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    Episodes (4)

    Ein Leben für die Dampferzeitung

    Ein Leben für die Dampferzeitung

    Wer über die Schifffahrt in der Schweiz informiert sein möchte, kommt um die Dampferzeitung nicht herum. Seit über 50 Jahren gibt sie einen Einblick in die Werften in der Schweiz und im angrenzenden Ausland. Im Schiffspodcast ist jemand zu Gast, der die Dampferzeitung verkörpert, wie kaum jemand sonst: Kurt Hunziker.

    Die Schiffe begeistern Kurt Hunziker seit seiner Kindheit: Insbesondere mit seinem Grossvater war er oft auf den Dampfschiffen des Vierwaldstättersees unterwegs. «Ich durfte mich frei bewegen, war aber meist bei der Dampfmaschine», erzählt er im Schiffspodcast. Als Jugendlicher hat er Altpapier gesammelt und damit sein erstes Geld verdient für Ausflüge auf den Thuner-, Brienzer- oder Genfersee.

    Wie viele Schiffsinteressierte am Vierwaldstättersee fühlte sich Kurt Hunziker 1970 vor den Kopf gestossen, als das Dampfschiff Wilhelm Tell überraschend ausser Dienst gestellt wurde. Kurzerhand gründete er mit zwei Schulkameraden ein Magazin, das viermal pro Jahr über Hintergründe in der Schifffahrt informieren soll. Die Dampferzeitung war geboren, das Konzept hat sich bis heute kaum verändert.

    In der ersten Ausgabe konnte man lesen, wie die verschiedenen Dampfschiffe im kommenden Jahr eingesetzt werden. «Es war damals nicht üblich, dass die Schifffahrtsgesellschaften darüber informieren», erzählt Kurt Hunziker im Schiffspodcast. Zum Teil musste er die Informationen sogar über inoffizielle Kanäle beschaffen.

    Heute wird die Fahrordnung meist im Internet publiziert. Eine Veränderung, die auch auf die Dampferzeitung einen Einfluss hat. Ab dem kommenden Jahr erscheint sie ausschliesslich im Internet, die gedruckte Ausgabe wird eingestellt. Im Schiffspodcast stellt Kurt Hunziker die digitale Dampferzeitung vor, die geplanten Rubriken und Themen sowie einen Newsletter.

    Die Arbeiten ab der neuen Website laufen auf Hochtouren: technische Fragen müssen gelöst, das Erscheinungsbild geklärt und Inhalte aufbereitet werden. So werden zum Beispiel alle Kursschiffe, die in den vergangenen 200 Jahren in der Schweiz gefahren sind, mit Text und Bild vorgestellt. Anfang Jahr get die neue Website online. Kurt Hunziker bilanziert: «Das Digitale erhält mehr Gewicht, eine neue Zeit bricht an.»

    Die Dampferzeitung im Internet:
    www.dampferzeitung.ch

    Inhaltsverzeichnis

    2:00 Einleitung
    8:20 Über die Dampferzeitung
    14:00 Digital statt auf Papier
    21:25 Wie die Dampferzeitung gemacht wird
    26:00 Finanzen
    28:00 Geschichte der Dampferzeitung
    34:50 Persönliche Motivation
    42:20 Schifffahrt in der Schweiz
    52:00 Verabschiedung

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    Nebel, Feuer, Ruder kaputt: So geht die Kapitänsprüfung

    Nebel, Feuer, Ruder kaputt: So geht die Kapitänsprüfung

    Eigentlich wollte Adrian Gfeller Forstwart werden. Doch auf dem Rhein fing er Feuer für die Schifffahrt. Noch heute brennt er dafür, wenn er das Dampfschiff Blümlisalp über den Thunersee steuert, seit diesem Sommer als Kapitän.

    Was tut ein Kapitän, wenn auf seinem Schiff ein Feuer ausbricht? Wie kann er eine verunfallte Person aus dem Wasser retten? Welche Möglichkeiten hat er, ein Dampfleck im Maschinenraum zu bekämpfen? Der Umgang mit solchen Notfällen wird auf den Schweizer Schiffen jedes Jahr geübt. Sie sind auch Bestandteil der Kapitänsprüfung. Im Schiffspodcast werden sie ausführlich beschrieben.

    Besonders hohe Fahrkunst verlangt das Manöver Mann über Bord. Dabei fährt das Dampfschiff rückwärts zum Verunfallten, bei der Übung dargestellt durch eine Boje oder einen Rettungsring. Das Dampfschiff muss mit dem Einstieg neben der Boje zum Stehen kommen, das Schaufelrad darf sich nicht mehr drehen. Wenn die Boje den Schiffsrumpf berührt, muss die Prüfung wiederholt werden.

    Auf dem Thunersee spielen drei Kapitänspatente eine Rolle: Eines für kleine Motorschiffe (BII/1, Fahrgastschiffe bis 300 Personen), eines für grosse Motorschiffe (BII/2 Fahrgastschiffe jeder Grösse) und eines für Dampfschiffe (BIII). Es wird die Frage beantwortet, ob die Patente auf anderen Seen gültig sind und wie der Wechsel von einem Schiff auf ein anderes funktioniert.

    Dani geht auch den Unterschieden zwischen Dampf- und Motorschiffen nach. Warum fahren Dampfschiffe schneller an die Schiffländten? Sind sie anfälliger auf Wind? Wie geht der Kapitän damit um, dass er die Maschine nicht selbst steuern kann?

    Die bestandene Prüfung zum Dampfschiffkapitän ist der vorläufige Höhepunkt im Berufsleben von Adrian Gfeller. Angefangen hat er mit der dreijährigen Lehre zum Rheinmatrosen, später steuerte er Frachtschiffe von Basel nach Rotterdam und zurück. Wegen der Familie zog es ihn schliesslich zurück in seine Heimat ins Berner Oberland.

    Inhaltsverzeichnis
    0:00 Einleitung
    2:15 Ausbildung auf dem Rhein
    8:15 Wechsel auf den Thunersee
    11:15 Ausbildung auf dem Thunersee
    16:10 Die verschiedenen Kapitänspatente
    21:45 Steuermann auf der Blümlisalp
    23:00 Theorieprüfung
    25:20 Unterschiede Motorschiff - Dampfschiff
    30:50 Kapitänsprüfung
    34:00 Feuer an Bord
    36:40 Fahren im Nebel
    38:10 Ruderschaden
    42:20 Mann über Bord!
    46:00 Dampf im Maschinenraum
    48:50 Geschafft!
    52:30 Verabschiedung

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    Neues Museum über Schweizer Schifffahrt

    Neues Museum über Schweizer Schifffahrt

    In einer ersten Ausstellung werden Modelle von Schiffen aus dem Berner Oberland gezeigt. Das Museum im Schloss Hünegg in Hilterfingen am Thunersee soll sich später zu einem Zentrum der Schifffahrt in der Schweiz entwickeln.

    Eine Schiffsorgel begrüsst die Zuhörerinnen und Zuhörer zur neuen Folge des Schiffspodcasts. Das Instrument gehörte einst auf die «Bellevue», das erste Dampfschiff auf dem Thunersee. Sie ist eines der ausgestellten Relikten aus der Geschichte der Schifffahrt im Berner Oberland. Daneben ist zum Beispiel die Glocke des Dampfschiffs Stadt Bern zu sehen, hölzerne Steuerräder oder eine historische Kapitänsuniform.

    Ulrich Schneider, einer der Museumsinitianten, stellt im Schiffspodcast die Ausstellung vor und erzählt, wie die Idee für das Museum entstanden ist, wie viel Arbeit darin steckt und wie die Pläne für die Zukunft aussehen.

    Im zweiten Teil kommt der Erbauer der über 140 Modellschiffe zu Wort. Erich Liechti hat 1966 sein erstes Modellschiff gebaut. Heute ist er am Schiffsmodell Nummer 143, das Dampfschiff Albis vom Zürichsee.

    Im Schiffspodcast erzählt er, wie er die Modelle zuerst anhand von Fotos gebaut hat und wie er später mit einem Trick die Baupläne der Originale beschaffen konnte. Seine Schiffe sind zum Teil aus Karton gebaut, aus Holz oder sogar aus Metall. Gemeinsam haben alle den Massstab, nämlich 1:50.

    Einen Namen gemacht hat sich Erich Liechti auch als Buchautor. Zusammen mit Jürg Meister (Schiffspodcast Nummer 10) und Josef Gwerder hat er zahlreiche Bücher über die Schifffahrt auf Schweizer Seen publiziert.

    Ausstellung «Mit Kohle, Dampf und Schaufelrädern» im Schloss Hünegg in Hilterfingen am Thuersee, 14. Mai bis 22. Oktober. Die Ausstellung ist zum Beispiel per Schiff erreichbar: Von der Ländte Hilterfingen führt ein zehnminütiger Spaziergang zuerst ein kurzes Stück der Hauptstrasse entlang in Richtung Thun, bevor er vom See weg in den Hüneggpark abbiegt. Das Schloss Hünegg bietet weitere interessante Ausstellungen. Wer gerne im See badet, findet in Hilterfingen zudem ein schönes Strandbad.

    Öffnungszeiten und weitere Informationen: https://www.dampfschiff.gallery
    Schloss Hünegg: https://schlosshuenegg.ch
    Fahrplan der BLS Schifffahrt: https://bls-schiff.ch

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    Das müssen Sie über das «Spiezerli» wissen

    Das müssen Sie über das «Spiezerli» wissen

    Das «Spiezerli» ist als Dampfschiff zurück auf dem Thunersee. In den vergangenen 15 Jahren wurde es in einen historischen Zustand gebracht. Allerdings bloss äusserlich: Obwohl es mit Jahrgang 1901 das älteste Schiff der Flotte ist, hat es mehr Elektronik an Bord als jedes andere Thunersee-Schiff. Der Präsident der Dampferfreunde David Beeler gibt einen Einblick hinter die Kulissen.

    Es ist kleiner als die beiden berühmten Berner Oberländer Raddampfer «Blümlisalp» und «Lötschberg». Es wird auch nicht von Schaufelrädern angetrieben, sondern von einer Schraube im Heck. Und doch ist es mit dem weiss-schwarzen Kamin unübersehbar ein Dampfschiff. Sogar das letzte seiner Art: «Das ‘Spiezerli’ ist ein Kulturgut, von dem es in der Schweiz kein zweites mehr gibt. Es ist etwas Besonderes, etwas Einzigartiges», erklärt David Beeler. Er ist Präsident der Dampferfreunde, jenem Verein, der sich die Erhaltung des «Spiezerli» auf die Flagge geschrieben hat.

    Nach über 100 Jahren Einsatz auf dem Thunersee wurde das «Spiezerli» 2007 ausser Dienst gestellt. Damals sah es deutlich anders aus als bei seiner Jungfernfahrt. Es ist mehrmals drastisch umgebaut worden. Es wurde verlängert, die Aufbauten haben geändert und die Dampfmaschine musste einem Dieselmotor weichen. Dieser Dieselmotor war nach der Abschiedsfahrt noch nicht erkaltet, als die ersten Pläne zur Erhaltung des «Spiezerli» geschmiedet wurden. Damals war jedoch nicht klar, in welchem Bauzustand das Schiff versetzt werden soll und ob es wieder eine Dampfmaschine erhalten soll.

    Entschieden hat man sich für einen Zustand nach dem zweiten Weltkrieg Ende der 40-er Jahre. «Es ist eine historische Annäherung. Aber es ist auch die ‘Spiezerli’-Ausgabe 2022», sagt David Beeler. Denn das Schiff müsse auch den heutigen Voraussetzungen entsprechen. Gemeint sind zum Beispiel die Technik, die Sicherheit und der Fahrkomfort. Denn ursprünglich war das Schiff im Lokalverkehr im Einsatz, vergleichbar mit einem Tram. «Wenn man heute eine Ausfahrt verkaufen will, muss man etwas Essen und Trinken servieren können.» Vom historischen Innenausbau sind keine Fotos bekannt. Deshalb hat man sich für einen Stil entschieden, der dem damaligen Zeitgeist entspricht, an dem aber auch heutige Passagiere Gefallen finden.

    Für das Projekt konnten die Dampferfreunde über vier Millionen Franken sammeln. Auch die BLS Schifffahrt hat einen Teil beigetragen an die Gesamtkosten von 5,8 Millionen Franken. «Es gibt Sachen im Leben, die man nicht nur nach wirtschaftlichen Grundsätzen beurteilen kann», sagt David Beeler. Wir können uns das Schiff leisten, weil 11'000 Personen während mehreren Jahren mehrfach Geld für das «Spiezerli» bezahl haben. Beeler erinnert jedoch daran, dass die Sammelaktionen Zulasten der Dampfschiffe Blümlisalp und Lötschberg gingen. Entsprechend musste die BLS Schifffahrt für den Unterhalt der grossen Raddampfer tiefer ins Portemonnaie greifen.

    Eine Besonderheit des «Spiezerli» ist die neue Dampfmaschine. Zuerst seien zwar historische Dampfmaschinen geprüft worden, erzählt David Beeler. Schnell sei aber klar geworden, dass keine dieser Maschinen zum «Spiezerli» passt. Denn das Schiff ist klein, die heutigen Sicherheitsvorschriften sind hoch und für die künftige Lebensdauer von historischen Dampfmaschinen gibt es keine Garantien. Auch der Nachbau der Originalmaschine fiel ausser Betracht, weil niemand mehr weiss, wie man das macht. Ein weiteres Argument für die moderne Dampfmaschine: Sie kann vom Kapitän ferngesteuert werden. Deshalb kann das «Spiezerli» mit zwei statt drei Mann Besatzung betrieben werden.

    Die ersten Fahrten mit dem «Spiezerli» finden im April 2022 statt. Danach werde es jährlich öffentliche Rundfahrten geben, sagt David Beeler. «Das Schiff wird bloss bei speziellen Gelegenheiten zum Einsatz kommen.» Denn es stellt die BLS Schifffahrt vor eine Herausforderung: Auf dem «Spiezerli» muss speziell ausgebildetes Dampfschiffpersonal arbeiten. Solche Spezialisten sind selten und man findet sie nicht auf der Strasse. Wegen kurzfristigen Abgängen aus familiären und gesundheitlichen Gründen sind sie auch bei der BLS Schifffahrt rar. «Letztendlich stehen wir vor der Wahl, ob das ’Spiezerli’ oder die ‘Blümlisalp’ fahren darf», sagt Beeler. Und da fällt der Entscheid klar zugunsten der Kursschifffahrt.

    Spenden Sie für die Dampferfreunde: www.dampferfreunde.ch

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