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    Götz Barner

    deNovember 24, 2023
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    About this Episode

    Im Takt seines Ganges schwingt der weiße, fast bodenlange Fellmantel die Davidstraße entlang. Darunter weißes Hemd, weißer Anzug, weißes Haar. So kennen die Menschen St. Paulis „The White Dandy“. Ein Kiez-Original, Lebenskünstler, Freigeist sei er, so sagen die Leute. Doch das hört er nicht gerne. „Ich bin kein Objekt. Ich bin einfach nur Götz Barner. Ein Mensch, der seit fast 40 Jahren auf dem Kiez wohnt.“ Dabei könnte sein Leben Bände füllen. Götz berichtet von Drogenarien, Sexorgien bei Bhagwan in Indien und revolutionären Bühnenauftritten. Von der Zeit als er noch „Bruder Barner“ war und eine Ausbildung zum Diakon machte. Von den Jahren, in denen er mit Corny Littmann und der schwulen Theatergruppe „Brühwarm“ durch die Lande tourte, das Jugendamt die Ausweise vor der Tür kontrollierte und sie schrill waren „bis zum geht nicht mehr“. Er berichtet von seiner Zeit mit Rio Reiser und seinem Haschischbeet hinter dem „Ton-Steine-Scherben“-Haus in Fresenhagen. Von den Jahren, als er Schmuck für große Unternehmen fertigte. Und vom Kiez, „der Leiche, die man pflegt und künstlich beatmet.“ Die MOPO-Reporter Wiebke Bromberg und Marius Röer trafen den „White Dandy“ im „Erotic Art Museum“ auf St. Pauli.

    Recent Episodes from Kiezmenschen

    Carolin Schultze - Mitinhaberin vom Kult-Imbiss „Lucullus“.

    Carolin Schultze - Mitinhaberin vom Kult-Imbiss „Lucullus“.
    Carolin mag Wurst. Dass sie sie irgendwann über haben könnte – für sie unvorstellbar. Jeden zweiten Tag isst sie eine. Mindestens. „Ich muss ja auch probieren, ob sie noch schmecken.“ Klar, Qualitätskontrolle. Aber nach so vielen Jahren? Da hat man ja vielleicht das Bedürfnis zum Vegetarier zu werden. Carolin reißt die Augen auf. „Ich? Vegetarier?“ Sie lacht eine donnernde, tiefe Lache. „Noch nicht mal vielleicht.“ Carolin Schultze ist die Wurst-Königin vom Kiez. Seit 30 Jahren betreibt sie gemeinsam mit ihrem Bruder den Kult-Imbiss „Lucullus“ an der Reeperbahn/ Ecke Davidstraße. Die Wurst-Chefin berichtet von ihrer Kindheit im Wohnwagen, von Krokodil-Ringkämpfen auf Volksfesten, dem Aufwachsen zwischen Ankommen und Aufbrechen. Von 35 Schulen im Jahr und dem Moment, als sie sesshaft wurde. Sie erzählt von prügelnden Gästen, den Schattenseiten des Jobs und einem Promi, den sie mal retten musste. Die MOPO-Reporter Wiebke Bromberg und Marius Röer trafen Carolin Schultze in ihrem kleinen Büro zwischen Wurst-Bude und öffentlicher Toilette.

    Sarah Kucher und Mario Wiescher

    Sarah Kucher und Mario Wiescher
    Der Kiez ist seit jeher ein Amüsierviertel. Für Sarah ein funktionierendes Ökosystem von leben und leben lassen. Doch die Zeiten haben sich geändert. Bars, Clubs und Konzerthäuser verschwinden. Stattdessen Dönerbuden, Kioske und Hotels. „Gefühlt leichtfertig werden Kulturräume einfach abgeschafft“, sagt Sarah Kucher (40). Gemeinsam mit ihrem Freund Mario Wiescher (45) ist sie Teil des neuen Führungsteams von „Docks“, „Prinzenbar“, „Kaiserkeller“ und „Grosse Freiheit 36“. Die Club-Kenner berichten von St. Pauli im Wandel und Clubs in der Krise. Vom Molotow, das vor dem Aus steht, weil es einem Boutique-Hotel weichen soll. Und den Sternbrücken-Clubs, die raus müssen. Sie erzählen von den schönsten Momenten im Musikbusiness, von absurden Wünschen der Künstler und von der „Schwurbel-Affäre“, die sie bis heute verfolgt. Die MOPO-Reporter Wiebke Bromberg und Marius Röer trafen die Club-Kenner in der „Prinzenbar“ auf dem Kiez.

    Fiona, Stripperin aus dem "Pearls"

    Fiona, Stripperin aus dem "Pearls"
    Fiona mag es im Mittelpunkt zu stehen. Sie präsentiert gerne ihren schlanken, tätowierten Körper. Macht Spagat auf den Tischen, räkelt sich kopfüber an der Stange und lässt langsam die Hüllen fallen. Die Frau mit den langen, rot gefärbten Haaren ist Stripperin und Managerin im „Pearls“ auf der Reeperbahn. „Ich liebe meine Arbeit“, sagt die 29-Jährige. Doch es ist auch ein harter Job. Offen berichtet die Tänzerin von übergriffigen Gästen, die nahezu jeden Abend in die Schranken gewiesen werden müssen. Von weinenden Kolleginnen und den Sprüchen der Männer. Von ihrem Lieblings-Kostüm und ihrer persönlichen Grenze. Von ihrer Ausbildung im Tierheim, wie ihre Familien zu ihrem Job steht und von dem Tag, als sie ihr linkes Ohr verlor. Die MOPO-Reporter Wiebke Bromberg und Marius Röer trafen die Stripperin im „Pearls“ auf dem Kiez.

    Götz Barner

    Götz Barner
    Im Takt seines Ganges schwingt der weiße, fast bodenlange Fellmantel die Davidstraße entlang. Darunter weißes Hemd, weißer Anzug, weißes Haar. So kennen die Menschen St. Paulis „The White Dandy“. Ein Kiez-Original, Lebenskünstler, Freigeist sei er, so sagen die Leute. Doch das hört er nicht gerne. „Ich bin kein Objekt. Ich bin einfach nur Götz Barner. Ein Mensch, der seit fast 40 Jahren auf dem Kiez wohnt.“ Dabei könnte sein Leben Bände füllen. Götz berichtet von Drogenarien, Sexorgien bei Bhagwan in Indien und revolutionären Bühnenauftritten. Von der Zeit als er noch „Bruder Barner“ war und eine Ausbildung zum Diakon machte. Von den Jahren, in denen er mit Corny Littmann und der schwulen Theatergruppe „Brühwarm“ durch die Lande tourte, das Jugendamt die Ausweise vor der Tür kontrollierte und sie schrill waren „bis zum geht nicht mehr“. Er berichtet von seiner Zeit mit Rio Reiser und seinem Haschischbeet hinter dem „Ton-Steine-Scherben“-Haus in Fresenhagen. Von den Jahren, als er Schmuck für große Unternehmen fertigte. Und vom Kiez, „der Leiche, die man pflegt und künstlich beatmet.“ Die MOPO-Reporter Wiebke Bromberg und Marius Röer trafen den „White Dandy“ im „Erotic Art Museum“ auf St. Pauli.

    Herbert Wisnewski Wirt des Piccadilly

    Herbert Wisnewski Wirt des Piccadilly
    Heinz-Diego, Domenica, Horst. Alle sind gegangen. Herbert schüttelt traurig den Kopf. Kein einziger seiner alten Weggefährten sei noch am Leben. „Das schmerzt mich sehr", sagt der Mann im gestreiften Hemd und Lederweste. Auf dem Kopf einen Hamburger Elbsegler. Vorbei die Zeiten, in denen ein entblößter Schwertschlucker die Gäste zum Toben brachte und Deutschlands bekannteste Hure ihm ihre Sorgen über den Tresen hinweg anvertraute. Herbert Wisnewski (83) ist seit 48 Jahren Wirt des „Piccadilly" an der Silbersacktwiete und verrät, wie es mit Hamburgs ältester Schwulenkneipe weitergeht. Herbert berichtet von seiner Kindheit in Erfurt. Mit der dominanten Großmutter, die ihn häufig schlug. Wie er fürs Theater entdeckt wurde und später als „Blätterteig-König“ nach Hamburg kam. Von den schweren Anfangszeiten des „Piccadilly“. Als Paragraf 175 „Unzucht zwischen Männern“ unter Strafe stellte. Zivilbeamte der Fahndungskommission „Homo“ das Treiben in Schwulenkneipen beobachteten. Selbst das Tanzen von Homosexuellen hart bestraft wurde. Von seinem Streit mit der einzigen Frau, die damals den Laden betreten durfte. Von prominenten Gästen, ausufernden Festen und dem schönsten Moment seines Lebens.

    Herbergsvater Olli Zeriadtke

    Herbergsvater Olli Zeriadtke
    Er hat die Zeiten der „Nutella-Bande“ und „GmbH“ auf dem Kiez erlebt, war Koberer, Türsteher, Inkasso-Dienstleister und „durch Zufall“ auch mal Zuhälter. Einer, der auch mal zulangte, „wenn es sein musste.“ Eine klassische Nachtleben-Karriere auf St. Pauli. Kaum zu glauben, wenn man Olli Zeriadtke (55) erlebt. Heute ist er Herbergsvater. Einer, der sich um die Menschen am Rande der Gesellschaft kümmert. Er sagt, er sei eigentlich schon immer so gewesen, der Kiez habe sein eigentliches Ich lange Zeit unterdrückt. Der Mann mit Tätowierungen, Glatze, Bart und breitem Grinsen berichtet von seinem ersten Besuch auf dem Kiez. Mit seinem Mofa und dem ersten Lehrlingsgehalt in der Tasche, dass er für etwas ganz Besonderes ausgeben wollte. Von seinem ersten Job mit 16 im Puff. Der Zeit als Türsteher und dieser einen Nacht, die blutig endete. Welcher Spruch als Koberer vor dem Bordell immer funktionierte und wie er selbst zum Zuhälter wurde. Er erzählt von der Zeit, als er als Inkasso-Dienstleister „auch mal zuschlug“. Von seinem „soliden Leben“. Mit Frau, drei Töchtern und eigener Firma. Und von seinem neuen sozialen Job, in dem er seine Erfüllung fand. Die MOPO-Reporter Wiebke Bromberg und Marius Röer trafen den Mann mit der zuweilen dubiosen Vergangenheit in dessen Wohnung an der Reeperbahn.

    Die neuen Macher vom Pulverfass: Hendrik Kupfernagel und Maximilian Protsch

    Die neuen Macher vom Pulverfass: Hendrik Kupfernagel und Maximilian Protsch
    Eigentlich sollte Hendrik Kupfernagel (41) bloß einen Käufer für das „Pulverfass“ an der Reeperbahn finden. Er führte etliche Gespräche. Die Angebote: Wenig seriös. Der zurückhaltende Mann mit dem Schnauzer und der ruhigen Stimme lächelt. „Tja, und dann habe ich mich in den Laden verliebt.“ Eine Liebe, gegen die auch sein Verlobter Maximilian Protsch (36) wenig ausrichten konnte. Heute sind der Steuerberater und der Psychologe Inhaber des legendären Travestie-Cabarets, das jetzt seinen 50. Geburtstag feiert. Sie haben einiges umgekrempelt. Einen „Zirkus mit Transsexuellen“, die am Ende der Show blankziehen – das gibt es nicht mehr. Die neuen Pulverfass-Chefs berichten von dem Gezerre um das Travestie-Cabaret, wie Max reagierte, als sein „Schatz“ ihm vorschlug, das Pulverfass zu übernehmen und von der Kaufpreisvorstellung des Gründers. Von kleinen und großen Katastrophen beim Umbau und der Eröffnung während der Bauarbeiten. Vom Heiratsantrag vor Publikum, zügellosen Gästen und einer Dame, die im Klo feststeckte. Sie berichten, was sie alles geändert haben und warum die Künstler ihre Männlichkeit nicht mehr preisgeben. Die MOPO-Reporter Wiebke Bromberg und Marius Röer trafen die neuen Chefs im Pulverfass.

    Christian Feder - ein Leben in zwei Welten

    Christian Feder - ein Leben in zwei Welten
    Fanny liebt Klamotten. Ständig findet sie etwas, das sie dringend haben muss. Christian hasst shoppen. Männerklamotten kauft er nur, wenn er unbedingt etwas braucht. Absolut klassisch – würde man meinen. Allerdings handelt es sich bei den Beiden um ein und dieselbe Person. Christian Feder (34) – der Mann mit dem Ankleidezimmer voller Tussifummel. Unter der Woche Mitarbeiter eines Palliativ-Pflegedienstes. Am Wochenende Fanny Funtastic – die schrille Dragqueen mit den derben Sprüchen aus der Olivia Jones-Familie. Christian berichtet von seinem Job in der Pflege und Menschen, die am Ende ihres Lebens stehen. Von Momenten, die ihn schwer bewegten. Vom Spagat zwischen Büro unter der Woche und prallem Nachtleben am Wochenende. Wie aus Christian Fanny wurde und welchen Unterschied es zwischen ihnen gibt. Von Problemen beim Schminken, skurrilen Gästen, blankziehenden Herren und unverschämten Taxifahrern. Die MOPO-Reporter Wiebke Bromberg und Marius Röer trafen die schrille Dragqueen ganz ohne Fummel und Schminke auf dem Kiez.

    Jürgen Prey, der Kiezkapitän mit dem großen Herz

    Jürgen Prey, der Kiezkapitän mit dem großen Herz
    Jeden Morgen bleibt er einen Moment in der Haustür stehen und schaut auf seine „fantastische Straße“ mit dem Kopfsteinpflaster, den Bäumen und den besonderen Menschen, von denen er viele kennt. Und die ihn kennen. Als Seemann „Halbe Lunge“. Der Typ mit dem Irokesen-Haarschnitt, der früher als Kapitän in der Welt unterwegs war. Der seine beiden Autos auch mal für einen Urlaub an andere Kiezianer verleiht, Obdachlosen hilft und als Aktivist Flüchtlinge aus dem Mittelmeer gerettet hat. Jürgen Prey (56) ist der Kapitän vom Kiez mit dem großen Herz. „Halbe Lunge“ berichtet von „Nutten, Schnaps und Zigaretten“. Von der Einsamkeit auf großer Fahrt und den Häfen voller Mädchen. Davon wie anders es mit Prostituierten in Südamerika abläuft. Von seinem Wunsch zu helfen – als Anwohner auf dem Kiez und als Kapitän auf dem Mittelmeer. Er spricht über seine Missionen für „Sea-Watch“. Von den Geretteten, den Toten, dem Geruch der Leichen und diesem einen Moment, den er niemals vergessen wird. Die MOPO-Reporter Wiebke Bromberg und Marius Röer trafen den Seemann in seiner Wohnung auf St. Pauli.

    Peter und Marc Lüllemann vom Mini-Grill

    Peter und Marc Lüllemann vom Mini-Grill
    Gerade mal 28 Quadratmeter inklusive Lagerräume misst der „Mini-Grill“ an der Clemens-Schultz-Straße. Doch der 1966 eröffnete Imbiss ist eine Institution auf dem Kiez. Ein Ort, an dem sich Nachbarn auf einen Schnack treffen, einsame Senioren jemanden zum Reden finden und Obdachlose umsonst etwas zu Essen bekommen. Auch für Peter Lüllemann (62) eine ganz besondere Welt. 33 Jahre lang stand er hinterm Tresen. Jetzt hat er das aktive Geschäft schweren Herzens seinem Sohn Marc (31) übergeben. Vater und Sohn liefern sich einen Schlagabtausch, diskutieren über vegetarische Produkte, Trüffelmayonnaise und vegane Hähnchen. Peter erzählt von den Anfängen des Ladens in einem „verdreckten, rauen Viertel“. Von einem unverschämten Luden, einsamen Senioren und einem durchgedrehten Kunden. Und was Hähnchen mit Sex zu tun haben. Sohn Marc berichtet, warum er eigentlich nie in den Imbiss mit einsteigen wollte. Er erzählt von besoffenen Engländern, Veränderungen auf der Speisekarte und seinem großen Traum. Die MOPO-Reporter Wiebke Bromberg und Marius Röer trafen die neue und alte Generation des „Mini-Grill“ auf dem Kiez.
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