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    Folge 24: TWENTY-FOUR EYES (1954)

    deJanuary 29, 2023
    What was the main topic of the podcast episode?
    Summarise the key points discussed in the episode?
    Were there any notable quotes or insights from the speakers?
    Which popular books were mentioned in this episode?
    Were there any points particularly controversial or thought-provoking discussed in the episode?
    Were any current events or trending topics addressed in the episode?

    About this Episode

    24 Augen schauen die junge Lehrerin, die auf einer Insel, den Unterricht der ersten Klasse übernimmt, 12 Kinder, für die sie eine besondere verantwortung tragen wird. Die Familien sind arm, für den Bootsausflug reicht kaum das Geld, manchmal nicht einmal für das Essen und selten für den Arzt. Die idyllische Insellandschaft kontrastiert Kinoshita meisterhaft mit dem Schicksal der Lehrerin (Hideko Takamine) und ihrer Schulklasse: Mit dem Krieg gerät auch das Leben auf der Insel aus den Fugen, die Männer gehen in den Krieg, später auch die Jungs aus der Klasse, die Mädchen müssen als Kinder arbeiten oder warten krank einfach auf den Tod. Auch die Lehrerin wird vom Schicksal nicht verschont, unvergessen die Szene als die Lehrerin mit dem Sohn im strömenden Regen am Ufer steht als die Nachricht vom Tod des Ehemanns und Vaters kommt. Im Podcast sprechen Sandra, Micha und Thomas über die politische Ebene des Films, über den Verzicht auf Kriegsbilder, über die Gesichter der Kinder in Nahaufnahmen, über die berührende aber nie rührselige Inszenierung von Keisuke Kinoshita, der immer wieder sich auf das Zeigen beschränkt und das Erzählen zurücknimmt. Ein großer Film über Krieg und Trauer und das Weiterleben.

    TWENTY-FOUR EYES (Nijushi no hitomi) aus dem Jahr 1954 ist der zweiundzwanzigste Film von Keisuke Kinoshita und ist als DVD erhältlich.

    Diese Episode erscheint als Teil des Japanuary 2023.

    Die nächste Folge erscheint am 12. Februar 2023 und beschäftigt sich mit THE TATTERED WINGS aus dem Jahr 1955.
    Vielen Dank an Michael Meier von Kompendium des Unbehagens für die Unterstützung beim Jingle. Grüße nach Osaka!

    Recent Episodes from Kinoshita

    Folge 30: SNOW FLURRY (1959)

    Folge 30: SNOW FLURRY (1959)
    Keisuke Kinoshita stand 2023 im Mittelpunkt der Retrospektive des diesjährigen Japanischen Filmfestival Nippon Connection 2023 in Frankfurt. Thomas hat die Gelegenheit genutzt und hat sich am 10. Juni THE SNOW FLURRY (1959) angeschaut. Zu Gast im Podcast ist Hendrik von SchönerDenken. Direkt nach der Vorführung im Filmmuseum sitzen Hendrik und Thomas am Mainufer und sprechen über den Film.
     
    SNOW FLURRY ist eine tragische Liebesgeschichte in Zeitsprüngen: Der Liebesselbstmord eines verliebten Paares ist die Reaktion auf die unerbittliche Familientradition der Familie Nagura, die diese Liebe strikt verbietet. Die schwangere Haruko (Keiko Kishi) überlebt und wird als ungeliebte Schwiegertochter aufgenommen, Haruko und Sohn Suteo (Yusuke Kawazu) bleiben aber verachtete Ausgestoßene. Für Hendrik ist es der erste Kinoshita-Film und er ist überrascht von der modernen Erzählweise.

    Tatsächlich fühlt sich der Film besonders zu Beginn sehr modern an - harte, polternde Schnitte springen zwischen den Zeitebenen: gleicher Ort, gleiche Kameraperspektive, aber unterschiedliche Menschen in unterschiedlicher Zeit. Eigentlich ein Bruch mit einer filmischen Konvention - und spiegelt den Bruch mit der sehr strengen Familientradition. Die Familie war ehemals reich und bedeutend, im Niedergang ist der Kampf um das Ansehen toxisch - der Vater (Yasushi Nagata) geht wortwörtlich über Leichen.

    Keisuke Kinoshita bezieht klar Stellung gegen dieses System, in dem er den Widerstand zeigt, zum Beispiel wenn der Hausdiener (Chishu Ryu) kündigt, als jede Grenze des Anstands vom Familienoberhaupt überschritten wird. Am Ende zeigt sich für die Haruko und ihren Sohn Suteo: Es gibt einen Ausweg aus dieser gnadenlosen Realität. Auch SNOW FLURRY zeigt wieder Kinoshitas Stärke: Menschen und ihre Schicksale uns sehr nahe zu bringen.

    SNOW FLURRY (Kazahana) aus dem Jahr 1959 ist der dreißigste Film von Keisuke Kinoshita und ist bei Criterion erhältlich. Es ist der erste Film von Keisuke Kinoshita, den wir ohne Micha besprochen haben. Wir werden die mit Micha begonnene Tradition fortführen und in unregelmäßigen Abständen und wechselnden Gästen alle weiteren und zugänglichen Filme von Keisuke Kinoshita besprechen.
    Vielen Dank an Michael Meier von Kompendium des Unbehagens für die Unterstützung beim Jingle. Grüße nach Osaka!

    Folge 29: KENJI MIZOGUCHI - WOMEN OF THE NIGHT (1948)

    Folge 29: KENJI MIZOGUCHI - WOMEN OF THE NIGHT (1948)
    Um die Filme von Keisuke Kinoshita besser einordnen zu können, haben wir auch einige Filme von anderen zeitgenössischen japanischen Regisseuren geschaut und besprochen - zum Beispiel in Folge 14 ein Film von Nobuo Nakagawa: THE GHOST STORY OF YOTSUYA (1959) oder in Folge 28 DRUNKEN ANGEL von Akira Kurosawa (1948).

    Heute geht es um Kenji Miziguchis Film WOMEN OF THE NIGHT (1948). Tom Schünemann (filmsucht.org) fasst den Film so zusammen: "Frauen der Nacht dreht sich um zwei Schwestern, diese stürzt der Autorenfilmer mit harschem Realismus in ihr Unglück. Statt allgemeine Systemfragen zu stellen, breitet Mizoguchi ein unangenehm konkretes Netz aus Machtmissbrauch, Gewalt, Lügen, Amoral, Abtreibungen und Geschlechtskrankheiten vor uns aus."

    Im Podcast reden wir über die überdeutlichen, klaren Botschaften, die Mizoguchi vermittelt, über die Prostitution in Japan, über die Rolle der Männer, über die sich verändernde Körpersprache und das christliche Ikonographie-Repertoire im aufregenden Finale. (Unsere Aufnahmetechnik hatte im Mittelteil einen Ausfall, wir bitten die teilweise schlechtere Tonqualität zu entschuldigen.)

    Diese Episode, die wir bereits im März 2021 aufgezeichnet haben, ist unsere letzte Episode mit dem wunderbaren, viel zu früh verstorbenen Michael Schleeh. Er hat in vielerlei Hinsicht eine Lücke hinterlassen, die sich nicht schließt. Wir vermissen ihn sehr. Wir sind uns sicher, dass es ihm gefallen hätte, dass wir jetzt weiter machen mit seiner Podcast-Idee, alle Kinofilme von Keisuke Kinoshita zu besprechen.

    Es bietet sich in wenigen Wochen eine sehr gute Gelegenheit: Keisuke Kinoshita steht im Mittelpunkt der Retrospektive des diesjährigen Japanischen Filmfestival Nippon Connection 2023 in Frankfurt! Thomas wird vom 6. bis zum 11. Juni auf dem Festival sein und dort THE SNOW FLURRY (1959) schauen. Die nächste Folge wird am 10. Juni als erster Eindruck direkt nach dem Film im Kino des Deutsches Filmmuseums aufgenommen.
    Vielen Dank an Michael Meier von Kompendium des Unbehagens für die Unterstützung beim Jingle. Grüße nach Osaka!

    Folge 28: AKIRA KUROSAWA - DRUNKEN ANGEL (1948)

    Folge 28: AKIRA KUROSAWA - DRUNKEN ANGEL (1948)
    Um die Filme von Keisuke Kinoshita besser einordnen zu können, haben wir auch einige Filme von anderen zeitgenössischen japanischen Regisseuren geschaut und besprochen - zum Beispiel in Folge 14 ein Film von Nobuo Nakagawa: THE GHOST STORY OF YOTSUYA (1959).

    Heute geht es um einen frühen Film von Akira Kurosawa: DRUNKEN ANGEL (Yoidore Tenshi) von 1948. Im Mittelpunkt dieser Nachkriegsgeschichte stehen zwei Männer: ein Arzt mit schwerem Alkoholproblem (Takashi Shimura) und ein tuberkulosekranker Yakuza, gespielt vom wie immer sehr energetischen Toshiro Mifune. Die beiden treffen in einer Stadt aufeinander, die vom Krieg gezeichnet ist - mitten im Viertel steht brackiges Wasser in einem giftigen Tümpel, vom dem Moskitos aufsteigen. Die Verbrecher haben zwischen all den leidenden Menschen das Regiment übernommen, aber der Arzt stellt sich Ihnen entgegen - wenn er nicht zu betrunken ist.

    Im Podcast sprechen wir über die gegenseitige Abhängigkeit der beiden Männer, über die Frauen als Gegenentwurf, über das Zerbrechen von Macht und Maskulinität, über den Mangel an Subtilität bei Kurosawa, über schmissige, amerikanische Musik und über einen Zweikampf in einer Lache aus weißer Farbe.

    Nach DRUNKEN ANGEL (Yoidore Tenshi) aus dem Jahr 1948 folgt in vier Wochen eine weitere Episode, die wir mit Micha über japanische Filme der 1940er und 1950er Jahre aufgenommen haben, um sie mit Kinoshitas Filmen zu vergleichen: Die nächste Folge erscheint am Muttertag am 14. Mai 2023 und beschäftigt sich mit WOMEN OF THE NIGHT von Kenji Mizoguchi aus dem Jahr 1948.
    Vielen Dank an Michael Meier von Kompendium des Unbehagens für die Unterstützung beim Jingle. Grüße nach Osaka!

    Folge 27: FAREWELL TO DREAM (1956)

    Folge 27: FAREWELL TO DREAM (1956)
    Das Ende der Jugend ist oft auch das Ende der Träume - so erlebt es Yoichi (Shinji Tanaka), Sohn eines Fischhändlers. Seine Träume sieht er zum Beispiel durch ein Fernglas - er entdeckt damit eine wunderschöne Frau, auf die er seine Wünsche projeziert. Und er will Seemann werden. Aber als sein Vater stirbt, stellt er sich der Verantwortung, übernimmt das Geschäft seines Vaters und sichert damit seiner Familie das Überleben. Seine kleine Schwester wurde bereits (gegen ihren Willen) in die Obhut eines wohlhabenden Onkels gegeben, seine ältere sehr attraktive Schwester Toyoko (Yoshiko Kuga) ist ein "material girl", sie heiratet einen wohlhabenden Sugardaddy, um ihre Träume zu finanzieren. Keisuke Kinoshita zeigt das Spannungsfeld zwischen Wünschen und Verantwortung, Egoismus und Glück auf.

    Im Podcast schildern Sandra, Micha und Thomas ihre ersten Eindrücke (wobei Micha den Film schon im Forum der Berlinale 2013 gesehen hatte). Alle sind begeistert und beeindruckt - ein typischer Keisuke-Kinoshita-Film: Er führt uns nahe an die Charaktere heran, lässt uns mitfühlen, benennt die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, zeigt Verzweiflung und Hoffnung. Dabei nutzt er wieder seine typischen Inszenierungselemente, zum Beispiel die Kamera im Nebenzimmer zu platzieren und so eine Nähe durch Distanz zu schaffen. Ein sehr gelungener, großartiger Film, sehr empfehlenswert, auch als erster Einstieg in die Filme Kinoshitas.

    FAREWELL TO DREAM (Yuyake-gumo) aus dem Jahr 1956 ist der vierundzwanzigste Film von Keisuke Kinoshita und ist bei Criterion erhältlich. Das ist der letzte Film von Keisuke Kinoshita, über den wir mit Micha eine Podcastepisode aufnehmen konnten. Es folgen jetzt im vierwöchigen Abstand Episoden, die wir zuvor mit Micha über japanische Filme der 1940er und 1950er Jahre aufgenommen haben, die wir mit Kinoshitas Filmen verglichen haben. 

    Die nächste Folge erscheint nach Ostern am 16. April 2023 und beschäftigt sich mit DRUNKEN ANGEL von Akira Kurosawa aus dem Jahr 1948.
    Vielen Dank an Michael Meier von Kompendium des Unbehagens für die Unterstützung beim Jingle. Grüße nach Osaka!

    Folge 26: SHE WAS LIKE A WILD CHRYSANTHEMUM (1955)

    Folge 26: SHE WAS LIKE A WILD CHRYSANTHEMUM (1955)
    Masao (Chishū Ryu) blickt mit 73 Jahren zurück auf seine erste Liebe - er besucht das kleine Dorf seiner Kindheit und Jugend, wo er das Mädchen, das er liebte, zurückgelassen hatte: die wunderschöne Tamiko (Noriko Arita). Die unschuldige und romantische Liebe erhält aber keine Chance: Die Leute im Dorf setzen Gerüchte in Umlauf und Masaos Mutter (Haruko Sugimura) hat andere Pläne für den jungen Masao (Shinji Tanaka) - er geht auf eine weiterführende Schule und soll es zu etwas bringen - mit einer dann passenden Partnerin. Tamiko wird in eine Heirat mit einem anderen Mann gezwungen ...
    Kinoshita setzt alle Szenen aus der Vergangenheit konsequent in eine Rahmenvignette, was den nostalgischen, melancholischen Charakter der Geschichte betont. Im Podcast sprechen Sandra, Micha und Thomas über ihren ersten Eindruck des sehenswerten Liebesdramas, über die filmischen Mittel und über die vielleicht verschlüsselte Darstellung der Liebe.

    SHE WAS LIKE A WILD CHRYSANTHEMUM (Tooi kumo) aus dem Jahr 1955 ist der dreiundzwanzigste Film von Keisuke Kinoshita und ist bei Mubi erhältlich.

    Die nächste Folge erscheint am 19. März 2023 und beschäftigt sich mit FAREWELL TO DREAM aus dem Jahr 1956.
    Vielen Dank an Michael Meier von Kompendium des Unbehagens für die Unterstützung beim Jingle. Grüße nach Osaka!

    Folge 25: THE TATTERED WINGS / DISTANT CLOUDS (1955)

    Folge 25: THE TATTERED WINGS / DISTANT CLOUDS (1955)
    Der Film ist unter zwei Titel bekannt: THE TATTERED WINGS und DISTANT CLOUDS. Im Mittelpunkt steht Fuyuko (Hideko Takamine), sie war zwangsverheiratet worden - ihre unglückliche Ehe endete mit dem Tod ihres Manns im Krieg. Mit ihrer kleinen Tochter lebt sie bei der wohlhabenden Familie ihres verstorbenen Manns, behütet von dessen freundlichen Bruder Shunsuke (Keji Sada). Da taucht Keizo auf, Fuyukos Jugendliebe. Er muss nach Hokaido in den Norden und will sie überreden, dort mit ihm ein neues Leben zu beginnen. Fuyuko zögert - sie ist mittlerweile Mutter und fürchtet, dass sie nicht mehr das Mädchen ist, in das sich sich Keizo verliebt hatte ... Die Geschichte einer Frau zwischen zwei Männern mit Intrigen und einem Skandal, mit verschiedenen Nebenhandlungen und Charakteren trägt durchaus Züge eines klassischen, kitschigen Liebesmelodrams und in der Tat ist der Film weniger Komplex und weniger fokussiert. Ein sehenswerter Film, der aber nicht zu Keisuke Kinoshitas besten Filmen zählt.

    TATTERED WINGS / DISTANT CLOUDS (Tooi kumo) aus dem Jahr 1955 ist der dreiundzwanzigste Film von Keisuke Kinoshita und ist bei Criterion erhältlich.

    Die nächste Folge erscheint am 5. März 2023 und beschäftigt sich mit SHE WAS LIKE A WILD CHRYSANTHEMUM aus dem Jahr 1955.
    Vielen Dank an Michael Meier von Kompendium des Unbehagens für die Unterstützung beim Jingle. Grüße nach Osaka!

    Folge 24: TWENTY-FOUR EYES (1954)

    Folge 24: TWENTY-FOUR EYES (1954)
    24 Augen schauen die junge Lehrerin, die auf einer Insel, den Unterricht der ersten Klasse übernimmt, 12 Kinder, für die sie eine besondere verantwortung tragen wird. Die Familien sind arm, für den Bootsausflug reicht kaum das Geld, manchmal nicht einmal für das Essen und selten für den Arzt. Die idyllische Insellandschaft kontrastiert Kinoshita meisterhaft mit dem Schicksal der Lehrerin (Hideko Takamine) und ihrer Schulklasse: Mit dem Krieg gerät auch das Leben auf der Insel aus den Fugen, die Männer gehen in den Krieg, später auch die Jungs aus der Klasse, die Mädchen müssen als Kinder arbeiten oder warten krank einfach auf den Tod. Auch die Lehrerin wird vom Schicksal nicht verschont, unvergessen die Szene als die Lehrerin mit dem Sohn im strömenden Regen am Ufer steht als die Nachricht vom Tod des Ehemanns und Vaters kommt. Im Podcast sprechen Sandra, Micha und Thomas über die politische Ebene des Films, über den Verzicht auf Kriegsbilder, über die Gesichter der Kinder in Nahaufnahmen, über die berührende aber nie rührselige Inszenierung von Keisuke Kinoshita, der immer wieder sich auf das Zeigen beschränkt und das Erzählen zurücknimmt. Ein großer Film über Krieg und Trauer und das Weiterleben.

    TWENTY-FOUR EYES (Nijushi no hitomi) aus dem Jahr 1954 ist der zweiundzwanzigste Film von Keisuke Kinoshita und ist als DVD erhältlich.

    Diese Episode erscheint als Teil des Japanuary 2023.

    Die nächste Folge erscheint am 12. Februar 2023 und beschäftigt sich mit THE TATTERED WINGS aus dem Jahr 1955.
    Vielen Dank an Michael Meier von Kompendium des Unbehagens für die Unterstützung beim Jingle. Grüße nach Osaka!

    Folge 23: THE GARDEN OF WOMEN (1954)

    Folge 23: THE GARDEN OF WOMEN (1954)
    Eine totalitäre Schule für junge Frauen, unerträgliche Zustände, Widerstand und persönliche Tragödien: Kinoshitas Film THE GARDEN OF WOMEN (Onna no Sono) ist lang, anstrengend, sehr politisch, berührend und visuell beeindruckend. Die Schülerin Yoshie (Hideko Takamine) darf abends nicht lernen, sie darf keine Beziehung zu ihrem fleißigen und anständigen Freund haben und ihre Hilferufe werden ignoriert, bis es zu einer Katastrophe kommt. Kinoshita wird hier sehr deutlich in seiner Anklage gegen kaltherzige, unmenschliche Regeln. Michas Fazit: Detailreicher Film über den Kampf junger Frauen um ihre Rechte in einer von Männern kontrollierten Gesellschaft mit exzellenter Cinematographie, sehr sehenswert, könnte aber kürzer sein.

    THE GARDEN OF WOMEN aus dem Jahr 1954 ist der einundzwanzigste Film von Keisuke Kinoshita. Der Film kann bei Criterion angeschaut werden.

    Diese Episode erscheint als Teil des Japanuary 2023.

    Die nächste Folge erscheint am 29. Januar 2023 und beschäftigt sich mit Kinoshitas berühmtesten Film TWENTY-FOUR EYES aus dem Jahr 1954.
    Vielen Dank an Michael Meier von Kompendium des Unbehagens für die Unterstützung beim Jingle. Grüße nach Osaka!

    Folge 22: A JAPANESE TRAGEDY (1953)

    Folge 22: A JAPANESE TRAGEDY (1953)
    Ein intensives Drama um eine Mutter, die ihre Kinder bei Verwandten zurücklässt, um u.a. als Kellnerin Geld für die Zukunft von Sohn und Tochter zu verdienen. Die Kinder aber fühlen sich verlassen und verraten. Wie Japan als Land müssen Mutter und Kinder einen Weg finden, nach dem Krieg einen eigenen Weg zu finden. Dabei lasten Fehler, Vorwürfe und soziale Ungerechtigkeit acht Jahre nach dem Krieg schwer auf den Menschen. Im Podcast diskutieren Sandra, Micha und Thomas über die moderne Darstellung der sozial brisanten Themen, über die Opfer, die die Mutter bringt, über Hunger, Enttäuschung und Entfremdung. Ein starker, bewegender Film - wieder gelingt es Kinoshita, uns für die Hoffnungen und das Leid von Menschen zu öffnen.

    A JAPANESE TRAGEDY aus dem Jahr 1953 ist der zwanzigste Film von Keisuke Kinoshita. Der Film kann bei Criterion angeschaut werden.

    Diese Episode erscheint als Teil des Japanuary 2023.

    Die nächste Folge erscheint am 15. Januar 2023 und beschäftigt sich mit THE GARDEN OF WOMEN von Kinoshita aus dem Jahr 1954.
    Vielen Dank an Michael Meier von Kompendium des Unbehagens für die Unterstützung beim Jingle. Grüße nach Osaka!

    Folge 21: FIREWORKS OVER THE SEA (1951)

    Folge 21: FIREWORKS OVER THE SEA (1951)
    Es ist viel los in FIREWORKS OVER THE SEA (UMI NO HANABI): Mehr als 30 handelnde Figuren und eine Menge Handlungsstränge sorgen dafür, dass keine Langeweile aufkommt - aber auch dafür, dass viele spannende Themen nur angerissen werden: In diesem Film steckte Material für eine ganze Serie. Der Film spielt in Yobuka, an der Südküste Japans. Die Brüder Tarobei (Ryu Chishu) und Jinkichi schicken ihre Schiffe zum Fischfang hinaus, aber korrupte Kapitäne und die Fischereiverwaltung machen ihnen das Leben schwer. Neue Kapitäne und eine arrangierte Heirat sollen das Unternehmen retten. Und vor allem muss die Fischereiverwaltung überzeugt werden, dem Unternehmen eine zweite Chance zu geben ... Im Podcast versuchen wir etwas Ordnung in diesen überfüllten Film zu bekommen, sprechen über die Liebesverwicklungen, das dramatische Duell zweier Frauen im Zug, über die pausenlos eingesetzte Filmmusik, die katholische Kirche und den sehr attraktiven Kapitän. Bestimmt nicht der überzeugendste Film von Kinoshita, aber dennoch sehenswert.

    FIREWORKS OVER THE SEA aus dem Jahr 1951 ist der neunzehnte Film von Keisuke Kinoshita. Der Film kann bei Criterion angeschaut werden.

    Die nächste Folge erscheint am 1. Januar 2023 und beschäftigt sich mit A JAPANESE TRAGEDY von Kinoshita aus dem Jahr 1953.
    Vielen Dank an Michael Meier von Kompendium des Unbehagens für die Unterstützung beim Jingle. Grüße nach Osaka!