Maria Magdalena - Verdrängt oder nur verkannt?
Maria Magdalena gilt als vertraute Gefährtin Jesu und ist die Kronzeugin für wesentliche Inhalte des christlichen Glaubens. Denn sie ist nach der Bibel die Einzige, die bezeugen kann, dass Jesus gestorben, begraben und wieder auferstanden ist. Trotzdem spielt sie in der katholischen Kirche bisher keine entscheidende Rolle. Schlimmer noch: Die kirchliche Tradition hat die Frau aus dem galiläischen Fischerdorf Magdala als Sünderin lange in eine »Schmuddelecke« abgeschoben: Ein Akt bewusster Verdrängung oder nur leichtfertiges Verkennen der Wahrheit? Darüber sprechen Manuela Pfann und Thomas Moritz Müller mit der Theologin und Seelsorgerin Gabriele Greiner-Jopp aus Wendlingen am Neckar, die als Geistliche Beirätin im Katholischen Deutschen Frauenbund sowie in der katholischen Frauenbewegung Maria 2.0 engagiert ist. Übrigens: Im Jahr 2016 hat Papst Franziskus den Gedenktag Maria Magdalenas am 22. Juli in den Rang eines kirchlichen Festes erhoben und die Heilige damit – zumindest liturgisch – den anderen Aposteln gleichgestellt.