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    Konzerteinführung digital

    Sich auf die Werke des anstehenden Programms, ihre kompositorischen Eigenheiten, ihre Einordnung in die Musikgeschichte und das Schaffen der Komponisten vorzubereiten, vertieft das musikalische Erlebnis und bringt Erkenntnisgewinn. Um noch mehr Publikum zu erreichen und auch um die Beschäftigung mit einem Werk weiter zu intensivieren, stellen wir Ihnen unsere Einführungen mit der Reihe "Konzerteinführung digital" nun auch als Podcast zur Verfügung.
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    Haydns Schöpfung | Konzerteinführung Digital

    Haydns Schöpfung | Konzerteinführung Digital
    Wie der Kreuzchor gehört der Thomanerchor Leipzig zu den weltweit renommiertesten Knabenchören. Im neuen Konzertsaal ist er erstmals zu Gast und bringt zusammen mit dem Gewandhausorchester ein Werk mit, das zu den Höhepunkten der Klassik zählt. Schon seine Uraufführung war ein einzigartiger Publikumserfolg. Kein Wunder, wenn man allein an die Schilderung des Chaos zu Beginn denkt, die in der Bibel der Erschaffung des Lichts vorausgeht. Und daran, wie effektvoll es ist, wenn mitten in düsterem, leisen Grollen der Musik zu den Worten "Es werde Licht!" das Orchester urplötzlich in volle Lautstärke und strahlendes C-Dur ausbricht. Manchmal gehen noch heute genau an dieser Stelle die Lichter im Saal an! An Effekten mangelt es dem Werk nicht, aber es beeindruckt vor allem durch seine musikalische Sprache, mit der Haydn Die Entstehung der Welt erzählt. Da wird keine Minute zu lang

    Dvořák 6 | Konzerteinführung

    Dvořák 6 | Konzerteinführung
    Manchmal beginnt die Karriere eines Musikers mit einem Film. Bei Colin Pütz war das so, als ihn eine große Öffentlichkeit als den achtjährigen Beethoven im gleichnamigen Film der ARD zum Beethovenjahr 2020 kennen lernte. Heute ist er sechzehn und begeistert das Publikum immer noch mit seiner fast kindhaften Frische und vor allem seiner enormen Musikalität. Mittlerweile hat er zahlreiche Preise gewonnen und Cristian Macelaru hat ihn eingeladen, in unserem Konzert zu spielen - diesmal nicht Beethoven, sondern das wunderbare Klavierkonzert Nr. 24 von Mozart. Dvoráks Sinfonien sind nicht zuletzt wegen ihres typisch böhmischen "Sounds" so beliebt. In seiner Sechsten zieht er in dieser Hinsicht alle Register und bringt den Klang seiner böhmischen Heimat in den Konzertsaal.

    Debussy und Ravel | Konzerteinführung digital

    Debussy und Ravel | Konzerteinführung digital
    Da hat die Musikwelt Glück gehabt: Wenn das große musikalische Talent von Claude Debussy nicht rechtzeitig erkannt worden wäre, wäre aus ihm ein Seemann geworden und nicht einer der bedeutendsten französischen Komponisten. Zum Meer ist er dennoch immer wieder zurückgekehrt - am eindrucksvollsten ist seine Liebe zur See in "La Mer" zu hören. Skrjabin war Synästhetiker, das heißt er sah Farben, wenn er Töne hörte. Bei seinem Klavierkonzert "Prometheus" wollte er sogar, dass während des Konzerts Farben auf eine Leinwand projiziert werden. Auch Ravel gilt als Meister der Farben, und zwar der Klangfarben. Seine Suite "Daphnis und Chloé" zaubert besonders Holzbläser:innen ein Leuchten in die Augen, können sie hier doch mit der ganzen Klangpalette ihrer Instrumente brillieren.
    Konzerteinführung digital
    deFebruary 20, 2024

    Mahler 1 | Konzerteinführung digital

    Mahler 1 | Konzerteinführung digital
    In gerade mal sechs Wochen schreibt Mahler 1888 seine erste Symphonie, dabei ist er als Komponist bisher ein unbeschriebenes Blatt. Doch er ist frisch verliebt und komponiert wie im Rausch ein monumentales Werk, das bereits alle seine typischen Stilmerkmale aufweist: die abrupten Stimmungswechsel, die Anspielungen auf andere Komponisten und Stile und den elegischen Grundton. "Tapkaara" bedeutet "im Stehen tanzen" und wird von einer bestimmten Volksgruppe in Japan verwendet, um ein Ritual zu bezeichnen: Wenn es ihnen besonders gut oder schlecht geht, kommen sie zusammen, singen improvisierte Lieder und tanzen dabei. Akira Ifukube hat das oft miterlebt und zum Anlass seiner gleichnamigen Sinfonia werden lassen. Für unseren Focus Artist Kahchun Wong gehört sie zu den bedeutendsten neueren Werken japanischer Komponisten und ist ihm ganz besonders nah.
    Konzerteinführung digital
    deFebruary 15, 2024

    Dvorák Stabat Mater | Konzerteinführung digital

    Dvorák Stabat Mater | Konzerteinführung digital
    Erst stirbt die neugeborene Tochter, ein Jahr später zwei weitere Kinder - bei der Entstehung seines "Stabat mater" durchlebt Antonín Dvořák Schicksalsschläge, die seine Frau und ihn schwer treffen. Und auch wenn es kein Eins zu Eins in der Musik gibt, glaubt man doch in den eindringlichen Klängen seiner Vertonung des kirchlichen Hymnus auch den Schmerz Dvořák zu hören. Schmerz begleitet auch die Erinnerung an die Zerstörung Dresdens vor 79 Jahren - es ist sinnfällig, dass Marek Janowski zu diesem Anlass genau dieses Werk ausgewählt hat. Dazu hat er sich so namhafte Solist:innen wie Hanna-Elisabeth Müller und Tareq Nazmi eingeladen und auch wieder den exzellenten MDR-Rundfunkchor, mit dem die Dresdner Philharmonie inzwischen eine vieljährige Partnerschaft verbindet.
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    deFebruary 07, 2024

    Bruckner 1 | Konzerteinführung digital

    Bruckner 1 | Konzerteinführung digital
    Der Atem spielt für Bläser:innen eine ganz zentrale Rolle. Für die Klarinettistin Annelien van Wauwe umso mehr, als sie auch passionierte Yoga- Anhängerin ist. Zu Beginn der Corona-Pandemie kam ihr die Idee, ihre beiden Leidenschaften zu verbinden und eine Komposition für Yoga und Musik zu beauftragen. Herausgekommen sind "Sutren" für Bassettklarinette und Orchester, in denen die für das Yoga typischen Mantras von Orchester und Solistin übernommen werden - eine ungewöhnliche Einladung, sich zu fokussieren und Musik einmal ganz anders wahrzunehmen. Etwas ganz Anderes und Neues war auch Bruckners sinfonischer Erstling. Anders als alles, was er bis dahin für den Kirchengebrauch geschrieben hatte. Und so neu wie die die Akkorde in Richard Wagners "Tristan", der auch in dieser Zeit entstand. Unerhört und ungehört, sozusagen. Jedenfalls ein Meilenstein in der Musikgeschichte und schon ganz im Bruckner-"Sound", den seine Fans so lieben.
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    deFebruary 01, 2024

    Beethoven und Strauss | Konzerteinführung digital

    Beethoven und Strauss | Konzerteinführung digital
    "Selbstverherrlichung", "schamlose Egozentrik" - Richard Strauss wurde immer wieder vorgeworfen, er hätte sich im "Heldenleben" selbst ein Denkmal gesetzt. Wir können ihn nicht mehr fragen, aber wahrscheinlich hat er es eher ironisch gemeint. In einem Brief an Romain Rolland schrieb er: "Ich bin kein Held. Mir fehlt die nötige Kraft; ich bin nicht für die Schlacht gemacht; ich ziehe es vor, mich zurückzuziehen, Ruhe und Frieden zu genießen …" Wie auch immer - bis heute gilt die klanggewaltige und selbstbewusste Tondichtung des jungen Komponisten als Meisterwerk und als Herausforderung für die Solo-Violine, die darin enorm schwierige Passagen spielt. Eine Herausforderung, allerdings für Pianisten, ist auch Beethovens Klavierkonzert Nr. 3. Darin zeigt sich zum ersten Mal der ganz selbstständige Beethoven, frei von den Einflüssen Mozarts und dem Übervater Haydn. So lässt er zum Beispiel Pauke und Klavier in Dialog miteinander treten - das fand das Publikum damals sehr keck, und auch heute ist das noch höchst wirkungsvoll!
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    deJanuary 12, 2024

    Mahler 5 | Konzerteinführung digital

    Mahler 5 | Konzerteinführung digital
    "Die Fünfte ist ein verfluchtes Werk. Niemand capiert sie", schrieb Gustav Mahler in sein Tagebuch. Heute gehört sie zu seinen beliebtesten und bekanntesten Sinfonien. Das liegt sicher auch daran, dass Visconti ihren langsamen Satz in seinem Film "Tod in Venedig" verwendete. Und spätestens, seitdem die Dresdner Philharmonie mit Cate Blanchett diese Musik für den Film TÁR eingespielt hat, gehört sie für viele zu den Klassikern der spätromantischen Sinfonik. Bei manchen Werken dauert es Jahrzehnte, bis das Publikum sie schätzen und lieben lernt. Bei Mozarts Violinkonzert G-Dur war das anders, da brachen die Hörer schon bei den ersten Aufführungen in wahre Begeisterungsstürme aus. Heute gehört das Werk im besten Sinne zu den "Ohrwürmern" seiner Gattung. Bei uns spielt es Josef Špaček, der für den kurzfristig erkrankten Pekka Kuusisto eingesprungen ist.
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    deNovember 30, 2023

    Saxophon! | Konzerteinführung Digital

    Saxophon! | Konzerteinführung Digital
    Sie spielt Bach und Bowie, Schostakowitsch und Kate Bush und moderiert auf BBC Radio 3 ihre eigene Wochenshow zu klassischer Musik: Jess Gilliam beherrscht das Saxophon nicht nur enorm virtuos, sie ist eine leidenschaftliche Botschafterin ihres Instruments. Das Saxophonkonzert von Barbara Thompson gehört zu ihren Lieblingsstücken, ist es doch stark vom Jazz inspiriert. Thompson komponierte leidenschaftlich für ihr eigenes Instrument, auch sie spielte Saxophon, und arbeitete u. a. eng mit Andrew Lloyd Webber an Musicals wie Cats und Starlight Express zusammen. Schostakowitschs Oper "Lady Macbeth von Mzensk" hatte es dagegen schwer. Vom Publikum euphorisch gefeiert, wurde das Werk aus fadenscheinigen Gründen bald von Stalin verboten und verschwand für Jahrzehnte in der Schublade. Ein Glück, dass es den Weg zurück in die Musikwelt gefunden hat, denn Witz, Tempo und eine schier unglaubliche Vielfalt musikalischer Mittel machen diese Musik bis heute zu einem Erlebnis.
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    deNovember 23, 2023

    Mendelssohns "Schottische" | Konzerteinführung digital

    Mendelssohns "Schottische" | Konzerteinführung digital
    Sie ist vier, als sie anfängt zu komponieren. Mit zwölf schreibt sie ihre erste Oper. Unsere Gastkomponistin Lera Auerbach begann früh, ihr Leben und ihre Kunst als eins zu begreifen. Dabei war und ist Musik nur ein Teil ihres Schaffens. Bekannt ist sie auch als Lyrikerin, bildende Künstlerin und Performerin. Ihre Sechste Sinfonie zeigt zudem ihr Engagement: Dieses bewegende, groß angelegte symphonische Werk wurde von Chiune Sugihara, dem japanischen Vizekonsul in Litauen, inspiriert, der während des Zweiten Weltkriegs Tausende Jüdinnen und Juden rettete. Das Stück ist ihm und all jenen gewidmet, die während des Holocaust ihr Leben riskierten, um jüdischen Menschen zu helfen. Lera Auerbach wurde von der renommierten japanisch-amerikanisch-israelischen Cellistin Kristina Reiko Cooper gebeten, das Werk zu schreiben. Ihr Schwiegervater, Irving Rosen, war einer der Tausenden jüdischen Flüchtlinge, denen Sugihara mit einem Visum die Ausreise ermöglichte. Im Auftrag von Yad Vashem, der Internationalen Holocaust Gedenkstätte in Jerusalem, und der American Society for Yad Vashem ist so eine ganz eigene Klangwelt entstanden, die den Zuhörer auf vielen Ebenen aufrüttelt und bewegt.
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    deNovember 09, 2023

    Dvořák und Schostakowitsch | Konzerteinführung Digital

    Dvořák und Schostakowitsch | Konzerteinführung Digital
    Die Augen jedes Oboisten beginnen zu leuchten, wenn man von Martinůs Oboenkonzert spricht. Gehört es doch zu den anspruchsvollsten, aber auch schönsten Solokonzerten für die Königin der Holzblasinstrumente. Unser Solo-Oboist Johannes Pfeiffer wird das sonnig-heitere Werk auf die Bühne im Kulturpalast bringen. Fröhlich sollte auch die 15. Sinfonie von Schostakowitsch werden, jedenfalls war das die Absicht des Komponisten. Sie beginnt auch mit einer Art Scherzo voller humoristischer Anklänge. Aber ab dem zweiten Satz schlägt die Stimmung um: Trauer, Feierlichkeit, Zweifel, Sarkasmus und Todessehnsucht gewinnen die Oberhand. Wahrscheinlich ahnte Schostakowitsch, dass es sein letztes Werk sein würde. Umso ergreifender sind die letzten Töne, die klingen, als hörte ein Herz auf zu schlagen.
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    deOctober 27, 2023

    Rachmaninow Strauss | Konzerteinführung Digital

    Rachmaninow Strauss | Konzerteinführung Digital
    Der "Teufelsgeiger" Paganini hat mit seinen höchst virtuosen Capricen immer wieder andere Komponisten inspiriert, auch Rachmaninow, der das Thema zum Ausgangspunkt für seine eigenen Variationen machte. Eigentlich gedacht für Klavier und Orchester, spielt sie bei uns Cameron Carpenter auf der Konzertsaalorgel und fügt der Solostimme damit noch etliche musikalische Farben hinzu. Musikalisch farbig geht es auch in Strauss' Tondichtungen zu. Don Juan ist der Inbegriff des Macho: testosterongesteuert, egoistisch und skrupellos und hat Strauss zu einer kraftstrotzenden sinfonischen Dichtung inspiriert. Till Eulenspiegel dagegen zog als weiser Narr durch die Lande und hielt den Herrschenden einen Spiegel vor. Die humorvolle Musik, die Strauss entlang von Tills Eulenspiegeleien komponiert hat, liebt die Musikwelt bis heute. Auch wenn die Geschichte kein Happy End hat.
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    deOctober 20, 2023

    Alpensinfonie | Konzerteinführung Digital

    Alpensinfonie | Konzerteinführung Digital
    Die sinfonischen Werke von Richard Strauss ("Tondichtungen", wie er sie selbst nannte), sind berühmt für ihre Anschaulichkeit. Die monumentale Alpensinfonie ist da keine Ausnahme. Sicher auch, weil er sozusagen live erlebt hatte, was er dann komponierte: Im August 1879 hatte der 15-jährige Strauss von Murnau aus eine Bergtour auf den 1800 m hohen Heimgarten unternommen. Bereits in der Nacht war er aufgebrochen, um den Sonnenaufgang auf dem Gipfel erleben zu können. Beim Abstieg geriet er in ein Gewitter und erreichte erst am Abend einen Bauernhof, in dem er übernachten konnte. Wie beeindruckend die Tour samt Gewitter für ihn war, ist in der Musik sozusagen mit den Ohren greifbar.
    Konzerteinführung digital
    deOctober 13, 2023

    Schostakowitsch 10 | Konzerteinführung Digital

    Schostakowitsch 10 | Konzerteinführung Digital
    Das Cellokonzert von Camille Saint-Saens zählt zu den Paradestücken für dieses Instrument. Auch für Julia Hagen ist es ein Paradestück, wobei eigentlich alles, was sie auf dem Cello spielt, zu einem intensiven Hörerlebnis für ihr Publikum macht. Kein Wunder, wenn man aus einer Musikerfamilie stammt wie sie, oder? Nein, meint sie selbst, als Kind waren ihr ihre Freunde und Sport mindestens genau so wichtig. Nun aber gehört sie zurecht zu den „Shooting stars“ der Branche und wird im Kulturpalast alle Facetten des französischen Werkes zum Leuchten bringen. Schostakowitschs Zehnte dagegen gehört zu den eher düsteren Werken des sowjetrussischen Komponisten. So recht weiß man nicht, ob sie eine energische Kritik am Stalinismus oder eher staatstreu zu deuten ist. Am besten, man lässt die Musik einfach als Musik auf sich wirken. Ihre Energie, Kraft und auch die lyrischen Passagen entwickeln dabei eine ganz eigene Magie.

    Elgar und Strauss | Konzereinführung Digital

    Elgar und Strauss | Konzereinführung Digital
    Natur, Verlust und der Erdgeist, wie passt das zusammen? Die drei Werke unserer Saisoneröffnung haben musikalisch in verschiedener Weise mit Abschied und Hoffnung zu tun. Edward Elgars berühmtes Cellokonzert war sein letztes Werk, in ihm hat er Tragik und Schmerz auf berührende Weise Ausdruck gegeben. Bei uns spielt es Gautier Capucon, den wir in diesem Konzert als Artist in Residence begrüßen. Strauss wiederum hatte mit Zarathustra sicher auch das bekannte Werk Nietzsches im Blick, sagte aber selbst, dass ihn vor allem Fausts Beschwörung des Erdgeistes zu dieser sinfonischen Dichtung inspiriert habe. Den meisten ist der Beginn jedoch als Filmmusik zu Kubricks "Odyssee im Weltraum" bekannt. Narong Prangcharoen wiederum gehört zu den erfolgreichsten Komponisten Südostasiens, in seiner neuesten Komposition dreht sich alles um die Wechselwirkung von Licht und Schatten.

    Bruckner 5 | Konzerteinführung Digital

    Bruckner 5 | Konzerteinführung Digital
    Die Sinfonien Anton Bruckners ziehen sich wie ein roter Faden durch Marek Janowskis Zeit als Chefdirigent der Dresdner Philharmonie. Mit Bruckners Achter ist er 2003 vom Orchester weggegangen, mit der Achten ist er 2019 wiedergekommen, und die Fünfte hat er ausgewählt, um endgültig als Orchesterchef Abschied zu nehmen. "Äußerst anspruchsvoll für jeden Dirigenten" nennt er sie, und, so muss man hinzufügen, auch für das Orchester ist sie eine Herausforderung. Und da Janowski Kontraste in seinen Programmen liebt, hat er Bruckner die "Illuminations" von Benjamin Britten an die Seite gestellt. Die zehn Vertonungen von Gedichten Arthur Rimbauds singt Hanna-Elisabeth Müller, die das Philharmonie-Publikum zuletzt in Bethovens Missa solemnis erleben konnte.

    Dvořák Cellokonzert | Konzerteinführung Digital

    Dvořák Cellokonzert | Konzerteinführung Digital
    "Ein Stück Holz, das oben kreischt und unten brummt" - keine sehr schmeichelhafte Beschreibung für ein Violoncello! Sie stammt von Antonín Dvořák selbst, der das Cello eigentlich nicht so sehr mochte. Bis er in New York das Cellokonzert des Amerikaners Victor Herbert hörte.… Es inspirierte ihn zu einem der schönsten Cellokonzerte überhaupt. Bei uns spielt es der Spanier Pablo Ferrandez, der zweifellos zu den arriviertesten Cellisten weltweit gehört und dieses Konzert besonders liebt. Und wir bleiben im Norden - Jean Sibelius war immer auf der Suche nach dem perfekten Klang. So unerbittlich, dass er drei Anläufe brauchte, um seine Fünfte Sinfonie zu vollenden. Ein "Ringen mit Gott" nannte er das selbst. Gelohnt hat es sich allemal, das Werk ist geradezu ein Feuerwerk musikalischer Ideen.

    Beethoven 7 | Konzerteinführung Digital

    Beethoven 7 | Konzerteinführung Digital
    Die Werke des Ungarn György Ligeti haben nicht nur die Klassikwelt revolutioniert, sondern waren auch äußerst attraktiv für Filmregisseure. Kein Geringerer als Stanley Kubrick verwendete Musik aus "Atmosphères" in seinem Film "2001 - Odyssee im Weltraum". Als Ligeti den Film sah, soll er fasziniert gewesen sein von der Wirkung seiner Komposition. Weniger fasziniert war er davon, wie wenig man ihm dafür zahlen wollte. Als Beethoven seine Siebente schrieb, wetterleuchtete es gewaltig am politischen Himmel: Napoleon zog in den Krieg gegen Rußland und unterlag. "Vaterlandsliebe" bewog den Komponisten, den anti-napoleonischen Kämpfern ein Denkmal zu setzen. Dennoch ist die Siebente keine Fortsetzung der Eroica. Sie bezieht sich vielmehr auf die Fünfte. Dort stand Beethovens Schicksal im Mittelpunkt, hier nun ist es der Mensch an sich.

    Das Unauslöschliche | Konzerteinführung Digital

    Das Unauslöschliche | Konzerteinführung Digital
    Seine eigene Sinfonie als "Das Unauslöschliche" zu bezeichnen, ist zweifellos gewagt, schließlich kann man das auch als Eigenlob missverstehen. So meinte Nielsen das aber nicht. Seine Vierte ist vor allem ein Werk, in dem es um die Unauslöschbarkeit der Hoffnung und des Lebens geht. Er schrieb sie mitten im Ersten Weltkrieg, und dass er sich darin mit Gewalt auseinandersetzt, hört man nicht zuletzt im Finale, wo sich die zwei getrennt voneinander aufgestellten Paukengruppen ein regelrechtes Duell liefern. Schostakowitschs Cellokonzert ist dagegen eher introvertiert, er komponierte es für seinen Freund, den großen Cellisten Mstislaw Rostropowitsch. Bei uns spielt es Alisa Weilerstein, die Rostropowitsch sogar noch persönlich getroffen hat, um das Werk Schostakowitschs noch besser zu verstehen.

    Frühlingssinfonie| Konzerteinführung Digital

    Frühlingssinfonie| Konzerteinführung Digital
    Marek Janowski gilt als Strauss-Kenner, und wer ihn über den Komponisten sprechen hört, weiß auch, dass er sein Werk sehr mag. Zu erleben ist das in diesem Konzert zum einen mit der hochdramatischen Tondichtung „Macbeth“. Sozusagen das Gegenteil, nämlich prallen Humor und Lebensfreude, hat Strauss dagegen seiner „Burleske“ einkomponiert. "Con umore" steht in den Noten, nicht weniger als vier Pauken und großes Orchester kommen zum Einsatz, das Klavier darf brillieren, und dieser Aufwand lohnt sich. Der Witz kommt an. Und entlockt dem Pianisten nicht selten ein Lächeln. Einen ganz anderen Geist atmet Robert Schumanns Erste Sinfonie. In einer Art „Frühlingsdrang“ habe er sie komponiert, meinte er selbst. Voller Poesie und Lebensfreude erinnert sie an die schönste Zeit des Jahres und ist für viele seine gelungenste Sinfonie.
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