alle Fake News, generiert durch Künstliche Intelligenz.

    Wir schmunzeln über diese Bilder, teilen sie in unseren Kanälen, nehmen sie nicht ernst. Doch nicht immer sind Fake News so offensichtlich, wie bei diesen Beispielen. Zuletzt wurde ein Anruf von US-Präsident Joe Biden gefakt. Angerufen wurden mehr als 5000 Personen in New Hampshire. Biden sagte zu ihnen, dass sie nicht zu den Vorwahlen gehen, sondern ihre Stimme für die Präsidentschaftswahlen im Herbst aufheben sollten.

    Sicher ist, der gefakte Anruf von Joe Biden wird kein Einzelfall bleiben. Wir werden den ersten Wahlkampf erleben, wo wir nicht mehr genau wissen, was echt ist und was nicht.

    Wie sollen wir damit umgehen? Wie kann KI gekennzeichnet werden, damit sie sofort erkennbar ist. Oder ist der Zug schon abgefahren?

    Diese und viele andere Fragen beantwortet KI-Expertin Carina Zehetmaier.  Sie ist die Präsidentin des Vereins Women in Artifical Intelligence Austria, ein interdisziplinäres Netzwerk von KI-Expertinnen.

    #1 Galtür. Der weiße Tod. Es schneit.

    #1 Galtür. Der weiße Tod. Es schneit.

    Es schneit und hört nicht mehr auf. Wochenlang. Die Zufahrtsstraße in den Tiroler Skiort Galtür wird immer wieder gesperrt. Bis sie ganz zu bleibt und die Tourist:innen nicht mehr hinauskönnen.

    Vor 25 Jahren, am 23. Februar 1999, begräbt eine Lawine in Galtür in Tirol Häuser, Autos und Menschen unter sich. 31 Einheimische und Tourist:innen sterben, darunter zahlreiche Kinder. Das Unglück erschüttert ganz Österreich.

    „Es hat tagelang und tagelang und tagelang geschneit." Das erzählt Thomas Schönherr den WZ-Hosts Petra Tempfer und Bernd Vasari, als er sich an die Tage vor der Lawinenkatastrophe von Galtür erinnert. Er ist damals Kommunikator des Bundesheeres und kommt, als sich die Lawinengefahr zuspitzt und die höchste Warnstufe erreicht, in die Kaserne im nahen Landeck.

    Die Straße nach Galtür wird immer wieder gesperrt und geöffnet – das letzte Mal ist sie am 16. Februar offen. Tausende Tourist:innen fahren aus Galtür hinaus und noch mehr hinein. Was sie zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht wissen: Es wäre die letzte Möglichkeit gewesen, das Tal vor dem Unglück zu verlassen.

    Während die Galtürer die Gäste bei Laune halten, baut sich hoch oben am Berg das Unglück auf: eine mächtige Lawine, die wächst und wächst – bis sie zu kippen beginnt. Wie die Menschen in Galtür auf das Unglück reagieren, wie sie die ersten Toten finden und warum es so lange gebraucht hat, um Hilfe zu holen, darum geht es in der nächsten Folge, die am 23. Februar erscheint.

    Die WZ-Redakteur:innen Petra Tempfer und Bernd Vasari haben sich für diesen fünfteiligen Dokumentar-Podcast auf die Suche nach Antworten auf die Frage gemacht, wie es so weit kommen konnte. Sie sind nach Galtür, Ischgl, Innsbruck und Imst gefahren. Die Folgen erscheinen von 16. Februar bis 15. März wöchentlich jeden Freitag. Ihr könnt sie auf wz.at sowie auf Spotify und allen Plattformen, wo es Podcasts gibt, hören.

    Trailer: Galtür. Der weiße Tod

    Folge 2: Galtür. Der weiße Tod. Die Lawine

    Folge 3: Galtür. Der weiße Tod. Die Suche.

    Folge 4: Galtür. Der weiße Tod. Die Evakuierung.

    Instagram: Lawinenwinter 1999

    Instagram: Wie eine Lawine entsteht

    Instagram: Das Lawinenunglück in Galtür

    Instagram: Wie eine Lawineneinsatzübung abläuft

    Instagram: Die Rettungsaktion in Galtür

    WZ-Redakteurin Petra Tempfer und WZ-Redakteur Bernd Vasari sprachen mit:

    Andreas Ermacora ist Anwalt in Innsbruck und hat ein Lawinenkommissionsmitglied von Galtür vertreten.

    Barbara Juen leitet die Arbeitsgruppe Notfallpsychologie und Psychotraumatologie an der Universität Innsbruck. Zur Zeit des Lawinenunglücks hat sie die Opfer psychologisch betreut.

    Horst Konrad war fast 20 Jahre lang der Leiter der Bildstelle und Fotograf des Militärkommandos Tirol. Die ersten Fotos des Lawinenunglücks von Galtür, die er damals gemacht hat, hat er uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

    Anton Mattle ist seit Oktober 2022 der Landeshauptmann von Tirol. 1992 bis 2021, also zur Zeit des Lawinenunglücks, war er Bürgermeister von Galtür.

    Helmut Pöll ist Amtsleiter von Galtür und für die Projektleitung und Finanzen des Erlebnismuseums „Alpinarium Galtür" zuständig.

    Thomas Schönherr war zur Zeit des Lawinenunglücks 1999 für die Kommunikation des Bundesheeres zuständig.

    Werner Senn war zur Zeit des Lawinenunglücks von Galtür Hubschrauberpilot beim Bundesministerium für Inneres und Einsatzleiter.

    Gebhard Walter ist Leiter der Wildbach- und Lawinenverbauung in Tirol.

    Gerhard Walter ist Touristiker und leitete als Direktor die Tourismusverbände in Galtür, Lech am Arlberg und Kitzbühel.

    Weiterführende Links:

    Der kleine Ort Galtür im Bezirk Landeck liegt am Ende des Paznauntales in Tirol (Google Maps).

    Die Gemeinde Galtür über das Lawinenunglück von Galtür

    Archivmaterial des SWR2 zur Lawinenkatastrophe von Galtür

    Archivmaterial des ORF zu Erhard Bergers Wetterprognose von drei weiteren Metern Neuschnee

    Archivmaterial des ORF mit einer Live-Schaltung aus Landeck zum Lawinenunglück von Galtür

    Archivmaterial des ORF auf YouTube vom 25. Februar 1999, zwei Tage nach dem Unglück

    Logo: Illustration: WZ, Bildquelle: John Lawson, Belhaven / Moment via Getty Images

    #37 Schwierige Übersetzungen: Wenn das Bordell zum Kloster wird

    #37 Schwierige Übersetzungen: Wenn das Bordell zum Kloster wird

    Nur Donald Duck und die Bewohner:innen Entenhausens seien eine Ausnahme: Mit Erika Fuchs, die die Comics nicht originalgetreu übersetzte, hätten sie Glück gehabt, sagt der Kultur-Experte Edwin Baumgartner zu Host Petra Tempfer. Denn sprechende Namen wie Scrooge McDuck, wie Dagobert Duck eigentlich heißt, funktionieren im Deutschen einfach nicht. Dieses Beispiel ist laut Baumgartner aber schon das einzige, das in seinen Augen für freie Übersetzungen spricht.

    Denn dass etwa „Get thee to a nunnery, go" aus William Shakespeares „Hamlet" mit „Geh in ein Kloster!“ übersetzt wurde, führe eindeutig zu weit vom Original weg, meint er. Shakespeare habe ein Bordell gemeint, in das er die liebeskranke Ophelia schicken wollte, und was „nunnery“ zu Shakespeares Zeiten ebenfalls bedeutete. Das habe in der Zeit der Übersetzungen im 18. und 19. Jahrhundert aber niemand in den Mund nehmen und auch nicht niederschreiben wollen. Der Übersetzer Christoph Martin Wieland merkte an einigen „Hamlet"-Stellen sogar an, dass er diese nicht übersetze, weil „der Meister Ausdrücke verwendet, die man nicht übersetzen will“. Er wollte Shakespeare retten.

    Das sei auch gut und richtig so, meint dazu Petra Tempfer. Denn hätte man ihn stets originalgetreu übersetzt, hätte kaum ein Theater der damaligen Zeit seine Stücke gespielt – und Shakespeare wäre nicht so berühmt geworden, wie er es heute ist.

    Seid ihr Team Edwin oder Team Petra? Schreibt uns eure Meinung an feedback@wienerzeitung.at

    Weiterführende Links:

    Sprechen Sie Wienerisch? (Peter Wehle, Verlag Ueberreuter): „Gottschewer" oder „Godschewerer" oder „Kraner": Die Bewohner:innen von Gottschee in Slowenien (damaliges Jugoslawien) waren Warenhändler:innen. Mit Kraner oder Krainer sind sowohl die Bewohner:innen, als auch die Würste gemeint.

    Der Herr der Ringe (J. R. R. Tolkien, Verlag Klett-Cotta)

    Der Herr der Ringe (J. R. R. Tolkien in der Übersetzung aus dem Englischen ins Deutsche von Margaret Carroux, Verlag Klett-Cotta)

    Der Herr der Ringe (J. R. R. Tolkien in der Übersetzung aus dem Englischen ins Deutsche von Wolfgang Krege, Verlag Klett-Cotta)

    Die wunderbare Welt der Sprachen (Charles Berlitz, Paul Zsolnay Verlag Wien Hamburg

    Hamlet (mit dem Zitat: „Geh in ein Kloster", William Shakespeare in der Übersetzung aus dem Englischen ins Deutsche von August Wilhelm von Schlegel, Verlag Nikol)

    Hamlet, Prinz von Dänemark (William Shakespeare in der Übersetzung aus dem Englischen ins Deutsche von Christoph Martin Wieland, Schönstatt-Verlag)

    Hamlet, zweisprachige Ausgabe (William Shakespeare und in der Übersetzung aus dem Englischen ins Deutsche von Frank Günther, Verlag dtv)

    Moby-Dick (Herman Melville, Verlag Penguin Books UK)

    Moby-Dick oder: Der Wal (Herman Melville in der Übersetzung aus dem Englischen ins Deutsche von Friedhelm Rathjen, Verlag Jung und Jung)

    Moby-Dick oder Der Wal (Herman Melville in der Übersetzung aus dem Englischen ins Deutsche von Matthias Jendis, Verlag dtv)

    Das Thema in der WZ:

    Im Podcast „Sex, Grusel Spaß und Versmaß" spricht Kultur-Experte Edwin Baumgartner mit Host Petra Tempfer unter anderem darüber, dass Gedichte schon immer ein Weg waren, Tabu-Themen anzusprechen

    Im Podcast „Sommer, Sonne und ein Mord" thematisiert Kultur-Experte Edwin Baumgartner im Gespräch mit Host Petra Tempfer auch den Philosophen Wilhelm Friedrich Hegel: Die Lektüre eines Romans müsse die Leser:innen bessern und ihnen Wissen vermitteln, war dessen Meinung.

    Und hier noch ein Tipp für alle, die gerne mehr Podcasts hören: Am 16. Februar erscheint die erste Folge unseres wöchentlichen, fünfteiligen Dokumentar-Podcasts der WZ zum Lawinenunglück von Galtür. Vor 25 Jahren stürzte eine Lawine in den kleinen Tiroler Ort und verschüttete Häuser und Menschen. Die WZ-Redakteur:innen Petra Tempfer und Bernd Vasari sind nach Tirol gefahren und haben mit den Menschen, die damals dabei waren, gesprochen. Der Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle war auch darunter: Zur Zeit des Unglücks war er der Bürgermeister von Galtür.

    #0 Galtür. Der weiße Tod. Trailer

    #0 Galtür. Der weiße Tod. Trailer

    Das Lawinenunglück von Galtür reißt Familien auseinander. Kinder verlieren ihre Mama und ihren Papa, Eltern verlieren ihren Sohn und ihre Tochter. „Galtür war deswegen so besonders belastend für alle, weil extrem tragische Schicksale dabei herausgekommen sind", sagt die Psychologin Barbara Juen, die damals die Opfer betreut hat, zu Petra Tempfer und Bernd Vasari.

    Die beiden WZ-Hosts haben die Menschen in Galtür gefragt, wie sie damals das Unglück erlebt haben und wie sie heute damit umgehen. Wie zum Beispiel Anton Mattle. Er war damals der Bürgermeister von Galtür – seit 2022 ist er Tiroler Landeshauptmann.

    Wie konnte es überhaupt soweit kommen? Haben die Verantwortlichen vor dem Unglück falsche Entscheidungen getroffen? Es stürmte und schneite bereits seit Wochen: Hätte die Straße in den Ort früher gesperrt werden sollen? Oder tragen die Tourist:innen eine Mitschuld, weil sie trotz Lawinengefahr in den Ort gefahren sind? Der fünfteilige Dokumentar-Podcast behandelt die Vorgeschichte, den Tag der Lawine, die Suche, die Evakuierung und ganz am Ende: die Schuldfrage.

    Heute präsentiert sich Galtür als Skigebiet, das den Ort durch meterhohe Lawinen-Schutzwälle schützt. Es will nicht ewig als Katastrophenort gelten, sagen seine Bewohner:innen – deren persönliche Erinnerungen an diesen Tag werden aber nie verblassen.

    Galtür. Der weiße Tod

    Folge 1: Galtür. Der weiße Tod. Es schneit

    Folge 2: Galtür. Der weiße Tod. Die Lawine

    Folge 3: Galtür. Der weiße Tod. Die Suche.

    Folge 4: Galtür. Der weiße Tod. Die Evakuierung.

    Instagram: Lawinenwinter 1999

    Instagram: Wie eine Lawine entsteht

    Instagram: Das Lawinenunglück in Galtür

    Instagram: Wie eine Lawineneinsatzübung abläuft

    Instagram: Die Rettungsaktion in Galtür

    WZ-Redakteurin Petra Tempfer und WZ-Redakteur Bernd Vasari sprachen mit:

    Andreas Ermacora ist Anwalt in Innsbruck und hat ein Lawinenkommissionsmitglied von Galtür vertreten.

    Barbara Juen leitet die Arbeitsgruppe Notfallpsychologie und Psychotraumatologie an der Universität Innsbruck. Zur Zeit des Lawinenunglücks hat sie die Opfer psychologisch betreut.

    Horst Konrad war fast 20 Jahre lang der Leiter der Bildstelle und Fotograf des Militärkommandos Tirol. Die ersten Fotos des Lawinenunglücks von Galtür, die er damals gemacht hat, hat er uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

    Anton Mattle ist seit Oktober 2022 der Landeshauptmann von Tirol. 1992 bis 2021, also zur Zeit des Lawinenunglücks, war er Bürgermeister von Galtür.

    Helmut Pöll ist Amtsleiter von Galtür und für die Projektleitung und Finanzen des Erlebnismuseums „Alpinarium Galtür" zuständig.

    Thomas Schönherr war zur Zeit des Lawinenunglücks 1999 für die Kommunikation des Bundesheeres zuständig.

    Werner Senn war zur Zeit des Lawinenunglücks von Galtür Hubschrauberpilot beim Bundesministerium für Inneres und Einsatzleiter.

    Gebhard Walter ist Leiter der Wildbach- und Lawinenverbauung in Tirol.

    Gerhard Walter ist Touristiker und leitete als Direktor die Tourismusverbände in Galtür, Lech am Arlberg und Kitzbühel.

    Weiterführende Links:

    Der kleine Ort Galtür im Bezirk Landeck liegt am Ende des Paznauntales in Tirol (Google Maps).

    Die Gemeinde Galtür über das Lawinenunglück von Galtür

    Archivmaterial des SWR2 zur Lawinenkatastrophe von Galtür

    Archivmaterial des ORF zu Erhard Bergers Wetterprognose von drei weiteren Metern Neuschnee

    Archivmaterial des ORF mit einer Live-Schaltung aus Landeck zum Lawinenunglück von Galtür

    Archivmaterial des ORF auf YouTube vom 25. Februar 1999, zwei Tage nach dem Unglück

    Logo: Illustration: WZ, Bildquelle: Peter Kneffel/dpa/picturedesk.com

    #36 Liveticker: So verlief Österreichs Bürgerkrieg 1934

    #36 Liveticker: So verlief Österreichs Bürgerkrieg 1934

    Der Bürgerkrieg in Österreich, der vom 12. bis 15. Februar 1934 stattfand, wirkt bis heute nach. Was war der Auslöser? Wer kämpft gegen wen? Woher kamen die Waffen? In dieser Podcast-Folge beschäftigen sich die WZ-Hosts Petra Tempfer und Bernd Vasari mit diesen Fragen – die Antworten finden sie im Archiv der Wiener Zeitung in Texten, Kommentaren und Zitaten. Die Dialoge zwischen Richter und Angeklagten druckt die Wiener Zeitung damals ebenfalls ab. Tempfer und Vasari lesen aus dem Dialog vor, an dessen Ende der Sozialdemokrat Karl Münichreiter zum Tode verurteilt wird.

    Die Ereignisse werfen auch einen verstörenden Blick auf die Wiener Zeitung selbst. Sie berichtet damals definitiv nicht objektiv. Die Artikel und Berichte dienen als Parteipropaganda der Christlichsozialen Partei, die zu dieser Zeit an der Macht ist. Der Arbeiteraufstand wird heruntergespielt. Auf Seite 1 der Ausgabe vom 12. Februar 1934 steht etwa: „Regierung - Herrin der Lage” und: „Amtlich wird verlautbart: In Linz ist um 18 Uhr im Großen und Ganzen die Ruhe wieder hergestellt worden. In allen übrigen Bundesländern und auch in Wien herrscht Ruhe."

    Geschrieben wird ebenso über die großen Verdienste der Polizei und des Bundesheeres. Zu Wort kommen immer wieder führende Politiker des Austrofaschismus, wie etwa der christlichsoziale Bundespräsident Wilhelm Miklas. Er dankt den Soldaten für „das opferfreudige und mutige Eingreifen" gegen „Tausende von Mitgliedern verbotener militanter Organisationen".

    Den Bürgerkrieg gewinnen die Christlichsozialen gegen die Sozialdemokraten, für Österreich ist es aber der Anfang vom Ende. Denn die Nationalsozialisten von Adolf Hitler werden durch den innerösterreichischen Konflikt gestärkt. Am 25. Juli 1934 wird Bundeskanzler Engelbert Dollfuß von österreichischen Nazis im Bundeskanzleramt ermordet. Im März 1938 marschiert Nazi-Deutschland schließlich in Österreich ein. Widerstand gibt es keinen.

    Bis heute tun sich SPÖ und ÖVP schwer, ihre unterschiedlichen Ansichten über Österreichs Bürgerkrieg zu vereinen. Seit damals haben sie erst zweimal gemeinsam dessen gedacht. Auch heuer, zum 90-jährigen Jubiläum, wird es keine gemeinsame Gedenkveranstaltung geben.

    Daten und Fakten:

    Im österreichischen Bürgerkrieg von 12. bis 15. Februar 1934 standen einander bewaffnete Einheiten der beiden großen politischen Lager gegenüber: auf sozialdemokratischer Seite der Republikanische Schutzbund, auf Seite der regierenden Christlichsozialen (Vorläufer der ÖVP) die Heimwehr und die neu gegründete Vaterländische Front. Zudem das Bundesheer und die Polizei. Ihren Anfang nahmen die Februarkämpfe in Linz: Dort wollte die Polizei frühmorgens das Hotel Schiff durchsuchen, um ein mögliches Waffendepot auszuheben. Die Schutzbündler eröffneten das Feuer. Nach und nach griffen auch andere Schutzbund-Einheiten in Linz, Oberösterreich und der Steiermark zu den Waffen, in Wien wurde insbesondere in den Gemeindebauten gekämpft. Nach drei Tagen wurde der Aufstand niedergeschlagen. Es gab geschätzt rund 350 Tote und mehr als doppelt so viele Verwundete. Wiens Bürgermeister Karl Seitz wurde seines Amtes enthoben und verhaftet, was das Ende des roten Wiens bedeutete. Die Sozialdemokratie wurde aufgelöst - und der Weg hin zum Austrofaschismus war endgültig frei.

    Aus dem Archiv der Wiener Zeitung vom 12. bis 15. Februar 1934:

    Dollfuß verheimlicht seine Pläne nicht. In der Wiener Zeitung vom 11. Februar 1934 sind sie zu lesen.

    Die Wiener Zeitung erscheint noch am Abend des 12. Februar 1934 in einer zweiseitigen Sonderausgabe.

    Auf Seite 2 der Wiener Zeitung vom Abend des 12. Februar 1934 steht fettgedruckt: „Regierungsappell in ernstester Stunde."

    Die Wiener Zeitung berichtet am 13. Februar 1934 über den Vortag: „An das Volk von Österreich!"

    Die Wiener Zeitung vom 14. Februar 1934 zeichnet ein etwas anderes Bild der Lage: Es war offenbar doch nicht so ruhig, wie sie davor immer wieder berichtet hatte.

    Auf Seite 2 richtet sich die Wiener Zeitung vom 14. Februar 1934 direkt an die Arbeiter.

    Die Gerichte waren damals noch nicht unabhängig. Es kommt zum Verhör mit Münichreiter, Gruppenführer des sozialdemokratischen Schutzbundes. Die Wiener Zeitung hat den Dialog, der über Tod oder Leben entscheidet, am 15. Februar 1934 auf Seite 7 abgedruckt.

    Weiterführende Links:

    12februar1934.at/de

    Der Bürgerkrieg 1934 aus Sicht der Sozialdemokratie

    Interaktive Karte der Februarkämpfe in Linz

    Website des österreichischen Parlaments über den 12. Februar 1934

    DÖW: Zeitzeugen zu den Februarkämpfen 1934  

    Radioansprache von Engelbert Dollfuß 1934  

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    #35 Aufgedeckt: Die Essling-Deals der ÖVP-Banken

    #35 Aufgedeckt: Die Essling-Deals der ÖVP-Banken

    Um insgesamt 47,2 Millionen Euro kaufen gemeinnützige Bauträger:innen geschützte Ackerflächen in Wien-Essling. Es handelt sich um die Wohn- und Siedlungsgesellschaft Schönere Zukunft, das Österreichische Siedlungswerk und seine Tochter, die Wohnbauvereinigung GFW Gemeinnützige GmbH – allesamt traditionell der ÖVP nahestehende Bauträger:innen. Die Felder erwerben sie von Spekulanten, die diese Felder erst wenige Wochen zuvor erworben haben. Ein Blitzgeschäft in Millionenhöhe.  

    Finanziert werden die Grundstücksgeschäfte in Essling von der Hypo Niederösterreich und der Erste Bank Sparkassen AG. In den aktuellen Grundbuchauszügen sind sie als Pfandgläubigerinnen eingetragen. Sie haben den Gemeinnützigen Kredite gewährt, um die Gründe zu kaufen – und damit gut verdient. 

    Warum haben die ÖVP-Bauträger:innen die Grundstücke nicht direkt von den Landwirt:innen gekauft? Warum konnten die Gemeinnützigen Bauträger:innen innerhalb von wenigen Wochen einen Kredit bekommen, für Flächen auf denen sie ohnehin nicht bauen dürfen? 

    Aufgedeckt wurde diese Geschichte von den beiden WZ-Redakteuren Michael Ortner und Matthias Winterer - gemeinsam mit dem Falter. Über die Hintergründe zu dieser Geschichte sprechen sie mit Host und WZ-Redakteur Bernd Vasari in dieser Folge des WZ-Podcast „Weiter gedacht". 

    Aus dem Archiv der Wiener Zeitung vom 21. Dezember 1910:

    In den rasant wachsenden Städten Österreich-Ungarns kam es sehr bald zu engen und miserablen Wohnverhältnissen. Zur Förderung des Baus von leistbaren Wohnungen durch gemeinnützige Bauvereinigungen gründet die Regierung am 22. Dezember 1910 den Wohnungsfürsorgefonds. Einen Tag davor berichtet darüber die Wiener Zeitung in ihrer Beilage, der Wiener Abendpost auf Seite 2:

    „Der vor kurzer Zeit in Wien abgehaltene Wohnungskongress hat die Aufmerksamkeit auf die Wohnungsgesetzgebung und auf die Wohnungsfürsorge gelenkt. Es ist eine traurige Tatsache, dass die Wohnungsverhältnisse der Arbeiter- und minderbemittelten Klassen in Österreich außerordentlich rückständig sind. Eine menschenwürdige Wohnung ist jedoch die Grundlage jeder geordneten sparsamen und sittlichen Existenz. Sie ist die Grundlage des Familienlebens und der ordentlichen Erziehung der Kinder. Und das, was man die Verwahrlosung der Jugend nennt, habe in zahllosen Fällen seine Wurzel in den schlechten Wohnungen. Die Regierung habe sich bereit erklärt, 25 Millionen für den Wohnungsfürsorgefonds ins Budget einzustellen.“

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