FRONTEX WATCH 31.10.2012
In Gedenken an die Toten vom Juli 2007.
Von 1988 bis 1. August 2011 starben, nach Zählungen verschiedener NGOs, 17.738 Menschen an den europäischen Außengrenzen beim Versuch nach Europa zu gelangen. Die Dunkelziffer liegt bei Weitem höher. Seit 2004 ist die Europäische Agentur für die operative Zusammenarbeit an den Außengrenzen – FRONTEX, für die Koordination der Sicherung der Außengrenzen zuständig. Sie wird laufend aufgerüstet und die Grenzen nach Europa werden dichter und dichter. Am 6. Februar startet FREIRAD 105.9 mit dem Projekt FRONTEX-WATCH. Wir werden bis Ende November Montag bis Freitag um 12:00 Uhr, fünf Minuten über die europäischen Außengrenzen berichten. Wir möchten mit dieser Sendereihe nicht nur das Sterben an den EU Außengrenzen öffentlich machen, sondern auch Hintergrundinformationen über die Festung Europa liefern und vor allem dazu beitragen, dass der Widerstand gegen dieses Unrecht steigt und Möglichkeiten aufgezeigt werden sich dagegen zu engagieren. In Zusammenarbeit und durch die Vernetzung mit verschiedenen NGOs werden FREIRAD 105.9-RedakteurInnen die täglichen Sendungen gestalten. Das Projekt FRONTEX WATCH wird gefördert vom Land Tirol im Rahmen von TKI open 12. MacherIn: FREIRAD 105.9, Freies Radio Innsbruck, Elfi Oblasser, Hardy Ess
In Gedenken an die Toten vom Juli 2007.
Heute wollen wir uns die Situation der syrischen Flüchtlinge in den jeweiligen Ländern genauer ansehen. Vor allem angesichts des nahenden Winters verstärkt der UNHCR seine Anstrengungen, die Flüchtlinge sicher unterzubekommen.
Das UNHCR berichtete Mitte Oktober 2012, dass bereits rund 358 000 Menschen aus dem Bürgerkriegsland Syrien in die umliegenden Länder geflohen sind.
Die Todesfälle an den Grenzen Europas lassen Rückschlüsse auf die veränderte Maßnahmen an den Grenzen zu, nachzeichenbar werden auch, wo die Hauptrouten von Flucht und Migration verlaufen. 2006 und 07 war dies die Route vom Senegal auf die kanarischen Inseln.
Frontex unterzeichnet mit der Türkei die Neuordnung der Zusammenarbeit zur Verhinderung von „unkontrollierten“ Grenzübertritten. Eine europäische Antwort auf die bewaffneten Konflikte, nicht nur in Syrien.
Um jene Menschen, deren Lebensgrundlagen durch die Politik der Europäischen Union zerstört werden, davon abzuhalten, in der Europäischen Union neue Lebensperspektiven zu finden, werden seit Jahren die Grenzen der Europäischen Union nach Aussen verschoben.
Heute wollen wir uns mit dem europäischen Waffenhandel beschäftigen, der neben dem Menschenhandel, der Prostitution und dem Handel mit Drogen einer der lukrativsten Geschäfte überhaupt ist.
Auszüge aus den Todeslisten des Europäischen Friedensprojektes EU.
Gestern haben wir uns mit der bizarren Tatsache beschäftigt, dass die Europäischen Union den Friedens-Nobelpreis 2012 verliehen bekam. Vor allem der extrem aggressive Wirtschaftskrieg gegenüber Entwicklungs- und Schwellenländern wird von den europäischen Gremien nicht in Frage gestellt und ist einer der Ursachen weltweiter Flüchtlingsströme.
Die Europäische Union bekam am 12. Oktober 2012 den Friedens-Nobelpreis verliehen.Das löst nicht nur Irritation aus, sondern vor allem auch Ärger. Die Europäische Union ist vieles, aber sicher kein Friedensprojekt. In erster Linie ist die Europäische Union ein Wirtschaftsprojekt und ein Vehikel, die Interessen der europäischen Großkonzerne, des Bankensektors und der europäischen Eliten abzusichern und wenn möglich auszuweiten.
In Gedenken an die Toten an den europäischen Grenzen.
Im Flüchtlingslager Choucha in Tunesien, direkt an der libyschen Grenzen in Mitten der Wüste leben 3000 Flüchtlinge. Boats4people hat sich mit Flüchtlingen getroffen.
Boats for people trifft sich in Tunis mit einer Gruppe von Frauen, die seit einem Jahr versuchen ihre vermissten Söhne und Männer zu finden.
Mit der Oloferne startete boats4people im Sommer eine Vernetzungs- und Informationstour im Mittelmeer. Im Gespräch mit einer Aktivistin.
Das Europaparlament will noch im Dezember diesen Jahres bezüglich Flüchtlinge neue EU-Aufnahmerichtlinien beschließen, welche sich ganz offensichtlich an die Praxis von Staaten wie Ungarn oder die Slowakei anlehnen. Kritiker befürchten, dass die neuen Aufnahmerichtlinien das Einsperren der meisten Flüchtlinge legalisieren würde.
Gestern richteten Somalische Flüchtlinge vor dem österreichischen Parlament in Wien ein Streikcamp ein. Drei Tage lang wollen sie gemeinsam protestieren und für Ihre Rechte kämpfen.
Heute ist Mittwoch, der 10. Oktober 2012 – der österreichische Tag des Bleiberechts, ein Datum das auf alle illegalisierten und entrechteten Menschen in Österreich verweisen soll, denen nach wie vor Aufenthalt, Schutz und Sicherheit verwehrt wird.
Auszüge aus den Todeslisten.
Der kurdische Menschenrechtsaktivist und Asylsuchende in Österreich, Ali Yesil, wurde in Auslieferungshaft genommen und befindet sich im Hungerstreik. Gegen die Auslieferung von Menschenrechtsaktivistinnen in Tod, Folter und Armut ist der Slogan des Unterstützungsbündnisses
Am Samstag wurde ein junger Mann aus Ghana bei einer Abschiebung von Innsbruck nach Italien von einem Zug erfasst und schwer verletzt.
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