Logo

    komödie

    Explore " komödie" with insightful episodes like "ETABLISSEMENT - Theories!", "Folge 1256: THE MARVELS „Sind wir jetzt ein Team?“", "Folge 1254: Reinhold Schünzel DER HIMMEL AUF ERDEN (FILMZ 2023)", "ETABLISSEMENT - Esther Slevogt" and "Folge 32 - Reelsdurchwischmaschine" from podcasts like ""ETABLISSEMENT", "SchönerDenken", "SchönerDenken", "ETABLISSEMENT" and "Sultan und der Hengst"" and more!

    Episodes (100)

    ETABLISSEMENT - Theories!

    ETABLISSEMENT - Theories!
    Zum Jahresende Teil 1 eines Rückblicks: Was sagten die Gesprächspartner bis jetzt zur Trennung von sogenannter ernster und unterhaltender Kunst. Woher kommt diese Trennung? Welche Auswirkungen hat sie?
    Theorien, Ansichten, Ideen, Stories, Meinungen von Eike Wittrock, Ethel Matala, Cora Frost, Kevin Clarke, Hendrik Quast, Maria Mallé, Judy La Divina, Kristof Magnusson, Tobias Becker, Esther Slevogt.
    In Teil 2, der kurz vor dem Jahreswechsel erscheint, folgen (nach der Theorie dann ganz praktisch!) die schönsten Showbiz-Erinnerungen aus dem ETABLISSEMENT.

    Folge 1256: THE MARVELS „Sind wir jetzt ein Team?“

    Folge 1256: THE MARVELS „Sind wir jetzt ein Team?“
    Der wievielte Marvel-Film ist THE MARVELS? Ich habe aufgehört mitzuzählen. Und das Franchise wirkte mit Filmen wie QUANTUMANIA schon ziemlich angezählt. Aber mit GUARDIANS OF THE GALAXY VOL. 3 waren Spaß und Emotionen wieder da. Und THE MARVELS macht da weiter, nur leichter, fröhlicher und mit 105 Minuten Laufzeit auch erfrischend kurz. Die Grundidee ist gewissermaßen Superhelden-Slapstick: Drei Superheldinnen werden durch einen magischen Lichtschnickschnack miteinander verbunden – wenn sie ihre Kräfte gleichzeitig anwenden, tauschen sie die Position – egal, wie weit sie voneinander entfernt sind. Das komische Potential dieser Idee wird genutzt und macht nach einigen Anfangsschwierigkeiten ein neues Team aus einem pakistanisch-stämmigen, muslimischen Fangirl mit Superkräften (Ms. Marvel), der stärksten Person im Universum (Captain Marvel) und einer sehr klugen, schwarzen Astronautin, die Licht manipulieren kann (Captain Rambeau).

    Auch wenn die ganze Welt wieder einmal gerettet werden muss, behalten die Frauen die Nerven und ihren Humor. Dabei trauen sich die Macher wieder unerwartete Albernheiten – die Wasserwelt mit Gesang und Tanz ist nicht nur urkomisch sondern tritt auch grinsend dem Mutterkonzern Disney ans Schienbein. Vor allem beeindruckt die Leichtigkeit – da dürfen Superheldinnen auch mal Seilspringen und sich aufführen, als wären sie in einem amerikanischen College. Um die Welt zu retten braucht der Film kein bisschen Testosteron, selbst der Endgegner ist eine Gegnerin. Männer gibt es nur in Nebenrollen – zum Beispiel ein älterer Agenten mit Augenklappe und ein (zugegebenermaßen hübscher) südkoreanischer Prinz. Auch auf der anderen Seite der Kamera gibt eine Frau den Ton an: Regie führt Nia DaCosta, die mit LITTLE WOODS und CANDY MAN bekannt wurde.

    Im Podcast direkt nach dem Kino diskutiere ich mit Tom und Gabriele über Zitate und Anspielungen, denn um THE MARVELS richtig zu genießen, hilft es schon alle Filme gesehen zu haben (mindestens CAPTAIN MARVEL) und Serien wie MS. MARVEL, AGENTS OF SHIELD, HAWKEYE und SECRET INVASION. Wir streiten über Unterhaltung, Klischees, Schablonen und Charisma, reden über eine Postcredit-Scene, die zur Freude der Fans ein Tor aufmacht zu einer weiteren Marvelwelt – und zumindest Tom und Thomas sind sich sicher, dass sie auch die kommenden 30 Marvel-Filme schauen.

    Folge 1254: Reinhold Schünzel DER HIMMEL AUF ERDEN (FILMZ 2023)

    Folge 1254: Reinhold Schünzel DER HIMMEL AUF ERDEN (FILMZ 2023)
    Traugott Bellmann ist ein Moralapostel: Im Parlament wettert er gegen Unzucht und Sittenlosigkeit. Seinem Schwiegervater in spe gefällt das nicht, denn der ist fröhlicher Sektfabrikant. Als Bellmann die Riesensumme von 500.000 Mark erbt, wird alles viel komplizierter, denn Bedingung für das Erbe ist, dass Bellmann sich jede Nacht um den zur Erbschaft gehörenden Nachtclub „Der Himmel auf Erden“ kümmert. Und das beginnt ausgerechnet in seiner Hochzeitsnacht. Es passiert, was passieren muss – es wird immer schwerer das Doppelleben aufrechtzuerhalten, immer häufiger kommt es zu absurden Situationen … Das alles erinnert nicht umsonst an eine Boulevardkomödie: Vorlage ist das Theaterstück „Der Doppelmensch“ von Wilhelm Jacoby und Arthur Lippschütz.

    Die Aufführung in der Altmünsterkirche ist Tradition im FILMZ-Festival, wie immer live an der Orgel begleitet von Stephan Graf v. Bothmer (er erzählte nach dem Film auch noch Hintergründe zur Musikbegleitung bei Stummfilmen). DER HIMMEL AUF ERDEN ist heute nahezu vergessen, war bei seinem Erscheinen aber ein großer Erfolg. Auch beim Festivalpublikum kam der Film sehr gut an. Das liegt vor allem an Reinhold Schünzels Schauspiel, seine Darstellung des Traugott Bellmann erinnert eher an Komiker der 1990er Jahre als an Stummfilmschauspieler. Und es liegt am Dialogwitz, der sich über die Texttafeln transportiert (von denen es mehr als üblich gibt). Dazu halbnackte Tänzerinnen und ein Mann in Frauenkleidern, dem von seinem eigenen Schwiegervater nachgestellt wird 🙂 (Ausnahmsweise eine Solopodcastepisode.)

    ETABLISSEMENT - Esther Slevogt

    ETABLISSEMENT - Esther Slevogt
    Am 12. Oktober erschien auf Nachtkritik erstmals die Rezension einer neuen Grand-Show des Friedrichstadt-Palast. Grund genug für ein Gespräch mit der Autorin des Textes Esther Slevogt über ihre Revue-Faszination, Gedanken zur Trennung von E- und U, sowie ihr neues Buch. In Auf den Brettern der Welt zeichnet Slevogt die Geschichte des Deutschen Theaters in Berlin nach, das über Max Reinhardt historisch auch mit dem Friedrichstadt-Palast verknüpft ist. 

    #101 - DER CALAMARI-WRESTLER (2004)

    #101 - DER CALAMARI-WRESTLER (2004)
    CALAMARI-POWER DURCH SEXENTZUG

    Es ist wieder soweit: Der #OktoBär ist zurück!

    Zum Auftakt dieses wohl ungewöhnlichsten Mottomonats in der deutschen Podcastgeschichte bringt der Trashtaucher euch ein feines Tentakelfilmchen aus Japan mit… nein, nicht der Schmuddelkram, an den ihr Otakus gerade denkt!

    Es geht um DER CALAMARI-WRESTLER, eine Sci-Fi-Komödie von Minoru Kawasaki. Dort betritt ein mysteriöser Seafood-Fighter den Kampfring und zieht so alle Augen auf sich. Doch wer ist der rätselhafte Kopffüssler und woher hat er seine wundersame Tentakelpower?

    Jede Menge zum Lachen, jede Menge Drama und ein ganzer Eimer voller traniger Rocky-Zitate… dieses Film geht ans Herz!

    Folge 31 - Haste'n Euro?

    Folge 31 - Haste'n Euro?
    Heute reden wir darüber, wie die Realität von Obdachlosen aussieht und versetzen uns in deren Lage: Wie würdest Du dich wieder zurück in die Gesellschaft kämpfen? Und hättet Ihr lieber euren eigenen theme song, egal wohin Ihr geht oder ein Sitcom-Publikum, welches immer lacht? auch bei schlechten Witzen! Das alles und noch mehr, jetzt und Hier. LG, Sultan und der Hengst

    Folge 1241: ATTENBERG - Sex, Tod und Tiere (feat. Lucas Barwenczik)

    Folge 1241: ATTENBERG - Sex, Tod und Tiere (feat. Lucas Barwenczik)
    Marina (Ariane Labed) kommt mit den Menschen nicht zurecht, ausgenommen ihren Vater Spyros (Vangelis Mourikis) und ihre einzige Freundin Bella (Evangelia Randou). Während sie sich um ihren sterbenden Vater kümmert, möchte sie mit 23 Jahren endlich erste sexuelle Erfahrungen machen. Ausgesucht hat sie sich dafür einen Ingenieur (Giorgos Lanthimos). Aber ATTENBERG ist viel mehr als verspätetes Coming of Age. Regisseurin Athina Rachel Tsangari zeigt ein Griechenland, dessen Modernisierung offenbar ins Leere gelaufen ist, zeigt eine junge Frau, die ein Leben zu ihren eigenen Bedingungen lebt, integriert Elemente der griechischen Tragödie (Ex, Tod, Tanz). Im Podcast erklärt Lucas die weird greek new wave und diskutiert mit Thomas über den silly walk der beiden Frauen, über Komik und griechische Bestattungsgesetze.

    Qualityland 2.0

    Qualityland 2.0
    Dem (vermeintlich) Klingischen Geist folgend, kapern wir den für Amazon jagenden Blade Runner und zwingen ihm unpassende Vergleiche auf; kämpfen wir für mehr Online-Zwang und verwechseln Dystopien mit Utopien, um dann am Ende festzustellen: Kein SciFi ohne Klimawandel.

    Folge 28 - Talent, Harte Arbeit und Glück (mit The Real Zeel)

    Folge 28 - Talent, Harte Arbeit und Glück (mit The Real Zeel)
    In dieser Folge bekommen wir überraschend Besuch von Jahzeel aka The Real Zeel, unser Rapper und Freund, der genauso wie wir, Köln-Mülheim repräsentiert! Wir reden über seinen Werdegang, seine ersten Berührungen mit Musik und auch darüber wie man ein gesundes Mindset pflegt. Er hat unter anderem mehrere Jahre in Ghana gelebt, ist in den USA aufgewachsen und lebt jetzt schon eine lange Zeit in Deutschland und schafft es mit seiner Musik mehrere Menschen zu erreichen - vor allem mit seinen Liveshows! Eine sehr interessante Folge, viel Spaß!

    Folge 1232: MISSION IMPOSSIBLE - DEAD RECKONING PART ONE - Er läuft und läuft und läuft

    Folge 1232: MISSION IMPOSSIBLE - DEAD RECKONING PART ONE - Er läuft und läuft und läuft
    M:I7 ist spannungsgeladenes Action-Kino, das den Puls über die ganze Laufzeit von 164 Minuten hochtreibt, das sich dabei selbst nicht zu ernst nimmt, das Zeit für Gefühle und liebevolle Details hat, bevor im Orientexpress das wirklich beeindruckende Finale kommt. Mehr ist es nicht, aber auch nicht weniger. Mal abgesehen davon, dass es Hayley Atwells Film ist: Sie wirbelt als Grace mit ihrem Charme und ihrer Präsenz durch den Film, dass auch Tom Cruise schwindlig wird. Ja, mehr M:I-Spielerei im Vorspann wäre nett gewesen, ja, die Set Pieces waren früher noch beeindruckender, aber ehrlich – es mangelt nicht an Höhepunkten: Der Kampf in der engen Gasse in Venedig, der gelbe Fiat 500, das Verwirrspiel am Flughafen von Abu Dhabi und der Sprung mit dem Motorrad von der Klippe … Es ist einfach noch mehr Spannung, noch mehr Unterhaltung, noch mehr Spaß. Wir freuen uns auf den nächsten Film! Direkt nach dem Kino sind wir uns fast einig. Am Mikrofon: Johanna, Peter, Harald, Tom und Thomas.

    Folge 1231: BARBIE - Jeder Tag ein perfekter Tag

    Folge 1231: BARBIE - Jeder Tag ein perfekter Tag
    BARBIE war definitv der am meisten erwartete Film dieses Sommers, zumindest von den hunderten jungen Frauen, mit denen wir in der Schlange standen, um noch ein Ticket für die Vorpremiere zu ergattern. Am Ende saßen wir in der vielleicht größten Kino-Party unseres Lebens. Zu sagen, dass die jungen Frauen den Film gefeiert hätten, wäre schwer untertrieben. Aber auch die beiden reiferen Herren von SchönerDenken hatten sehr viel Spaß mit dem absurden, grellrosaneon Alptraum, der leichte Komödie, Satire und Feminismus perfekt zu Filmkunst zusammenfügt.

    Regisseurin und Drehbuchautorin Greta Gerwig entführt uns in eine Plastikwelt, in der Barbie (perfekt: Margot Robbie) jeden Tag einen perfekten Tag hat. Bis sie plötzlich von düsteren Gedanken heimgesucht wird. Sie verlässt Barbieland mit Ken (Ryan Gosling, blond gefärbt) und findet die Frau, die als Mädchen mit ihr gespielt hat. Ihr Ausflug in die reale Welt verändert alles, verändert vor allem Barbieland. Was einmal die Abbildung der antizipierten Wünsche und Träume von kleinen Mädchen war, wird zu einem Schlachtfeld von Patriarchat, Emanzipation, Mansplaining, Eifersucht und Rollenklischees. Wie sich kluge feministische Analysen in dieses zum Schreien komische und fast unerträglich rosa Musical einfügen, das ist mehr als beeindruckend. Am Mikrofon direkt nach dem Film in gelöster Stimmung: Hendrik und Thomas.

    Folge 27 - Wer einmal abbiegt, ist abgebogen!

    Folge 27 - Wer einmal abbiegt, ist abgebogen!
    Lieber ohne Beine oder ohne Arme leben? Diese Frage beantworten wir Euch wie gewohnt mit aussagekräftigen Argumenten und Beispiele anhand von Dingen, die man halt im Alltag erledigen muss. Wir reden unteranderem über Weisheiten, die man von Obdachlosen lernen kann und warum Martin jetzt zwei Bankkonten hat und weitere Finanztipps - Alles Hier und Jetzt bei Sultan und der Hengst! Danke fürs Zuhören!

    Folge 1230: INDIANA JONES AND THE DIAL OF DESTINY - Time waits for nobody

    Folge 1230: INDIANA JONES AND THE DIAL OF DESTINY - Time waits for nobody
    Nostalgie ist ein süßes Gift, harmlos nur in kleinen Mengen. Nostalgie lenkt davon ab, dass alles seine Zeit hat. Die Zeit von INDIANA JONES, das waren die 1980er, das waren die drei Filme, die aus der besonderen Zusammenarbeit der beiden Nerds Lucas und Spielberg zwischen 1981 und 1989 hervorgegangen sind. Mit dem Ritt in den Sonnenuntergang am Ende des dritten Films war auch ein perfektes Ende gefunden worden. Aber Nostalgie und mehr noch die Aussicht auf fette Einnahmen an den Kinokassen führten zum erschreckend absurden vierten Teil und jetzt zu einem fünften Film. Ohne den direkten Einfluss von Lucas und Spielberg. Um es gleich vorwegzusagen: Er ist besser als befürchtet, aber er kann die Zeit nicht zurückdrehen – was witzigerweise genau die Handlung des Films beschreibt 🙂

    Prof. Dr. Henry Jones geht gerade in den Ruhestand, als seine Patentochter ihn in ein letztes Abenteuer zieht. Alles dreht sich um den Mechanismus von Antikythera, eine Erfindung des Archimedes, die ganz besondere Kräfte hat. Phoebe Waller-Bridge und der ganze Writers Room haben viele Protagonisten aus den früheren Film wieder zurückgebracht (Karen Allen! John Rhys-Davies!), es gibt Schlangen und Verfolgungsjagden, der Hut wird geschnappt, die Peitsche wird geschwungen, Nazis werden verprügelt, auch wenn der Rücken des altgewordenen Helden kneift. Harrison Ford ist wunderbar grumpy und Patentochter Helena ist die energiegeladene Partnerin, die Indiana Jones und den Film vorantreibt. Irgendwann wird das unvermeidliche Fantasy-Element aktiv – was inhaltlich passt, sich aber dennoch merkwürdig anfühlt.

    Regisseur James Mangold macht alles richtig, die Bilder, die Farben und die Atmosphäre stimmen, selbst der verjüngte Indiana in den Rückblicken funktioniert, aber Spielbergeske Kameraeinstellungen (Ihr erinnert Euch noch an die vergifteten Oliven?) sind mir nicht aufgefallen. Wie dem auch sei: Das Rad des Schicksals lässt sich genau wie das Rad der Zeit nicht zurückdrehen. Der fünfte Film ist so gut wie er sein konnte, vor dem Hintergrund, dass die Zeit von Indiana Jones seit mehr als 30 Jahren bereits vorbei ist. Wir ziehen direkt nach dem Film ein positives Fazit und sind uns einig: Es braucht keinen weiteren Indiana-Jones-Film mehr. Direkt nach dem Kino am Mikrofon: Peter, Harald, Tom und Thomas.

    #5 Warum es kaum lustige Komödien gibt

    #5 Warum es kaum lustige Komödien gibt

    Eine Komödie im Theater anzuschauen, ist für viele eine Tragödie – deshalb gehen sie gleich gar nicht hin. Aber warum ist es so schwierig, Komödien auf die Bühne zu bringen, die wirklich lustig sind? Dafür gibt es mehrere Gründe, sagt der Musik- und Theaterwissenschafter Edwin Baumgartner im Gespräch mit Host Petra Tempfer. Vor allem liegt es daran, dass Humor etwas ganz Individuelles ist. Was bei dem einen funktioniert, findet der andere überhaupt nicht lustig. 

    Ernste Stücke sind leicht. Jeder kann jederzeit etwas Ernstes aus dem Hut zaubern: Eine Familie, die zerbricht, eine alleinerziehende Mutter von drei Kindern, die an einer unheilbaren Krankheit stirbt, ein unschuldig Verurteilter und so weiter. Natürlich kommt es auch bei den ernsten Stücken auf die Durchführung an. Aber allein schon durch die tragischen Grundkonstellationen bleiben sie ernst. Komische Grundkonstellationen gibt es nicht. Das Gegenteil von Tod wäre Leben, Leben ist aber nicht automatisch lustig. Dasselbe mit Unglück und Glück: Ein entgleister Zug ist ernst, selbst, wenn niemand verletzt wird. Ein Lottogewinn und ein:e glückliche:r Gewinner:in machen aber noch keine Komödie. Und wenn jemand auf der Bühne auf einer Bananenschale ausrutscht, ist das auch nicht unbedingt zum Lachen.

    Es besteht aber Hoffnung. Es gibt klassische, vor allem aber auch einige junge Komödien, die lustig sind – zum Teil wurden sie sogar verfilmt. Auf der Bühne wird man zum Beispiel im Theater in der Josefstadt oder in der Komödie am Kai „gut bedient“, wie Baumgartner es nennt. Was das konkret bedeutet, sollte man zumindest versuchen, herauszufinden, denn eine gelungene Komödie sei „eine Seelenmassage der besonderen Art“.

     

    Weiterführende Links:

    Aus dem Archiv der Wiener Zeitung vom 27. September 1788 (Seite 12):

    Der Schauspieler und Gründer des Theaters in der Josefstadt Karl Mayer schrieb in der Wiener Zeitung folgende Ankündigung: Allen hohen gnädigen und gütigen Gönnern, Beförderern und Freunden der deutschen Schauspielen, wie auch dem ganzen verehrungswürdigen Publikum machet Endesbenannter hiedurch öffentlich bekannt, dass sein in der Josefstadt auf der Kaiserstraße Nr. 93 mit gnädiger Bewilligung ganz neu erbautes Schauspielhaus nunmehr so weit gediehen, dass er dasselbe gegen dem Ende des Oktobers eröffnen zu können imstande ist. Er schmeichelt sich mit der angenehmen Hoffnung, alles angewendet zu haben, was ihn des Beifalls der edlen Bewohner Wiens und Kennern würdig machen kann. Die Neuheit aller Dekorationen und Kleider wird das Aug der Anwesenden ergötzen.

     

    Tipps:

    gute Komödien:

    „Der zerbrochne Krug“ von Heinrich von Kleist

    „Der Gott des Gemetzels“ von Yasmina Reza

    „Die lustigen Weiber von Windsor“ von William Shakespeare (nur in Englisch)

    „Alle sieben Wellen“ von Daniel Glattauer (als Teaser von der Komödie am Kai)

    „Die Wunderübung“ von Daniel Glattauer (Verfilmung, kostenpflichtig)

     

    Theaterbühnen-Tipps für gute Komödien:

    Theater in der Josefstadt

    Kammerspiele der Josefstadt

    Komödie am Kai

     

    Habt ihr Fragen oder Vorschläge für unsere nächsten Folgen? Dann schickt uns eine Sprachnachricht über WhatsApp. Unsere Nummer lautet: +43 664 834 8344

    Folge 26 - Hand auf's Herz

    Folge 26 - Hand auf's Herz
    Wer freiwillig joggt, kämpft gegen seine eigenen Urinstinkte an! Der Mensch ist nicht für's Joggen/Laufen gedacht, nur bei Gefahr läuft der Mensch. Diese Meinung vertritt einer von Uns in dieser Folge. Wir reden heute über das heftigste deutsche Sprichwort und welche deepen deutsche Sprüche wir noch so kennen. Und was in den Stripclubs in Hamburg abgeht, erfährt Ihr hier auch noch. Dabei wünschen wir Euch viel Spaß!

    Folge 1228: MEIN FABELHAFTES VERBRECHEN - Freispruch für die Angeklagte

    Folge 1228: MEIN FABELHAFTES VERBRECHEN - Freispruch für die Angeklagte
    Francois Ozons Kriminalkomödie MEIN FABELHAFTES VERBRECHEN ist doppelbödig – auf verschiedenen Ebenen. Auf der Oberfläche genießen wir eine sommerleichte Boulevard-Screwball-Komödie mit wunderbaren Gerichtsszenen. Unter der Oberfläche geht es um sexuelle Belästigung von Schauspielerinnen durch einen mächtigen Filmproduzenten, es geht um Gleichberechtigung, freie Entscheidung von Frauen, gleiche Bezahlung, Frauenwahlrecht, also eine französisch-feministische Art Deco-Mixtur aus ZEUGIN DER ANKLAGE und BOSTON LEGAL. Sehr unterhaltsam, schnelle Pointen und Wortgefechte und mit Nadia Tereszkiewicz und Rebecca Marder großartig besetzt. Ozon krönt seinen Film, in dem er mit der zuckrigen Boulevardkomödienoptik spielt und uns ohne Schnitt in den Film im Film und wieder hinaus führt. Sehr empfehlenswertes intelligentes Vergnügen. Am Mikrofon: direkt nach dem Kino: Bettina und Thomas.

    Folge 1222: RENFIELD - 11 Dinge, die man mit einem abgerissenen Arm tun kann

    Folge 1222: RENFIELD - 11 Dinge, die man mit einem abgerissenen Arm tun kann
    Ein Mann sitzt in einer Selbsthilfegruppe für Mitarbeiter von toxischen Vorgesetzten – sein Problem ist allerdings etwas größer, denn bei seinem Chef liegt nicht nur pathologischer Narzissmus vor. Der Mann heißt Renfield (Nicholas Hoult) und sein Chef ist Dracula. Eine Traumrolle für Nicolas Cage, dessen Bela-Lugosi-Grinsen noch gefährlicher ist als seine Fangzähne. Renfields Aufgabe ist, dem Meister frisches Blut – am liebsten Form von Cheerleaderinnen oder Nonnen – zuzuführen. Während Renfield versucht, sich von seinem Chef zu emanzipieren, trifft er auf eine ständig fluchende und um sich schießende, toughe Polizistin (großartig: Awkwafina). Zusammen bilden sie ein höchst unterhaltsames Buddy-Team im Kampf gegen Dracula und als wäre das noch nicht genug auch noch gegen die Mafia. Eine Prise RomCom, eine Schippe Tanz der Teufel, das Ganze mit etwas John Wick aufgerührt – zusammen ergibt das anderthalb Stunden höchst vergnüglichen Film mit fassweise Kunstblut und soviel ironischer Distanz zu den Genre-Versatzstücken, dass die Splatter- und Gore-Elemente uns nur noch mehr haben lachen lassen. Direkt nach dem Kino gutgelaunt am Mikrofon: Gabriele, Tom und Thomas.
    Logo

    © 2024 Podcastworld. All rights reserved

    Stay up to date

    For any inquiries, please email us at hello@podcastworld.io