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    Bad Goisern – Markt

    deJune 11, 2016
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    Gemeinsam mit der Historikerin Barbara Kern wird in dieser Rückblicke Staffel das historische Ortszentrum von Bad Goisern – der Markt – durchwandert.

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    Hallstatt – Salzberg

    Hallstatt – Salzberg

    Salzberg Hallstatt

    Über den vorgeschichtlichen Salzbergbau in Hallstatt sind wir gut unterrichtet, da durch den neuzeitlichen Vortrieb „Heidnisches Gebäu“ angefahren wurde. Die erste archäologische Untersuchung unter Tage wurde im Jahre 1849 durchgeführt. Der Bergmeister Johann Georg Ramsauer ließ ein Spritzwerk einrichten, mit dem erklärten Ziel, prähistorische Funde zu sichern. Ramsauer beobachtete schon seit einigen „Jahren das Vorkommen des grünspatfärbigen Salzes“ woraus er auf das Vorhandensein von „Bronz/antiken Gegenständen“ schloss, welche sich dann auch tatsächlich fanden.

    Allgemein wird angenommen, daß bereits um 1000 v. Chr. am Hallstätter Salzberg, etwa 500 Höhenmeter über dem Ortsteil Hallstatt-Markt, ein geregelter Bergbau eingesetzt hat. Die steilen Schrägschächte von geringer Höhe, sehr breit und tief vorgetrieben, gleichen jenen des salzburgischen Mitterbergs, wo bereits zuvor Kupfer gewonnen wurde. Aus diesen Anlagen, der sogenannten Nordgruppe, förderte man Haselgebirge jeglicher Größe.

    Von den Fundstellen der Ostgruppe – waagrechte Stollen, bei denen hauptsächlich die Firste bearbeitet wurden – förderte man vom achten vorchristlichen Jahrhundert an nur Brocken bestimmter Größe in genormter Arbeitsweise . Die bekannten herzförmigen Abbaufiguren sind als realer Befund im Stügerwerk erhalten. Nachdem ein Bergrutsch im vierten Jahrhundert v. Chr. die Grubenanlagen zerstört hatte, verlor Hallstatt seine Vormachtstellung in der Salzerzeugung Ab diesem Zeitpunkt fehlen verlässliche Zeugnisse.

    Erst im Mittelalter setzte wieder eine geregelte, auf Handel abzielende Salzproduktion ein. Die entscheidende Verbesserung des Salzbergbaues, salzführende Gesteinsschichten stollenmäßig aufzuschließen und Werke anzulegen, lässt sich seit dem 12. Jh. nachweisen. Das in das Werk eingekehrte Süßwasser reichert sich bis zur Sättigung mit Salz an. Die so gewonnene Sulze wurde geschöpft, über den Sulzstrenn an Tag geleitet und dort versotten.

    Die erste Hallstätter Grubenvermessung wurde 1523 durchgeführt. Den Markscheidern war die maßstäbliche Darstellung noch unbekannt, die Strecken wurden auf dem zugefrorenen See im Maßstab 1:1 aufgetragen. Erst in der zweiten Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts wurde im Kammergut das „Auftragen der Schinzüge im verjüngten Maße“ bekannt.

    Um die Zeit des ersten Reformationslibells von 1524 war die Salzproduktion bereits so stark im Ansteigen begriffen, daß eine zweite, dauernd betriebene Pfanne aufgestellt wurde. Wegen Holzmangels wurde diese Pfanne 1615 wieder aufgelassen. Die überschüssige Sole gelangte über den Sulzstrenn seit 1596 von Hallstatt nach Ischl und ab 1607 bis zur Sudhütte in Ebensee.

    Diese vierzig Kilometer lange Pipeline bestand ursprünglich aus etwa 13.000 durchbohrten Lärchenstämmen mit gleichmäßigen Zopfstärken. Die Strennleute hatten lange Nager in mehreren Kalibern zum Vor- und Nachbohren zur Verfügung. Um die satten Steckverbindungen „Manndel in Weibel“ herzustellen, standen Flachhobel und Konusschneider in Verwendung. Einen wichtigen Rationalisierungseffekt bewirkte um die Mitte des 16. Jahrhunderts die Einführung der „Ablasswerker“ . Die Sulze wurde nicht mehr in Bulgen aufgehaspelt , sondern mittels eines Ablassrohres in die nächst tiefere Hauptschachtricht und von dort an Tag geleitet.

    Ab etwa 1770 wurde für den Streckenvortrieb Sprengpulver verwendet, welches vom Artillerie-Distriktskommando in Linz bezogen wurde. Die Anfertigung von Sprengbohrlöchern wurde noch bis etwa 1850 im Handbetrieb durchgeführt.

    Die technischen Errungenschaften des ausgehenden neunzehnten Jahrhunderts und des beginnenden zwanzigsten Jahrhunderts, wie etwa Verbrennungsmotore und elektrische Energie, gelangten in den Bereichen Vortrieb und Förderung zur Anwendung.

    1942 wurde eine Materialseilbahn von Hallstatt-Lahn zum Salzberg-Hochtal, wo bis 1957 die Salzbergarbeiter von Montag bis Samstag kaserniert waren, errichtet.

    Seit 1957 wird der gesamte Bergbaubetrieb vom Tal aus betrieben, wobei die Verbindung zwischen den 1947 angeschlagenen Erbstollen auf etwa 500 m Seehöhe und den Horizonten im Salzberg Hochtal auf bis etwa 1000 m Seehöhe durch den Beust Schacht gegeben ist.

    „Die restriktive Personalpolitik bei laufend steigender Produktion verlangt die Einführung personalsparender Methoden“ wie etwa die Bohrloch-Solegewinnung, sodaß auch im Bereich der Salzproduktion in absehbarer Zeit weitgehend automatisierte Verfahren zur Anwendung gelangen werden.

     

    Hallstatt – Ortsteil Lahn

    Hallstatt – Ortsteil Lahn

    Hallstatt – Ortsteil Lahn

    Baugeschichtliche Entwicklung

    Römerzeit

    Eine römische Siedlung in der Lahn kann für die Zeit von der Mitte des 1. Jahrhunderts bis zum Beginn des 5. Jahrhunderts nachgewiesen werden. Die Siedlung erstreckte sich über eine Länge von 550 Metern am Fuße des Hallbergs und der Echernwand.

     

    Neuzeit

    Das Gebiet war vorherrschend landwirtschaftlich genutzt. Lediglich der Bereich der Waldbachmündung diente mit dem „Rechen“ der Holztrift. Die Bereitstellung von Hallholz als Brennstoff stellte bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts einen kritischen Faktor der energie-intensiven Salzproduktion dar. Der enorme Holzbedarf der Saline löste entsprechend früh eine Rationalisierung des Forst- aber auch des Transportwesens aus. Dabei erwies sich für die Holzbringung in den wasserreichen Bergregionen die Trift als geeignetes und wirtschaftlich vertretbares Transportsystem. Erst mit der Einführung der Kohlefeuerung in den Sudhäusern ab 1870 und der damit einhergehenden drastisch sinkenden Nachfrage nach Brennholz verlor das Triftwesen an Bedeutung.

    In der Lahn waren vor 1750 nur wenige Einzelobjekte errichtet. Der repräsentative Charakter des heutigen Benefiziatenhauses, geht auf einen Ausbau des Objekts und der Einfriedung des Gartens im späten 17. Jahrhundert zurück.

    Die Zerstörung der Industrieanlagen des Marktes durch die Brandkatastrophe von 1750 war der Initiator für die Entwicklung der Lahn. Nachdem sich die Wiedererrichtung des Pfannhauses im Markt als unwirtschaftlich abzeichnete, wurde die generelle Einstellung des Sudbetriebs und dessen Verlegung nach Ebensee erwogen. „Ex ratione publica“ erfolgte jedoch 1751 die Wiedererrichtung des Pfannhauses in der Lahn. In Anbetracht der zu dieser Zeit besonderen Bedeutung der katholischen Religionspraxis und der Notwendigkeit für die ebenfalls abgebrannte Hofkapelle Ersatz zu schaffen, scheint die Bauplatzwahl durch die westlich an das Amtshaus anschließende, und bereits zwischen 1700 und 1710 errichtete Kalvarienberganlage und deren großer Kapelle, wesentlich mitbestimmt gewesen zu sein. Abgesehen von wenigen Objekten des Marktes, deren Kernsubstanz die Brandkatastrophe von 1750 überstand, kann das in der Lahn um 1770 fertiggestellte Produktions- und Verwaltungszentrum samt Spital  als das älteste bauliche Ensemble des Ortes  angesprochen werden.

    Die Salinenbauten wurden in weiterer Folge vergrößert, erweitert und ergänzt. Im 19. Jahrhundert etwa wurden die Waldbachsäge und der Getreidekasten am See errichtet. Viele Salinenarbeiter siedelten sich in der Umgebung der Industrieanlagen an. In der Folge entstand eine vordergründig regellose Parzellierung und Bebauung der Lahn. Zu Ende des 19. Jahrhunderts wurden durch die Umstellung von Holz- auf Kohlefeuerung große Flächen, die der Holzmanipulation dienten, betriebstechnisch überflüssig. Von Seiten der Salinenverwaltung wurden auf diesen Arealen Betiebswohnungen in Form von Mehrfamilienhäusern errichtet.

     

    Mit der Errichtung der Holzfachschule 1905 und deren Erweiterung 1941 erhielt die Lahn eine weitere bauliche Signifikante.

    Mit der Auffahrung des Erbstollens 1952 erfolgte die Verlegung des Bergbaubetriebs und der Verwaltung vom Salzberg in die Lahn. Als Verwaltungsgebäude wurde das ehemalige Salinenspital durch eine Aufstockung adaptiert.

    1961 wurde am Waldbach die neue Volksschule errichtet.

    Ab 1968 erfolgte die Demolierung des Sudhauses und eine schrittweise Umnutzung des Industriegeländes. Auf diese Weise durchlief die Lahn zwischen 1751 und 1968 denselben Zyklus, der im Markt zwischen 1305 und 1750 zu beobachten war. Aufrichtung, Blüte, Niedergang und Löschung einer industriellen Struktur. Übrig und lesbar bleiben aber Bebauungsmuster, die sich um das jeweilige Phantom der Produktionsstätte ordnen, und erst mit dem historischen Wissen um diese verstehbar werden.

     

    Hallstatt – Historisches Ortszentrum

    Hallstatt – Historisches Ortszentrum

    Welterbe Hallstatt

    Hallstatt im oberösterreichischen Salzkammergut gilt als Denkmalgebiet von so herausragender Bedeutung, dass es 1997 in die „World Cultural Heritage“ – Liste der UNESCO aufgenommen wurde. Die historischen Bausubstanz dient vorrangig als Kulisse für die touristische Nutzung des Ortes. Bauliche Interventionen aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und dem beginnenden 21. Jahrhundert fallen dabei größtenteils in die Kategorie „Imitationskitsch“ und transformieren die seit dem Mittelalter nahezu ausschließlich zur Salzproduktion genutzte „single factory town“ zu einer alpinen Idylle. Die gestalterische Verfälschung der historischen Substanz durch fachlich falsche Sanierungen und die Schleifung alter Objekte schreitet stetig voran.

    Holztrift im Salzkammergut

    Holztrift im Salzkammergut

    Zur Holztrift im Salzkammergut

     

    „Holztrüften, heist das Holz auf dennen bächen bies in die Rechhen abschwemmen.“

     

    Die Holztrift, das Schwemmen des Holzes, ist in einem natürlichen Wasserlauf dann möglich, wenn das Bachbett breiter als das darin getriftete Holz ist. Zu langes Holz verklemmt sich an Engstellen. Der normale Wasserstand genügte bei den wenigsten Gerinnen zur Trift. Wenn mit Selbstwasser getriftet wurde, wie es z. B. beim Waldbach in Hallstatt geschah, musste entweder auf die Schneeschmelze oder auf Gewitterregen oder starke Regenfälle gewartet werden. Daher wurde vielfach durch Talsperren – Klausen genannt – das Wasser gestaut, zum gewünschten Zeitpunkt rasch abgelassen und dadurch das unterhalb der Klausen in den Bach geworfene Holz talab geschwemmt.

    In vielen Fällen waren im Salzkammergut auch erstaunlich kleine Nebenbäche zum Triften eingerichtet. In ihnen wurde vorgeklaust, das heißt, das in den Nebenbächen liegende Holz zuerst in den Hauptbach getriftet und dann durch die Trift im Hauptbach zum Rechen gebracht. Zur Haupttrift lieferten sie zusätzliches Triftwasser.

    Die Triftanlagen, vor allem Klausen und Rechen, waren als wichtige Betriebseinrichtungen landesfürstlicher Besitz. Sie wurden von den Verwesämtern gebaut, instand gehalten und verbessert. Es waren schon am Beginn des 14. Jahrhunderts Triftbauten in Betrieb. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, dass, sobald die den Pfannen nächstgelegenen Waldungen geschlagen waren, aus der Notwendigkeit, große Holzmengen aus entfernteren Gebieten an die Pfannen heranzubringen, Riesen, Klausen und Rechen erdacht und erbaut wurden. Der bisher bekannte früheste schriftliche Beleg zu den Klausen im Bereich des Hallamtes Hallstatt stammt aus dem Jahr 1526.

    Die bisher wohl gründlichste Arbeit über die Holztrift im Salzkammergut stammt von Engelbert Koller, Die Holztrift im Salzkammergut, Linz 1954 .

    Hallstatt – Mühlbachverbauung

    Hallstatt – Mühlbachverbauung

    Die Verbauung des Hallstätter Mühlbachs

    The lining of Hallstatt Millbrook

    Zusammenfassung

    Die Verbauung des Hallstätter Mühlbachs in den Jahren 1885 bis 1888 gilt als das erste Großprojekt der k.u.k. forsttechnischen Abteilung für Wildbachverbauung. Prototypisch wurden hier steinerne Verbauten mit umfangreichen forsttechnischen Begleitmaßnahmen kombiniert, sodass über Jahrzehnte ein wirksamer Schutz der UNESCO-Welterbestätte Hallstatt gewährleistet war. Im Lauf der Jahrzehnte gerieten die konzipierten Wartungsarbeiten jedoch in Vergessenheit und der Unterlauf des Mühlbachs wurde baulich stark verändert, sodass es im Jahre 2013 wieder zu einer Vermurung des Hallstätter Ortskerns kam.

    Summary

    The lining of Hallstatt Millbrook in the years of 1885 to 1888 is considered the first major project of the Imperial Technical Forestry Department for Torrents. Here prototypical stone linings were combined with extensive technical forestry support measures, so that the effective protection of the UNESCO World Heritage Site Hallstatt was guaranteed for generations. However, over the decades the maintenance measures designed had been neglected and the lower reaches of Hallstatt Millbrook had been changed to a great extent which led to a massive debris flow of Hallstatt village in 2013.

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