Wir leben in einem permanenten Krisenmodus. Krieg, Klima, Pandemie, Terror, Hass und Hetze. Während die Konsument*innen von Nachrichten das Smartphone auch mal weglegen oder den Fernseher ausschalten können, arbeiten Journalist*innen in einem nahezu permanenten Ausnahmezustand. Vor allem, wenn sie direkt mit den direkt Betroffenen dieser Krisen sprechen – beispielsweise mit von Krieg traumatisierten Menschen, mit Betroffenen von Flutkatastrophen oder mit den Hinterbliebenen der Opfer von Terroranschlägen und Amokläufen. All das erfordert einen umsichtigen Umgang im Gespräch und anschließend in der Berichterstattung. Was es dabei zu beachten gilt und welche Fehler im Umgang mit traumatisierten Menschen gemacht werden, darüber sprechen wir in dieser Folge von This is media NOW mit Andreas Unger. Er bezeichnet sich selbst als Sozialjournalist und gibt seit vielen Jahren Workshops zu den genannten Fragen. Für ihn sind vor allem grundsätzliche Dinge entscheidend: Empathie im Gespräch, Transparenz beim Auftreten als Journalist und eine gute Vorbereitung auf die Situation, in denen sich die Menschen befinden, mit denen man sprechen wird. Und noch etwas ist entscheidend: Eine gute Selbstfürsorge, da die Themen sehr belastend sein können. Auch als Journalist dürfe man „die Überforderung ruhig mal zulassen.“