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    MAZI Berlin: Lokale Netzwerke und die Diskussion um eine smarte Stadt von Unten (bub2018)

    November 16, 2018
    What was the main topic of the podcast episode?
    Summarise the key points discussed in the episode?
    Were there any notable quotes or insights from the speakers?
    Which popular books were mentioned in this episode?
    Were there any points particularly controversial or thought-provoking discussed in the episode?
    Were any current events or trending topics addressed in the episode?

    About this Episode

    Im Berliner Piloten des EU-Forschungsprojekt MAZI arbeitete Common Grounds e.V./Prinzessinnengarten mit dem Design Research Lab der Universität der Künste an der Entwicklung eines stadtweiten Netzwerks, welches Akteure aus den kritischen Debatten zu Digitalisierungsprozessen, Protagonisten der lokalen Landschaft stadtpolitischer Initiativen sowie politische Entscheidungsträger zusammenbringt, um gemeinsame Perspektiven und Handlungshorizonte in Hinblick auf den Nexus Technologie, Stadt und Nachhaltigkeit zu entwickeln. Die rasanten Entwicklungen der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) berühren zunehmend jeden Aspekt unserer Lebenswelten. Längst vermittelt uns Technologie die Zugänge, wie wir wahrnehmen, kommunizieren, uns bewegen, wie wir interagieren und wie unsere Gedanken und Positionen entstehen und sich verändern. Gegenständliche Räume verschmelzen mit Virtuellen, werden durch Algorithmen vermittelt und ko-produziert, öffentliche wie private Infrastrukturen operieren auf der Basis von Daten, wir kommunizieren durch Daten und sind unentwegt dabei, Daten zu produzieren: Das Digitale wird für uns alle mehr und mehr zu einem privilegierten Zugang zur Welt – für die Informationsbeschaffung etwa, zur Interaktion mit anderen, für unsere Identitätsarbeit oder dafür, wie wir unsere politischen Meinungen bilden, Öffentlichkeiten sich formen und schlussendlich politische Realitäten konstruiert werden. Gleichzeitig können wir zunehmende Tendenzen der Zentralisierung, Privatisierung, Homogenisierung und Prozesse der Schließung beobachten, denn die neuen Räume, in welchen all das stattfindet, werden sich immer gleicher – sie werden immer reibungsloser, komfortabler, zentralisierter und alternativloser. Die Kontrolle über die Plattformen und Systeme, die immer mehr Aspekte unserer Lebenswelt berühren, reduziert sich zunehmend auf ein paar wenige, kommerziell orientierte Akteure, die über ein hohes Maß an Definitionsmacht verfügen – etwa darüber, wie eine virtuelle Community funktioniert, durch welche Prozesse wir uns vernetzen, welche Ausdrucksmöglichkeiten für wen bereitstehen, oder wohin sich der Ausbau von Breitband-Netzen lohnt. Während Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) also eine immer zentralere Rolle in unseren Alltagsleben einnimmt, liegt die Autorschaft über das Design dieser IKT, deren Infrastruktur, der Besitzstand in Bezug auf die generierten Informationen und Datensätze, die Entscheidungshoheit über zukünftige Entwicklungen sowie die Parameter, auf denen diese Entscheidungen getroffen werden, zunehmend in der Hand einiger global agierender Unternehmen. Das EU-geförderten Forschungsprojekt MAZI (CAPS/H2020) verfolgt einerseits die Gestaltung von niederschwelligen Angeboten zur Aneignung von DIY (Do-it-yourself) Netzwerktechnologie, die es Dritten erlauben sollen, netzwerkgestützte Kommunikation abseits dominierender Konzepte des „einen“, globalen Internets – und darin soziale Interaktionen jenseits von den Funktionen und Bedeutungs-Zusammenhängen der kommerziellen Angeboten wie Facebook und Google denken und nutzen zu können: die Idee ist es, dass sich jeder mit günstiger und offener Hardware ein eigenes, lokales Internet bauen kann, das je nach Design eine Wohnung, ein Haus oder eine ganze Stadt vernetzen kann, ohne notwendigerweise mit „dem Internet“ verbunden zu sein. Andererseits sollen Aspekte wie Vielfalt, Selbstbestimmung und Gemeinwohl in der Technologieentwicklung gestärkt und ein Beitrag zu einer gesamtgesellschaftlichen Verhandlung über die sozialpolitischen Aspekte von Digitalisierungsprozessen geleistet werden. Zu diesem Zweck verfolgt das Berliner MAZI Netzwerk seit Januar 2016 das Ziel, möglichst niederschwellige Zugänge zur Entwicklung von IKT für eine breite Vielfalt von Akteuren zu schaffen, und diesen darüber zu erleichtert, die eigene Autorschaft in Hinblick auf ihre techno-sozialen Zukünfte zu erfahren; Darüber hinaus sollen plausible Narrative geschaffen, identifiziert und gestärkt werden, die als Alternativen zu den großen Top-Down Entwürfen (z.B. Smart City) bestehen können. In diesem Zusammenhang wurde das Thema Technologieentwicklung gezielt mit Akteuren, Perspektiven und Diskursen aus IKT-fernen Bewegungen sozialer Nachhaltigkeit (z.B. Recht-auf-Stadt, urbane Kooperativen, sozial-ökologischer Wandel, etc.) verknüpft und eine Community of Practice um das Konzept der DIY Netzwerke geschaffen, welche die eigenen politischen Perspektiven und Aktivitäten mit der hier geschilderten Problematik verknüpft. Der hier umrissene Vortrag zeichnet die entwickelten Perspektiven zur Notwendigkeit einer Synthese unterschiedlichster Diskurse und Praktiken nach, die auf eine techno-sozial-ökologisch nachhaltige Entwicklung abzielen, und berichtet von den Taktiken, Strategien und (auch digitaler) Tools, die im Verlauf der Netzwerkbildung entwickelt wurden. Aus der Reflexion bisheriger Erfahrungen und der Diskussion von Plänen zur zukünftigen Entwicklung des Netzwerks wollen wir in die Diskussion über Anschlussfähgkeiten zu ähnlichen Prozessen und Interessen über den Rahmen des Forschungsprojekts hinaus treten. about this event: https://fahrplan.bits-und-baeume.org/events/125.html

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    Chancen und Risiken von Gesichtserkennung durch polizeiliche Stellen in der CH (dgwk2023)

    Chancen und Risiken von Gesichtserkennung durch polizeiliche Stellen in der CH (dgwk2023)
    Gemäss der neuen Studie von TA-SWISS «Automatisierte Erkennung von Stimme, Sprache und Gesicht» ist die Zeit reif für eine breite Debatte über die Chancen und Risiken von Gesichtserkennung in der Schweiz. In unserem Vortrag präsentieren wir die Studie, mit einem Fokus auf der Gesichtserkennung durch polizeiliche Stellen. Und wir zeigen, wo Grenzen gezogen werden könnten. Auf der Grundlage einer Umfrage geben wir auch Einblick in die Einstellungen der Bevölkerung zum Thema. Im Anschluss an den Vortrag von TA-Swiss wird AlgorithmWatch, als Teil des Bündnisses «Gesichtserkennung stoppen», auf den Stand der Bestrebungen in der Schweiz eingehen, Gesichtserkennung zu regulieren. about this event: https://winterkongress.ch/2023/talks/chancen_und_risiken_von_gesichtserkennung_durch_polizeiliche_stellen_in_der_ch/

    Was kostet wie viel? Sind Bussen nur Placebo oder wirkungsvoll? (Bussgeld-Quiz) (dgwk2023)

    Was kostet wie viel? Sind Bussen nur Placebo oder wirkungsvoll? (Bussgeld-Quiz) (dgwk2023)
    Wieviel kostet ein Datenschutzverstoss? Mit dem neuen Schweizer Datenschutzrecht werden die Strafbestimmungen verschärft und es können Bussen bis CHF 250'000 verhangen werden. Die verantwortliche Person macht sich persönlich strafbar, anders als bei der DSGVO, bei der die Unternehmen mit weitaus höheren Bussgeldern belegt werden können. Aber schrecken Bussgelder überhaupt ab und führen zu mehr Datenschutz? Oder haben Bussgelder nur einen Placebo-Effekt? Neben einer rechtlichen und politischen Einordnung wird es ein interaktives Bussgeld-Quiz mit den Teilnehmenden geben. Zum 01. September 2023 wird in der Schweiz das revidierte Datenschutzgesetz gelten, und zwar ohne Übergangsfrist. Dann haben Schweizer Unternehmen und Verarbeiter von personenbezogenen Daten mehr Pflichten als bisher, verantwortliche Personen können mit einem Bussgeld belegt werden. Referent Sven Kohlmeier schaut mal genau hin und wird die Bussgeldvorschrift rechtlich und politisch einordnen. Bei einem interaktiven Bussgeld-Quiz werden die Teilnehmer eingebunden, um einen Eindruck von Bussgeldern und Bussgeld-Rahmen zu bekommen und sich eine eigene Meinung zu bilden, ob Bussgelder zu hoch, zu niedrig oder gerade richtig für einen bestimmten Verstoss sind. about this event: https://winterkongress.ch/2023/talks/was_kostet_wie_viel_sind_bussen_nur_placebo_oder_wirkungsvoll_bussgeld_quiz/

    Lightning Talks (dgwk2023)

    Lightning Talks (dgwk2023)
    Lightning Talks – Deine fünf (oder sechs) Minuten Berühmtheit! Bringe Deinen ansteckenden Enthusiasmus an ein Publikum mit kurzer Aufmerksamkeitsspanne! Diskutiere ein Programm, ein System oder eine Technik! Stelle Deine Projekte und Ideen vor oder versuche, eine Gruppe von Menschen für Deine Veranstaltung oder Versammlung zu gewinnen! Was auch immer Du mitbringst, mache es kurz! Wir haben sechs Slots mit jeweils sechs Minuten zu vergeben. Die Spielregeln sind: First come, first serve, es werden bis am Freitag vom Kongress Beiträge unter lightning-talks@winterkongress.ch entgegengenommen. Es wird nur ein Vortrag pro Person angenommen, ausser wir haben zu wenige Einreichungen. Wir publizieren hier die angenommenen Vorträge und werden vermerken wenn keine mehr angenommen werden. Am Samstag bis spätestens am Mittag muss dein Vortrag per PDF hochgeladen werden (Link kommt via E-Mail). Du hast genau sechs Minuten Zeit. Beiträge sind auf Deutsch und werden in Schriftsprache vorgetragen. Alle Beiträge werden gestreamt und aufgezeichnet. Wir freuen uns auf Eure Einsendungen! about this event: https://winterkongress.ch/2023/talks/lightning_talks/

    Datenschutz-Initiative: Für einen zeitgemässen und selbstbestimmten Datenschutz (dgwk2023)

    Datenschutz-Initiative: Für einen zeitgemässen und selbstbestimmten Datenschutz (dgwk2023)
    Ein zeitgemässer Datenschutz verpflichtet die Datenbearbeiter die Interessen der betroffenen Personen zu wahren, wenn die Datenbearbeitung ungewollte Folgen für diese haben können. Ein selbstbestimmter Datenschutz bedeutet darüber hinaus, dass jede Person selber bestimmen kann, welche Informationen über sie bearbeitet werden, die über die Notwendigkeit zur Erfüllung einer gewünschten Dienstleistung hinaus gehen. Diese beiden Ziele will die Datenschutz-Initiative erreichen. Die Bundesverfassung wird wir folgt geändert (Art. 13. Abs. 2): Jede Person hat Anspruch auf Schutz ihrer persönlichen Daten. Wieso beinhaltet der aktuelle Art. 13. Abs. 2 der Bundesverfassung ein Missbrauchsparadigma? Wie wird dieses vom Bundesgericht interpretiert, und was sagt die Lehre zum Verfassungstext? Was würde ein Paradigmenwechsel für die betroffenen Personen bedeuten? Wie sieht dies im internationalen Kontext aus. Und zu guter Letzt: Wie kommen wir vom Verfassungstext zu einem Datenschutz, der unsere Grundrechte schützt und eine Datennutzung ermöglicht? Diesen Fragen gehen ich in meinem Vortrag zur Datenschutz-Initiative nach. about this event: https://winterkongress.ch/2023/talks/datenschutz_initiative_fur_einen_zeitgemassen_und_selbstbestimmten_datenschutz/

    Datenschutz Auskunft – Erwartung & Realität (dgwk2023)

    Datenschutz Auskunft – Erwartung & Realität (dgwk2023)
    Die Digitale Gesellschaft hat ein Tool erstellt um Datenauskunft zu erhalten und zu beantragen. Ich habe es ausprobiert, eine Vielzahl an Auskunftsbegehren erstellt und habe interessante Ergebnisse bzw. Nicht-Ergebnisse, dubiose und aufschlussreiche Anrufe, etc. erhalten. Nach einer anekdotenreichen Zusammenfassung wird es Gelegenheit geben selbst Auskünfte zum Versand bereit zu machen. Die Digitale Gesellschaft hat ein Tool erstellt um Datenauskunft zu erhalten und zu beantragen. Ich habe es ausprobiert, eine Vielzahl an Auskunftsbegehren erstellt und habe interessante Ergebnisse bzw. Nicht-Ergebnisse, dubiose und aufschlussreiche Anrufe, etc. erhalten. Nach einer anekdotenreichen Zusammenfassung wird es Gelegenheit geben selbst Auskünfte zum Versand bereit zu machen. about this event: https://winterkongress.ch/2023/talks/datenschutz_auskunft_erwartung_realitat/

    Facebook, Twitter & Co.: Welche zukünftige Regulierung in der Schweiz? (dgwk2023)

    Facebook, Twitter & Co.: Welche zukünftige Regulierung in der Schweiz? (dgwk2023)
    Grosse private Online-Plattformen wie Facebook, Twitter und andere Social Media-Plattformen sind nach wie vor eine Blackbox. Inzwischen spielt sich ein Grossteil unseres öffentlichen und privaten Lebens auf ihnen ab, doch wir können nur darüber spekulieren, wie sie uns und unsere demokratische Gesellschaft beeinflussen. Obwohl unsere Grundrechte online gelten, können wir diese kaum wirksam durchsetzen und uns vor Manipulation, Hassrede und Diskriminierung schützen. Auch im digitalen Raum gelten unsere Grundrechte und demokratisch erlassene Gesetze. Wir müssen aber Werkzeuge an die Hand bekommen, um diese gemäss rechtsstaatlichen Prinzipien auch zuverlässig zu schützen und durchzusetzen. In erster Linie muss es darum gehen, dass wir nachvollziehen können, welchen Einfluss Plattformen und ihre Algorithmen auf öffentliche Meinungsbildung und Debatten haben. Anhand von Problemfeldern der sozialen Medien und konkreten Fallbeispielen werden AlgorithmWatch CH und die Stiftung Mercator Schweiz den Handlungsbedarf sowie mögliche Massnahmen aufzeigen. Gemeinsam mit der Digitalen Gesellschaft engagieren sich die Organisationen für eine breit geführte Debatte zu Plattformregulierung in der Schweiz. about this event: https://winterkongress.ch/2023/talks/facebook_twitter_co_welche_zukunftige_regulierung_in_der_schweiz/

    Datenschutz-Initiative (dgwk2023)

    Datenschutz-Initiative (dgwk2023)
    Durch die fortschreitende Digitalisierung und Vernetzung sämtlicher Lebensbereiche wird auch der Datenschutz immer wichtiger. Wir sind überzeugt, dass Datenschutz und Datennutzung nicht im Widerspruch zueinander stehen. Im Gegenteil: Digitale Demokratie, E-Government und erfolgreiche neue Geschäftsmodelle beruhen auf dem Vertrauen der Menschen in der Schweiz. Nur ein verantwortungsvoller Umgang mit Personendaten kann dieses Vertrauen gewährleisten. Dieses wollen wir mit einer neuen Bewegung und einer Volksinitiative schaffen – und eine positive Vision der Digitalisierung verwirklichen. Im Vortrag berichten wir über die Hintergründe, den Inhalt sowie den Stand der Initiative und zeigen, wie wir auch den Entlebucher Bergbauer mit unserer Botschaft erreichen und ihm von der Wichtigkeit des Anliegens überzeugen wollen. about this event: https://winterkongress.ch/2023/talks/datenschutz_initiative/

    Sozialkreditsysteme – auf leisen Sohlen bald bei uns? (dgwk2023)

    Sozialkreditsysteme – auf leisen Sohlen bald bei uns? (dgwk2023)
    In China wird der dystopische Überwachungsstaat bereits gelebt. Das Sozialkreditsystem ist ein moralisch und grundrechtlich höchst fragwürdiges Überwachungssystem, welches mit technologischen Mitteln inzwischen so tief in das alltägliche Leben der Menschen eingreift, so dass kaum noch Privatsphäre übrig bleibt. Bei uns in Europa und der restlichen Welt sind leider inzwischen auch Tendenzen zu beobachten, solche Sozialkreditsysteme vorerst mit positiven Anreizsystemen einzuführen. Wir zeigen Beispiele auf und stellen Lösungen vor. In China wird der dystopische Überwachungsstaat bereits gelebt. Das Sozialkreditsystem ist ein moralisch und grundrechtlich höchst fragwürdiges Überwachungssystem, welches mit technologischen Mitteln inzwischen so tief in das alltägliche Leben der Menschen eingreift, so dass kaum noch Privatsphäre übrig bleibt. Bei uns in Europa und der restlichen Welt sind leider inzwischen auch Tendenzen zu beobachten, solche Sozialkreditsysteme vorerst mit positiven Anreizsystemen einzuführen. Wir zeigen Beispiele auf und stellen Lösungen vor. about this event: https://winterkongress.ch/2023/talks/sozialkreditsysteme_auf_leisen_sohlen_bald_bei_uns/
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