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    Der Einsatz von Abbildungen in frühen kunsthistorischen Werken

    deApril 01, 2007
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    Angesichts der stark divergierenden Menge an unterschiedlichen Werken und Ansätzen die in dieser Arbeit anzitiert und vorgestellt sind, im 18. Jahrhundert mittelalterliche Kunstwerke zu visualisieren fiele es schwer ein ‚Resümee' über das gesammelte Material und die vorgestellten Untersuchungen zu ziehen. Dies lag auch nicht in der Absicht der Arbeit. Zwar gab es, wie gesehen, im 18. Jahrhundert vereinheitlichende Tendenzen und Diskurse über den Einsatz und die Funktion von Abbildungen und Kunstreproduktionen, aber diese lassen sich nicht generalisieren und fanden nicht die stringente Umsetzung in den Produktionen. Eine Reihe von "Randgebieten" wurde dabei in die Betrachtung mit einbezogen, so die Visualisierung klassischer Kunst, Reiseliteratur und die Museumsgeschichte. Es findet sich hier eine Aneinanderreihung unterschiedlicher Ansätze und ein Aufdecken von Funktion und Tradition der Abbildungen/Darstellung/Reproduktionen und der Werke in denen sie figurieren, in einem funktionalen Kontext, der sie bedingt. Die Absicht ist, das disparate Feld aufzudecken und in alle Richtungen abzustecken, in dem die Kunst des Mittelalters und der Frührenaissance visualisiert und funktionalisiert ist. Das Vorgehen ist in der umfassenden Frage zu sehen, wie sich historisches Wissen, wie sich Geschichte und damit das historische Verstehen von Kunst und Kunstgeschichte konstituiert und konstruiert. Jede Zeit oder anders gesagt jede Epoche erschafft ihre Geschichte neu, abstrakter gefasst auch ihre Epochen. Der plötzliche, gebrochene und reibungsintensive Übergang (besser "Riss") von einem 'klassischen Zeitalter' zum 'modernen Zeitalter', von einer Geschichts- und Kunstauffassung der ‚Aufklärung' zu einer der ‚Romantik' oszilliert und beide durchdringen sich beständig. Dies zu fassen und ‚dingbar' zu machen, geht weit über den Rahmen dieser Arbeit hinaus, wenn er, angesichts der eigenen Situation der Geschichtskonstruktion, überhaupt möglich ist. Eine Einteilung in "romantisches" und "klassisches" Geschichtsbild, das hinter einer Visualisierung steht, in Reproduktionen, die das "Objektive" und andere, die das "Subjektive" betonen, ist im Einzelfall jeweils einsichtig und klar. Auf Menge und im Kontext der Werke betrachtet zeigen sich vor allem die verzweigten Traditionen. Übernahme und Verweisstrukturen werden deutlich, zwischen den Reproduktionen, den Texten, ihren Grundlagen, Zusammenhängen und Aussagen. Diese Strukturen lassen sich weit ins 19. Jahrhundert und bis heute nachvollziehen, werden doch die historischen Visualisierungen immer wieder als Grundlage archäologischer Rekonstruktion von verlorenen Zuständen benutzt (besonders mannigfaltig anhand von Werken, wie diejenigen Montfaucons oder Séroux d'Agincourts). Primär sind die unterschiedlichen Ansätze erschlossen, vorgestellt und in ihrer spezifischen Argumentation intermedial, zwischen Text und Bild untersucht und begriffen. Darüber hinaus ist die Aufdeckung der oben genannten Verfahrensweisen der Subtext dieser Arbeit.

    Recent Episodes from Geschichts- und Kunstwissenschaften - Open Access LMU

    Transstaatliche Verfassungsgeschichte supra-staatlicher Organisationen – Erweiterung statt Alternative

    Transstaatliche Verfassungsgeschichte supra-staatlicher Organisationen – Erweiterung statt Alternative
    Der 2010 am Historischen Seminar der LMU München gehaltene Vortrag skizziert am Beispiel des Deutschen Bundes den Mehrwert einer transstaatlichen Verfassungsgeschichte bei der Betrachtung suprastaatlicher Organisationen. Er führt aus, wie eine Erweiterung um eine 'Trans-Sichtweise' bei gleichzeitiger Trennung mit verwandten Konzepten neue Erkenntnisse zu Tage fördert.

    Kompositionsfragen. Beispiele aus fünf Jahrhunderten. Cranach, Dürer, Rubens, Ignaz Günther und Bernini, Schnorr von Carolsfeld, Manet, Marées, Liebermann, Picasso und Raffael

    Kompositionsfragen. Beispiele aus fünf Jahrhunderten. Cranach, Dürer, Rubens, Ignaz Günther und Bernini, Schnorr von Carolsfeld, Manet, Marées, Liebermann, Picasso und Raffael
    Kuhn, Rudolf und Kuhn-Wengenmayr, Annemarie (2011): Kompositionsfragen. Beispiele aus fünf Jahrhunderten. Cranach, Dürer, Rubens, Ignaz Günther und Bernini, Schnorr von Carolsfeld, Manet, Marées, Liebermann, Picasso und Raffael. Erweiterte Onlineausgabe. München

    Der Odyssee-Zyklus von Ludwig Michael Schwanthaler für die Münchner Residenz

    Der Odyssee-Zyklus von Ludwig Michael Schwanthaler für die Münchner Residenz
    Die Arbeit erschließt ein bislang wenig beachtetes Kunstprojekt unter König Ludwig I. von Bayern, den Odyssee-Zyklus im Festsaalbau der Münchner Residenz. In sechs aufeinander folgenden Räumen waren an den Wänden die 24 Gesänge der Odyssee Homers bildlich dargestellt. Trotz einem gestiegenen Interesse an Homers Schriften in der bildenden Kunst des 18. und frühen 19. Jahrhunderts war das Münchner Vorhaben einer Illustration der gesamten Odyssee im wandfüllenden Format ein Novum. Die im Zweiten Weltkrieg beschädigten und heute nicht mehr existenten Wandbilder fußten auf zeichnerischen Vorlagen von Ludwig Michael Schwanthaler, die ab 1838 durch Johann Georg Hiltensperger in enkaustischer Malweise ausgeführt wurden. Die in der Staatlichen Graphischen Sammlung in München erhalten gebliebenen Reinzeichnungen Schwanthalers bilden den Kern der Arbeit. Sie sind in einem beigefügten Katalog vollständig erfasst und abgebildet. Dank wiederentdeckter Fotografien der zerstörten Wandbilder können diese den Reinzeichnungen Schwanthalers vergleichend gegenübergestellt werden. Ferner wird erstmals die Geschichte und Funktion der Odysseesäle von ihrer Projektierung bis zu ihrer Zerstörung anhand von Quellenmaterial verlässlich nachgezeichnet. Didaktische Intention und klassizistischer Stilwunsch des königlichen Auftraggebers und seines Architekten, Leo von Klenze, kommen ebenso zur Darlegung wie das schwierige Verhältnis von Künstler und Auftraggeber sowie die Einordnung des Werkes in Schwanthalers Oeuvre. Außerdem wird der Münchner Odyssee-Zyklus im (kunst-)historischen Kontext seiner Entstehungszeit verortet.

    Die Kulturpolitik der sowjetischen Besatzungsmacht in der SBZ/DDR 1945–1953

    Die Kulturpolitik der sowjetischen Besatzungsmacht in der SBZ/DDR 1945–1953
    Becker, Maximilian (Oktober 2007): Die Kulturpolitik der sowjetischen Besatzungsmacht in der SBZ/DDR 1945–1953. Sowjetische Literatur und deutsche Klassiker im Dienst der Politik Stalins. Magisterarbeit, LMU München: Geschichts- und Kunstwissenschaften, 21

    "Chassez loin de nous les Italiens qu’on hait tant"

    "Chassez loin de nous les Italiens qu’on hait tant"
    Antiitalianismus artikulierte sich seit dem frühen 15. Jahrhundert gegen italienische Einflüsse auf die französische Sprache und Kultur. Seit den 1560er Jahren verstärkten sich antiitalienische Tendenzen, die sich, über den kulturellen Bereich hinaus, gegen die Monopolstellung von Italienern im wirtschaftlichen Bereich und ihre starke Präsenz am Hof richteten. Die Bartholomäusnacht 1572 löste eine Welle von, hauptsächlich protestantischen, Pamphleten und politischen Streitschriften aus, die Katherina von Medici und ihre italienischen Berater für die Ereignisse zur Verantwortung zogen und die Verwandlung der französischen Monarchie in eine tyrannische Herrschaft der Italiener beschworen. Antiitalianismus ist in den 1570er Jahren also vor allem als Ausdruck einer politischen Krisensituation zu verstehen. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen sechs zentrale Quellen (u. a. Innocent Gentillets Anti-Machiavel, François Hotmans Francogallia, der Reveille-Matin des François sowie der Discours merveilleux), deren Autoren der Gruppierung der Monarchomachen bzw. Malcontents zugerechnet werden können. Besonders in den Texten der Malcontents ist Antiitalianismus als Ausdruck einer tiefgreifenden Unzufriedenheit des Adels zu verstehen, der sich durch die starke wirtschaftliche Stellung und Nobilitierung vieler immigrierter Italiener in seinen Positionen bedrängt sah. Durch das antiitalienische Klima wurde der zu diesem Zeitpunkt aufkommende Antimachiavellismus in Frankreich verschärft. Ferner war die Abgrenzung gegenüber Italienern ein Mittel der nationalen Selbstidentifikation: Über den Rückgriff auf tradierte, nationale Stereotypen und rhetorische Gemeinplätze konnte das Feindbild der Italiener im polemischen Diskurs aufgeladen werden. Indem die Abgrenzung zu Italien auf politischer, religiöser und kultureller Ebene der Affirmation einer eigenen französischen Identität diente, förderte Antiitalianismus die Herausbildung eines nationalen Bewusstseins.
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