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    Das Schicksal der Bergkarabach-Armenier - Von Stalins Willkür bis zum Terror Alijews

    de-DENovember 24, 2023
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    About this Episode

    Um das vor allem von Armeniern besiedelte Gebiet Bergkarabach streiten sich seit Jahrzehnten Armenier und Aserbaidschaner. Der territoriale Anspruch Aserbaidschans geht auf eine Entscheidung Stalins im Juli 1921 zurück. Zu diesem Zeitpunkt war Bergkarabach zu mehr als 90 Prozent von Armeniern bewohnt, wurde aber, wenn auch bald mit autonomen Status, der Sowjetrepublik Aserbaidschan zugeordnet. Nach dem Ende der Sowjetunion beriefen sich die Bergkarabach-Armenier, die seitdem fast 30 Jahre lang in einem demokratisch geführten De-Facto-Staat lebten, auf das völkerrechtliche Prinzip der Selbstbestimmung. Allerdings wurde die autonome Regierung des nun Republik Arzach genannten Gebietes international nicht anerkannt. Im Herbst 2020 griff Aserbaidschan mit Hilfe der Türkei mitten während der Corona-Pandemie die Armenier in Bergkarabach an und eroberte ein Drittel der Republik Arzach. Zwei Jahre später setzte der aserbaidschanische Diktator Alijew alles daran, auch das den Armeniern verbliebene Restgebiet gewaltsam unter seine Kontrolle zu bringen. Mit der zunehmend verschärften Blockade von Bergkarabach wurden die dortigen Armenier seit Dezember 2022 ihrer grundlegendsten Freiheitsrechte beraubt, von der Welt abgeschnitten und schließlich in eine Hungersnot gestürzt, die Menschen- und Völkerrechtler als Versuch des Genozids bewerteten. Im September 2023 folgte ein erneuter Angriff Aserbaidschans und die Vertreibung der Armenier aus Bergkarabach. Der Autor Daniel Guthmann erzählt in diesem Feature die Geschichte der Bergkarabach-Armenier und beschreibt die aktuelle Lage in der Region.

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    Auf den Spuren der Sklavenbefreierin Harriet Tubman - Die schwarze Jeanne D'Arc

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    In den USA ist sie eine Legende, in Europa kennen die 1822 geborene Sklavin und schwarze Freiheitskämpferin nur wenige:Harriet Tubman. Um ihr Leben ranken sich Heldengeschichten und Mythen. Schon bald soll das Porträt der Sklavenbefreierin auf einer Dollarnote verewigt werden. Doch um das Vorhaben, die erste Afroamerikanerin zu würdigen, ist ein Streit entbrannt. Bislang sind auf dem Greenback ausschließlich Ex-Präsidenten und Gründerväter der USA zu sehen. Die weiße Alt-Herrenriege bekommt Konkurrenz, so hat es der neue US-Präsident Joe Biden entschieden. Michael Marek und Anja Steinbuch haben sich auf Spurensuche begeben, trafen Angehörige einer mutigen Frau, die im Machtzentrum der USA heute noch, gut 200 Jahre nach ihrer Geburt, für Aufregung sorgt. Wir wiederholen das Feature anlässlich des internationalen Frauentags am 8. März.

    Blind Daten in Delhi - Die unglaubliche Mrs Monga

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    Preeti Monga lebt in Delhi. Sie fing an als Gurken-Verkäuferin und Aerobic-Lehrerin. Sie ließ sich scheiden, war alleinerziehende Mutter von zwei Kindern und heiratete neu. Sie schrieb Bücher, wurde Unternehmerin, bekam zahlreiche Auszeichnungen. Preeti hat schon gemodelt, ist Auto gefahren und auf Bäume geklettert. Heute leitet sie eine eigene NGO. - So ein Lebensweg ist in Indien für eine Frau schon besonders - für Preeti war und ist er eine extreme Challenge - denn Preeti ist blind ... Und sie sieht es immer noch nicht ein, auf irgendetwas zu verzichten, nur weil ihr ein Sinn fehlt. Johanna Rubinroth und Tanja Krüger porträtieren diese ungewöhnliche Frau.

    Das Attentat von Hanau - Der letzte Tag

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    Jaweid Gholam sitzt auf einer Mauer an einem kleinen Platz in der Hanauer Weststadt, zieht an seiner Zigarette und blickt auf den Eingang des Jugendzentrums. Hier, wo er seine Kindheit und Jugend verbracht hat, traf er sich am 19. Februar 2020 mit seinem Freund Ferhat Unvar. Beide wollten am Abend noch kurz in eine Bar gehen, um ein Fußballspiel zu schauen. Jaweid entschied sich spontan, doch schon nach Hause zu gehen. Ferhat wollte noch kurz in der Bar vorbeischauen. Jaweid überlebte, Ferhat nicht. Er wurde ermordet aus rassistischen Motiven. Genauso wie Sedat Gürbüz, Fatih Saraçoğlu, Kaloyan Velkov, Gökhan Gültekin, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović und Vili Viorel Păun. Anschließend tötete der Attentäter seine Mutter und sich selbst in seinem Elternhaus. Nur wenige Meter vom Jugendzentrum entfernt. Das Feature rekonstruiert mit Angehörigen und Überlebenden den Tag des Anschlags und zeigt den Alltag in der Hanauer Weststadt. Eine Produktion von DLF, WDR, NDR 2021

    150. Geburtstag von Gertrude Stein - Ich bin ich weil mein Kleiner Hund mich kennt

    150. Geburtstag von Gertrude Stein - Ich bin ich weil mein Kleiner Hund mich kennt
    Gertrude Stein ist eine literarische Berühmtheit. Sie hat einen festen Platz in der Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Wie schwer die Autorin um diesen Platz gerungen hat, zeigt der Autor Oliver Sturm in diesem Feature. Der Blick hinter die Kulissen, in ihre Schreibwerkstatt und unveröffentlichte Schriften macht eine Schriftstellerin sichtbar, der das Schreiben eher schwer fällt und die ihre Berühmtheit mit obsessivem Nachdenken erkauft hat: Ich bin ich, weil mein kleiner Hund mich kennt. Die extravagante Künstlerin wurde vor 150 Jahren, am 3.2. 1874 geboren.

    Benin-Bronzen - Das Königreich Benin und der Kolonialismus

    Benin-Bronzen - Das Königreich Benin und der Kolonialismus
    2022 unterzeichneten Deutschland und Nigeria ein Abkommen über die Rückgabe so genannter Benin-Bronzen. Mit diesem Abkommen soll Raubkunst aus deutschen Museen an die ursprünglichen Eigentümer zurück geben werden. Als Benin Bronzen versteht man Kunstwerke aus dem Königreich Benin, das im heutigen Nigeria liegt. Seit dem 16. Jahrhundert wurden dort im Auftrag des jeweiligen Königs von Benin Reliefs und Skulpturen aus Bronze und Messing gefertigt. Doch es gibt auch Kritik an der Rückgabe. Zum einen ist unklar, ob die Bronzen in Nigeria ausreichend geschützt sind und werterhaltend aufbewahrt werden. Zum anderen monieren Kritiker, dass die Herrscher des Königreiches Benin die Kunstwerke durch den Verkauf von Sklaven erwirtschaftet haben. Der Autor hat sich im heutigen Nigeria umgesehen und mit Künstlern, Museumsleitern und einem Nachfahren der einstigen Herrscher ebenso gesprochen wie mit Wissenschaftlern aus Europa.
    hr2 Dokumentation und Reportage
    de-DEJanuary 19, 2024

    Picea – Ein Requiem für die Fichte

    Picea – Ein Requiem für die Fichte
    Der Wald steht braun und schweiget. Fichtenwald, abgestorben. Kein Vogel mehr, kein Rauschen des Windes in den Wipfeln. Überall in Deutschland, im Harz, im Thüringer Wald, im Schwarzwald verwandeln sich einst gesunde Wälder in Kahlschlagsflächen. Keine andere Baumart in Deutschland leidet so heftig unter dem Klimawandel wie picea abies, die Gemeine Fichte. Der Wirtschaftsbaum schlechthin, in Monokultur angebaut, einst ein Symbol der Nachhaltigkeit, mythisch aufgeladen, idealisiert und kulturell gleichsam überhöht wie unterschätzt. Im Angesicht von toten, braunen Bäumen trauert Autor Jörg Wunderlich um einen Verlust, der uns alle trifft: Wanderer, Touristen, Dorfbewohner und Waldbesitzer, Harzhexen und Geigenbauer, Forstwirte, Möbeltischler, Maiburschen. Wie werden die Wälder nach dem Zeitalter der Fichte aussehen?

    "Ach nur einmal noch im Leben" - Von Abschied und Wiedersehen

    "Ach nur einmal noch im Leben" - Von Abschied und Wiedersehen
    "Willst du schon gehn?", fragt Julia und bittet Romeo zu bleiben: "Der Tag ist ja noch fern. / Es war die Nachtigall und nicht die Lerche, / die eben jetzt dein banges Ohr durchdrang." Bewegend ist der kurze Abschied der Liebenden, schmerzlich die endgültige Trennung. Hart ist das erzwungene Verlassen der Heimat, sind Exil und Verbannung; unerträglich der Abschied, den Zerstörung und Kriege fordern, gemildert nur durch die Hoffnung auf Rückkehr. Mit Trauer wird der Verlust eines Lebenspartners erlitten; es bleibt der fragend dankbare Blick auf den Wechsel von Anfang und Ende, den Rhythmus des Lebens. Und so ist dem Abschied auch der Wunsch nach Wiedersehen eingeschrieben. "Ach nur einmal noch im Leben", zitiert Eduard Mörike aus dem Libretto der Titus-Oper Mozarts. "Sei allem Abschied voran, als wäre er hinter dir", verlangt Rainer Maria Rilke in den "Sonetten an Orpheus" und fordert auf zu Neubeginn. Die Sendung geht den vielfältigen Formen von Abschied und Wiedersehen nach, von den mythischen Geschichten bis zu den Erfahrungen, wie sie in Reden, Gedichten, Erzählungen und Autobiographien gestaltet sind.

    "Staunend sinn' ich, was geschehn" - Von Wundern und unerhörten Ereignissen

    "Staunend sinn' ich, was geschehn" - Von Wundern und unerhörten Ereignissen
    Wenn wir hinter der scheinbar festgefügten Realität, hinter der Mauer der Wirklichkeit etwas ganz anderes, Unbekanntes erahnen, dann sprechen wir von unerhörten Ereignissen oder von Wundern. Über sie erstaunen wir, lassen uns von ihnen berühren, stellen sie in Frage, bezweifeln sie oder lehnen sie als unvernünftig ab. Das Wunder scheint mit den bekannten Naturgesetzen nicht in Einklang zu stehen und aller Erfahrung zuwiderzulaufen, in ihm sind das kosmische Ordnungsgefüge und die biologische Verfasstheit vermeintlich außer Kraft gesetzt. Das gilt für unerklärliche Naturphänomene ebenso wie für die in religiösen Texten berichteten göttlichen Wunder. Theologen, Philosophen und Naturwissenschaftler, aber auch Dichter haben über die Jahrhunderte verschiedene Theorien über das Wunder entwickelt. Die Auslegung des Wunders, ob als tatsächlich sich ereignendes Geschehen oder als symbolisch zu deutendes Konstrukt, wurde zum Unterscheidungskriterium zwischen den Religionen und Konfessionen. Und nach wie vor scheiden sich die Geister der Theologen und der Naturwissenschaftler an der Erklärung sogenannter übernatürlicher Erscheinungen, an der Interpretation des Wunders, das in Sprache und Dichtung wie selbstverständlich zu Hause ist.

    Das Schicksal der Bergkarabach-Armenier - Von Stalins Willkür bis zum Terror Alijews

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    Wie Landzerstörung Indigene zur Umsiedlung zwingt - Die Vertriebenen von Louisiana

    Wie Landzerstörung Indigene zur Umsiedlung zwingt - Die Vertriebenen von Louisiana
    Egon Koch Der Anstieg des Meeresspiegels zwingt Menschen auf der ganzen Welt zur Flucht - von Bangladesch bis in die USA. An der Südküste der Vereinigten Staaten, unweit von New Orleans, versinken ganze Landstriche im Golf von Mexico. Die Landmasse der vor allem von Indigenen bewohnte Isle de Jean Charles ist in rund sechzig Jahren um 98 Prozent geschrumpft. Aber nicht nur der Anstieg des Meeresspiegels und die Wirbelstürme sind die Ursache, sondern vor allem die von Öl- und Gasgesellschaften gebauten Kanäle. Durch sie dringt Meerwasser ein und erodiert das Land. Dennoch wurde die Insel vom Deichschutz ausgeschlossen. Begründung: Die Kosten-Nutzen-Rechnung geht nicht auf. 2016 hat die Obama Regierung 48,2 Millionen Dollar für die Umsiedlung bereitgestellt und die Bewohner als Klimaflüchtlinge eingestuft. Der Staat Louisiana übernahm die Leitung des Umsiedlungsprojekts und ging kaum auf die Wünsche der Indigenen ein. Bis Ende 2022 sind knapp 100 Einwohner in die 40 Meilen nördlich neu erbaute Siedlung umgezogen. Sie sehen sich aber nicht als Flüchtlinge, sondern als abermals von ihrem Land Vertriebene. Eine Koproduktion von WDR mit DLF, hr und ORF.
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