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    Der Tag, an dem...

    „Der Tag, an dem …“ ist seit einigen Jahren die erfolgreichste Serie der Hamburger Morgenpost. MOPO-Chefreporter Olaf Wunder berichtet über die Tage, die Hamburgs Stadtgeschichte prägten. Das Spektrum der Serie ist breit und reicht von Hamburger Persönlichkeiten, großen Bränden und außergewöhnlichen Wetterereignissen über spektakuläre Verbrechen bis zur Verkehrs- und Baugeschichte sowie der älteren und jüngeren Hamburger Politik. Und so groß wie das Interesse der Hamburger an der Geschichte ihrer Stadt, so gewaltig ist auch das Echo bei den Lesern. Wegen des großen Erfolgs werden Teile der Serie nun auch als Podcast – gelesen vom Autor Olaf Wunder selbst – veröffentlicht.
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    # 139 Der Tag, an dem ... italienische Soldaten zu Zwangsarbeitern wurden

    # 139 Der Tag, an dem ... italienische Soldaten zu Zwangsarbeitern wurden
    Hamburg am Ende des Zweiten Weltkrieges: praktisch ein einziges Zwangsarbeiterlager. Rund 500 000 Menschen, verschleppt aus ihren Heimatländern, schuften zwischen 1939 und 1945 unter erbärmlichsten Bedingungen in Industrie- und Gewerbebetrieben oder müssen Trümmer beseitigen. Viele verhungern, nehmen sich aus Verzweiflung das Leben oder sterben bei alliierten Luftangriffen – denn in die Luftschutzkeller dürfen sie nicht. Am schlechtesten werden sowjetische Gefangene behandelt – in den Augen der Nazis „Untermenschen“. Nur noch eine Gruppe gibt es, die in der Gefangenen-Hierarchie auf ähnlich niedriger Stufe steht: Italiener. Ausgerechnet Italiener.

    # 138 Der Tag, an dem ... Helmut Schmidts Vater zur Welt kam

    # 138 Der Tag, an dem ... Helmut Schmidts Vater zur Welt kam
    Es hätte anders kommen können. Ganz anders. Helmut Schmidts Vater wäre möglicherweise wegen seiner jüdischen Abstammung im KZ gelandet und ermordet worden. Helmut Schmidt selbst hätte es als „Vierteljude“ – so der rassistische Terminus der Nazis – niemals zum Offizier der Wehrmacht gebracht. Und ob er Bundeskanzler geworden wäre – zumindest fraglich. Was nicht jeder weiß: Der leibliche Großvater von Helmut Schmidt war ein gewisser Ludwig Gumpel aus Bernburg in Sachsen-Anhalt, ein Bankier. Der lernte im Sommer 1887 in Hamburg das 19-jährige Dienstmädchen Friederike Wenzel kennen und hatte eine Affäre mit ihr. Das Kind, das aus dieser Liaison entstand und am 18. April 1888 zur Welt kam, konnte Friederike Wenzel allein nicht großziehen, dazu war sie viel zu arm. Der kleine Gustav Ludwig wurde adoptiert, wuchs bei beim Hausmeister Gustav Schmidt und seiner Frau Catharina auf. Was aus Gustav Ludwig Schmidts leiblicher Mutter wurde, was aus dem leiblichen Vater? Hören Sie selbst.

    # 137 Der Tag, an dem... Hamburgs vergessene Helden ein Dorf vor dem Untergang bewahrten

    # 137 Der Tag, an dem... Hamburgs vergessene Helden ein Dorf vor dem Untergang bewahrten
    Der Tag, an dem Hamburgs vergessene Helden ein Dorf vor dem Untergang bewahrten Ein Dreivierteljahrhundert war von diesen beiden Menschen nicht mehr bekannt als der Familienname: Reh. Jetzt haben MOPO-Reporter, Mitarbeiter einer Geschichtswerkstatt und Hamburger Historiker zusammen das Rätsel dieses Ehepaars gelöst, das am 16. April 1945 den Ort Kirchlinteln bei Verden vor dem Untergang bewahrte. Eine spannende, eine packende, eine rührende Geschichte über zwei Menschen, die in den dunkelsten Stunden deutscher Geschichte Rückgrat bewiesen und ihren Überzeugungen treu blieben. Sie haben dafür teuer bezahlt. Historisches aus Hamburg gibt es auch im MOPO-Shop unter www.mopo-shop.de und jeden Sonnabend in der "dicken" MOPO.
    Der Tag, an dem...
    deFebruary 07, 2021

    # 136 Der Tag, an dem ... Kapitän Breckwoldt aus Blankenese seinen letzten Brief schrieb

    # 136 Der Tag, an dem ... Kapitän Breckwoldt aus Blankenese seinen letzten Brief schrieb
    Aus dem Jahre 1570 stammt es: das berühmte Fischerhaus - und ist damit das älteste Haus von Blankenese und eins der ältesten in Hamburg. Gelebt hat hier Kapitän Peter Breckwoldt und seine Frau Catharina Ariana Hollander. Viel Zeit verbringt er nicht daheim, denn mit seinem Schoner „Maria Elisabeth“ bereist er die Weltmeere. Am 21. März 1879 sendet er seiner „innig geliebten Frau“ aus Glasgow einen Brief, in dem er schreibt: „Es freut mich sehr, dass Ihr Gott sei Dank noch gesund seid, in das übrige müssen wir uns finden. Wollen hoffen, dass der liebe Gott alles zum Besten lenkt…“ Wenig später, auf der Reise von Laguna de Términos in Mexiko nach Falmouth an der englischen Südküste geht sein Schiff unter. Die Ehefrau will nicht wahrhaben, dass ihr Mann tot ist. Sie gibt die Hoffnung, er könne vielleicht irgendwie gerettet worden sein, nicht auf, und wartet Jahr um Jahr auf Post oder seine Rückkehr. Manchmal, wenn sie dasitzt und strickt, hört sie Schritte und das Knarren der Dielen. Dann erschrickt sie, hofft, dass gleich die Tür aufgeht und er vor ihr steht ... 140 Jahre später besuchen MOPO-Reporter das „Spuk-Haus“ von Blankenese. Derzeit wird das Gebäude restauriert. Es riecht ein bisschen muffig. Und als Architekt Alk Arwed Friedrichsen einen Dachbalken dendrochronologisch untersuchen ließ, kam heraus, wie alt das Gebäude ist. Bisher gingen Experten davon, dass es zwischen 1800 und 1900 errichtet wurde. 1570! Das hat alles vom Hocker gehauen...

    # 135 Der Tag, an dem... Hamburg zur Walfang-Hochburg wurde

    # 135 Der Tag, an dem... Hamburg zur Walfang-Hochburg wurde
    Mit Walfang haben sich Hamburger Reeder 250 Jahre dumm und dämlich verdient. Die Gefahr für die Seeleute, die Reise ins nördliche Eismeer nicht zu überleben, war zwar groß. Aber wegen der hohen Gewinnaussichten gingen viele dieses Risiko ein. Das Walöl, das in den Trankochereien St. Paulis gewonnen wurde, war der Schmier- und Brennstoff einer ganzen Epoche und entsprechend begehrt. Die Geschichte des Hamburger Walfangs beginnt am 21. April 1643. An diesem Tag erteilt der dänische König Christian IV. dem Hamburger Reeder Johann Been das Privileg, in dänischen Gewässern vor Grönland und Spitzbergen Jagd auf Wale und Robben zu machen. Zwischen 1669 und 1862 laufen Hamburgs Walfangschiffe 6000 Mal aus. Das fetteste Jahr ist 1673, als 53 Schiffe 589 Meeresgiganten erlegen. Vor allem auf den Grönlandwal haben es die Walfänger abgesehen. Er wird bis zu 18 Meter lang und wiegt so viel wie 20 Elefanten. Weil er ein langsamer Schwimmer ist, ist er leichte Beute.

    # 134 Der Tag, an dem ... Süleyman Tasköprü dem NSU zum Opfer fiel

    # 134 Der Tag, an dem ... Süleyman Tasköprü dem NSU zum Opfer fiel
    Geklärt ist bei diesem Mordfall eigentlich nur eins: dass die Täter Nazis waren, Mitglieder der Terrorzelle NSU. Ansonsten gibt es auf keine Frage eine Antwort. Wir wissen nicht, warum ausgerechnet Süleyman Tasköprü ermordet wurde. Wir wissen nicht, welche Rolle Hamburger Neonazis bei der Auswahl des Opfers spielten. Und immer noch nicht geklärt ist, was die Geheimdienste wirklich über diesen Fall wissen. Für die Angehörigen, die Eltern, die drei Geschwister eine unbefriedigende Situation. "Angela Merkel hat uns rückhaltlose Aufklärung versprochen", sagt Osman Tasköprü, Süleymans Bruder, zur MOPO. "Aber gar nichts wurde aufgeklärt. Sie hat nicht Wort gehalten." Auch vom Gerichtsverfahren gegen Beate Zschäpe ist er enttäuscht. Er hatte gehofft, der Prozess, bei dem er dreimal persönlich war, werde Licht ins Dunkel bringen. Zwar wurden Urteile gesprochen. Aber Antworten gab es wieder nicht. Osman Tasköprü hat inzwischen resigniert. Am liebsten möchte er über den Tod seines Bruder nicht mehr reden. Er glaubt: "Es bringt ja doch nichts." Süleyman Tasköprü wird 1981 in Afyonkarahisar in Westanatolien geboren. Er lebt dort, bis er mit der Grundschule fertig ist, dann holen ihn die Eltern, die schon länger in Deutschland leben, nach Hamburg. In Altona geht er zur Schule und wird schließlich Lebensmittelhändler. Mit 28 bekommt er eine Tochter - die sich allerdings an den Vater kaum erinnern kann. Sie ist drei Jahre alt, als Süleyman stirbt. Es ist der 27. Juni 2001: Der damals 31-Jährige hat den Laden erst drei Monate vorher übernommen. Er steht zwischen Kühltheke und dem Tisch, auf dem sich die Kasse befindet, als eine Kugel aus einer Pistole vom Typ Ceska 83 seine linke Wange durchschlägt. Süleymans Brille fällt in einen Brotkorb, er selbst geht zu Boden. Jetzt schießt ihm ein zweiter Täter zweimal mit einer Pistole vom Modell Bruni 315 in den Hinterkopf. Die Schmauchspuren lassen auf aufgesetzte Schüsse schließen. Die Täter fotografieren ihr Opfer, bevor sie flüchten.

    # 132 Der Tag, an dem ... die "Neue Heimat" gegen die Wand fuhr

    # 132 Der Tag, an dem ... die "Neue Heimat" gegen die Wand fuhr
    Vier Jahre hatte John Siegfried Mehnert für die Neue Heimat als Pressesprecher gearbeitet. Dann kam die Kündigung – und er sann auf Rache. Vielleicht war ja doch etwas dran an den Gerüchten, die Manager um Vorstandschef Albert Vietor würden sich an dem gewerkschaftseigenen Bauriesen bereichern. Noch hatte Mehnert den Schlüssel zu der Hamburger Zentrale. Er verschaffte sich an einem Sonnabend Zutritt und fand genau das, was er suchte: Akten, die belegten, dass die Führungsriege in die eigene Tasche wirtschaftete. Mehnert verkaufte das Material an den „Spiegel“. Am 8. Februar 1982 berichtete das Magazin, wie die Manager über Deals mit Heizwärme, Antennenanlagen, Baufirmen und Grundstücken Millionen abzockten. Für die Gewerkschaften war die Affäre eine Katastrophe. Genossen entpuppten sich als skrupellose Betrüger. Nur vier Tage nach den Enthüllungen feuerte DGB-Chef Heinz-Oskar Vetter Vietor und Konsorten.

    # 131 Der Tag, an dem ... ein Arzt aus Hamburg half, Napoleon zu besiegen

    # 131 Der Tag, an dem ... ein Arzt aus Hamburg half, Napoleon zu besiegen
    200 000 Soldaten standen sich am 18. Juni 1815 in der Nähe des belgischen Dörfchens Waterloo waffenstarrend gegenüber. Nur einen Nachmittag dauerte die Schlacht, doch sie entschied über das Schicksal des Kontinents und machte einen Hamburger zum Helden: Denn ohne Dr. Georg Hartog Gerson und seine 378 deutschen Kameraden von der "King's German Legion" hätte Napoleon den Sieg davongetragen. Beerdigt ist Gerson auf dem Jüdischen Friedhof in Ohlsdorf. Auf seinem Grabstein, der die Form eines Obelisken hat, steht dieser lateinische Spruch: "Mitissimus Aggressor - Acerrimus Defensor"- ein milder Angreifer, ein scharfer Verteidiger. Eine Aussage, die zum Verhalten des Mannes in der Schlacht von Waterloo passt. Denn obwohl fünf Mal so viele Franzosen anstürmten, hielten er und seine Getreuen Stunde um Stunde stand.

    # 130 Der Tag, an dem ... Bert Kaempfert "Strangers in the Night" zum Welthit wurde

    # 130 Der Tag, an dem ... Bert Kaempfert "Strangers in the Night" zum Welthit wurde
    Praktisch jeder auf der Welt kennt seine Hits, aber dass er ein Hamburger Jung war, weiß kaum einer. Von Bert Kaempfert ist die Rede. Er war Komponist. Arrangeur, Produzent und Bandleader. Ein Mann, der die Musikwelt mindestens genauso stark beeinflusst hat wie die Beatles, die Rolling Stones und Elvis Presley. "Die Gitarre und das Meer", "Wonderland by Night", "Spanish Eyes" - einige der Evergreens aus der Feder Kaempferts. Seinen allergrößten Erfolgshit nimmt er am 8. März 1966 für die LP "A Man Could Get Killed" auf: Der Titel "Strangers in the Night" wird einer der größten Hits von Frank Sinatra und macht auch Kaempfert weltberühmt. Von den Amerikanern wird er von da an nur noch "Mr. Hitmaker" genannt.

    # 129 Der Tag, an dem ... Hamburg seine eigene Armee bekam

    # 129 Der Tag, an dem ... Hamburg seine eigene Armee bekam
    Bunte Uniformen, Marschmusik und Kommandos, die über den Marktplatz gellen. "Präsentiert das Gewehr!" oder "Die Augen rrrrrrechts!" Hamburg - heute eine Stadt, in der es nur noch wenige Soldaten gibt - war im 19. Jahrhundert eine große Garnison. Militär prägte das Stadtbild. Und nur zu gerne flirteten die Mädchen auf dem Jungfernstieg mit schneidigen Offizieren. Am 10. September 1814 führte der Hamburger Senat die allgemeine Militärpflicht ein: Alle männlichen Einwohner zwischen dem 20. und 45. Lebensjahr (auch die ohne Bürgerrechte!) waren fortan verpflichtet, Dienst an der Waffe zu leisten. Schon sechs Monate später gehörten dem Hamburger Bürgermilitär, wie die Truppe hieß, 4000 Infanteristen, 300 Jäger, 300 Artilleristen und 100 Kavalleristen an. Später erhöhte sich die Zahl auf 8500.

    # 128 Der Tag, an dem ... in Hamburg Hitlers Außenminister verhaftet wird

    # 128 Der Tag, an dem ... in Hamburg Hitlers Außenminister verhaftet wird
    Schlüterstraße 14 im Grindelviertel. Ein schönes Gebäude. Jugendstil. Ein Traum ganz in Weiß. Vor 75 Jahren war dieses Wohnhaus Schauplatz einer Verhaftung: Der Mann, der sich hier in der "Pension Berk" unter falschem Namen versteckt hielt, bis er am 14. Juni 1945 von britischen Soldaten aufgespürt wurde, war Joachim von Ribbentrop, der Außenminister des "Dritten Reiches". Seit Ziel ist es, nach Südamerika zu fliehen. Vorher will er aber noch mehrere Wagenladungen Cognac, die er beiseite geschafft hat, zu Geld machen. Doch der Hamburger Weinhändler, der ihm dabei helfen soll, verrät Ribbentrop bei den Besatzungsbehörden. Eineinhalb Jahre später, am 16. Oktober 1946 gegen 1 Uhr morgens, wird er im Nürnberger Justizpalast gehängt. Er ist der erste der in Nürnberg zum Tode verurteilten Kriegsverbrecher, den der Henker holt.

    # 127 Der Tag, an dem ... der "Feuersturm" Hamburgs Osten vernichtete

    # 127 Der Tag, an dem ... der "Feuersturm" Hamburgs Osten vernichtete
    Wer heute bei Ebbe den Elbstrand zwischen Hahnöfersand und Mojenhörn besucht, kann spannende Funde machen. Ein Traumstrand für Archäologen und Schatzsucher. Ein Freilichtmuseum der besonderen Art, das an die "Operation Gomorrha" erinnert, einer Serie von alliierten Luftangriffen im Sommer 1943. Höhepunkt des Schreckens war die Nacht vom 27. auf den 28. Juli. Was da passierte, übertraf alles bis dahin Vorstellbare. Die dicht besiedelten Arbeiterviertel Hohenfelde, Hamm, Billbrook, Borgfelde, Rothenburgsort, Hammerbrook und das östliche St. Georg - gingen im Feuersturm unter. Bevor die Hamburger 1945 daran denken konnten, die Stadt wiederaufzuladen, mussten erst Unmengen an Schutt beseitigt werden: 43 Millionen Kubikmeter, genug um einen Zug zu beladen, dessen Waggonkette einmal um die Erde reichen würde. Ein Teil davon wurde an die Elbe bei Jork gebracht - sozusagen eine Mischung aus Müllentsorgung und Küstenschutz. Und heute finden sich dort laufend neue Schätze.

    # 126 Der Tag, an dem... Domenica, Deutschlands berühmteste Prostituierte, starb

    # 126 Der Tag, an dem... Domenica, Deutschlands berühmteste Prostituierte, starb
    Es gibt nicht viele Menschen, bei denen es reicht, den Vornamen zu nennen und doch weiß jeder, wer gemeint ist. Domenica war so jemand. Dass sie auch noch Niehoff hieß, war nur den wenigsten bekannt. Wo sie erschien mit ihrem gegelten zurückgekämmten Haar, ihrem genauso melancholischen wie strengen Gesichtsausdruck, war für Sekundenbruchteile Ruhe im Raum. Schon von Weitem war ihre Stimme zu vernehmen – so rau wie das Leben auf St. Pauli. Wenn sie lachte, wackelten die Wände, und ihre Lunge rasselte von den vielen, vielen Zigaretten, die sie sich täglich in den Mundwinkel steckte. Wer sie kannte, weiß, was für ein großes Herz sie hatte. Sie hörte jedermann zu, egal ob Penner oder Elbchaussee. Aber auch ihr Zorn konnte jedermann treffen. Kam ihr jemand dumm, dann konnte sie ganz schön austeilen. Vor elf Jahren, am 12. Februar 2009, ist Deutschlands berühmteste Prostituierte, in Hamburg gestorben.

    # 125 Der Tag, an dem Hitler auf die Idee kommt, Hamburg in eine "Führerstadt" zu verwandeln

    # 125 Der Tag, an dem Hitler auf die Idee kommt, Hamburg in eine "Führerstadt" zu verwandeln
    Der Diktator ist zu Besuch in der Hansestadt, um dem Stapellauf des Schulschiffes "Horst Wessel" beizuwohnen. Wie sich später Bürgermeister Carl Vincent Krogmann erinnert, gerät der "Führer" bei der anschließenden Bootsfahrt ins Schwärmen: "Hamburg hat etwas Amerikanisches" soll er gesagt haben. Und dann kommt ihm die verrückte Idee: Die "Hauptstadt der deutschen Schifffahrt" soll eine Silhouette bekommen, noch beeindruckender als die Skyline von New York.

    # 124 der Tag, an dem ... die Welt vor Schock erstarrte

    # 124 der Tag, an dem ... die Welt vor Schock erstarrte
    Es ist ein sonniger Tag. Die Menschen in Manhattan sind gerade auf dem Weg zur Arbeit, andere schon da, als sich um 8.46 Uhr Ortszeit eine Boeing 767 in den Nordturm des World Trade Centers bohrt. Die Menschen haben noch nicht begriffen, was eigentlich passiert ist, als 17 Minuten später ein zweites Flugzeug in den Südturm rast. 24 Stunden später macht die Nachricht die Runde, dass die Attentäter aus Hamburg kamen und das schlimmste Attentat der Geschichte in einer Wohnung in Harburg geplant worden ist.

    # 123 Der Tag, an dem ... die Geburtsstunde des Hamburger Flughafens

    # 123 Der Tag, an dem ... die Geburtsstunde des Hamburger Flughafens
    110 Jahre alt wird Hamburgs Flughafen in wenigen Wochen. Den Anstoß zur Gründung der sogenannten Hamburger Luftschiffhallen GmbH gab kein Geringerer als Ferdinand Graf von Zeppelin, der Erfinder des Starrluftschiffes. Der Hansestadt machte er das Angebot, so etwas wie die Zentrale zu werden bei der "Eroberung der Luft über dem Meer". 1919 nahm die Deutsche Luftreederei GmbH den planmäßigen Linienverkehr zwischen Hamburg und Berlin auf.

    # 122 Der Tag, an dem ... ein Sprengstoffanschlag auf Blohm+Voss verübt wurde

    # 122 Der Tag, an dem ... ein Sprengstoffanschlag auf Blohm+Voss verübt wurde
    Am 13. Oktober 1969 ereignet sich auf der Werft Blohm+Voss ein Sprengstoffanschlag. Das Ziel ist, eine in Bau befindliche Korvette zu versenken, die für die portugiesische Marine bestimmt ist. Das Attentat ist unaufgeklärt bis heute. Gegenüber der Hamburger Morgenpost haben sich nun die beiden Bombenleger zu der Tat bekannt und erklären im Interview detailliert, wie sie es gemacht haben - und vor allem: warum. Sie sind heute 80 und 73 Jahre alt.

    # 121 Der Tag, an dem ... Arp Schnitger, der Stradivari der Orgelbauer, nach Hamburg flieht

    # 121 Der Tag, an dem ... Arp Schnitger, der Stradivari der Orgelbauer, nach Hamburg flieht
    Arp Schnitger ist schon zu Lebzeiten ein absoluter Star. Ein Genie. Der Stradivari der Orgelbauer! Dass er 1682 nach Hamburg übersiedelte, geschah nicht freiwillig. Vielmehr war er auf der Flucht. In Stade hatte er einer jungen Frau, Margarethe Papier, die Ehe versprochen, die Verlobung dann aber wieder gelöst - damals ein Verbrechen! In Hamburg hat er dann auch seinen Ruhm begründet: mit dem Bau des seinerzeit größten Musikinstruments der Welt – der Orgel für die St. Nikolaikirche in Hamburg.

    # 120 Der Tag, an dem ... die RAF ihren ersten Mord begeht

    # 120 Der Tag, an dem ... die RAF ihren ersten Mord begeht
    Der Hamburger Polizeibeamte Norbert Schmid tritt seine Nachtschicht an diesem Donnerstag nur widerwillig an. "Ach, bei dir es ist so gemütlich", sagt er wehmütig zu seiner Frau Sigrun. Sie schaut ihm vom Fenster aus nach. Bevor er um die Ecke biegt, bremst er drei Mal mit dem Wagen ab. "Ich - liebe - dich", soll das bedeuten. Sie wird ihn nie wiedersehen. Denn an diesem 22. Oktober 1971 begehen die Terroristen der Rote Armee Fraktion ihren ersten Mord.