Logo

    freies radio innsbruck freirad

    Explore " freies radio innsbruck freirad" with insightful episodes like "Thomas Waitz im Innsbrucker Gemeinderat", "Aktuelle Stunde am 25.01.2024 – Gemeinderat Innsbruck", "80. Innsbrucker Gender Lecture mit Susanne Schulz", "79. Innsbrucker Gender Lecture mit Bet­tina Bock von Wül­fin­gen" and "Aktuelle Stunde am 12.10.2023 – Gemeinderat Innsbruck" from podcasts like ""FREIRAD", "Die Aktuelle Stunde - Gemeinderat Innsbruck", "Innsbrucker Gender Lectures", "Innsbrucker Gender Lectures" and "Die Aktuelle Stunde - Gemeinderat Innsbruck"" and more!

    Episodes (17)

    Thomas Waitz im Innsbrucker Gemeinderat

    Thomas Waitz im Innsbrucker Gemeinderat

    Diesmal zu Gast:

    Thomas Waitz – Fraktion der Grünen / Die Grüne Alternative

    Sein Vortrag am 22. Februar hatte das Thema „Das neue EU-Gentechnikrecht und seine Auswirkungen“. Darin spricht Waitz über die Proteste der Landwirt*innen und Veränderungen in der Landwirtschaft innerhalb der Europäischen Union.

    Aufgezeichnet im Rahmen der Sitzung des Innsbrucker Gemeinderats am 22. Februar 2024

    80. Innsbrucker Gender Lecture mit Susanne Schulz

    80. Innsbrucker Gender Lecture mit Susanne Schulz

    Die Politik des Kinderkriegens

    Feministische Perspektiven auf demografische Krisennarrative und dis/reproduktive Technologien

    Zu viel Bevölkerung oder zu wenig? Wer soll Kinder bekommen und wer vom Gebären abgehalten werden? Und welche Kinder sollen geboren werden und welche lieber nicht?

    Kinderkriegen ist eingebunden in mächtige Regierungsstrategien, die auf Körper und Bevölkerungen abzielen. Auch heute gibt es weiter ein malthusianisches Denken, das fast alle Krisen unserer Zeit zu Bevölkerungsproblemen umdeutet. Dies zeigt sich in einer „demografisierten“ Klimadebatte ebenso wie in repressiven globalen Verhütungsprogrammen. Der Status quo von sozialer Ungleichheit, Rassismus und globaler Zerstörung bleibt dabei unberührt. Es ist insofern wichtig, das demografische Denken zu sezieren – auch in Bezug auf deutsche Kinderwunsch-, Familien- und Migrationspolitik.

    Susanne Schultz forscht zu Bevölkerungspolitik und Machtverhältnissen im Bereich der Reproduktion und der Humangenetik. Sie ist Beirätin des Gen-ethischen Netzwerks e.V. Berlin und Mitglied des Herausgeber*innenkollektives Kitchen Politics.

    Ihr aktuelles Buch heißt: Die Politik des Kinderkriegens. Zur Kritik demografischer Regierungsstrategien (transcript: Bielefeld 2022).

     

    79. Innsbrucker Gender Lecture mit Bet­tina Bock von Wül­fin­gen

    79. Innsbrucker Gender Lecture mit Bet­tina Bock von Wül­fin­gen

    Zeugung unter dem Mikroskop 1850er bis 1900

    Wie zwischen Biologie und Bürgerlichem Gesetzbuch die moderne Kleinfamilie entstand und das Problem der Erbschaft löste

    Wenn Spermium und Eizelle sich bei der Zeugung vereinigen, geben beide ihr Erbmaterial an den Embryo weiter. Dieser seinerzeit revolutionäre biologische Befund von 1875 hatte weitreichende Folgen, nicht zuletzt für das Erb- und Familienrecht. Denn aus der Erkenntnis, dass väterliche und mütterliche Anteile an die Nachkommen weitergegeben werden, resultierten politische Fragen der Gleichberechtigung und der Verteilungsgerechtigkeit.
    Solche Themen waren speziell im Deutschen Kaiserreich virulent, als zwischen 1870 und 1900 das Bürgerliche Gesetzbuch entstand. Das BGB legte die Grundlage für das Verständnis von Familie als biologischer Einheit, Wirtschaftsgemeinschaft und von geschlechtlicher Arbeitsteilung, wie sie bis in das 21. Jahrhundert hinein wirksam geblieben ist.

    Bettina Bock von Wülfingen ist freiberufliche Kulturwissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt Geschichte der Lebenswissenschaften. Sie war 2021/2022 für ein Jahr Vertretungsprofessorin für Historische Wissenschaftsforschung an der Universität Bielefeld und im Anschluss Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie (KA/EE) der Universität Münster. Sie ist Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Geschichte der Wissenschaften, der Medizin und der Technik (GWMT).

    Kommentar: Flavia Guerrini, Institut für Erziehungswissenschaften, Universität Innsbruck
    Moderation: Ina Friedmann, Institut für Zeitgeschichte, Universität Innsbruck

    Doppel-Conference: Bergbaugeschichte und Umwelt

    Doppel-Conference: Bergbaugeschichte und Umwelt

    Stimme der Natur

    Für diese KulturTon-Sendung sind wir ins FREIRAD-Studio übersiedelt, denn dieses Mal haben sich Landesumweltanwalt Johannes Kostenzer und Marion Umgeher eine Art Doppel-Conference vorgenommen: Zu Gast ist Georg Neuhauser. Er ist Koordinator des Forschungszentrums für Regionalgeschichte in der Europaregion Tirol und beschäftigt sich mit der Bergbaugeschichte und die Auswirkungen auf die heutige Umwelt.

    Good Vibes Only

    Good Vibes Only

    Positiv denken – eine Tugend oder ungesund?

    Eine Radio-Sendung der Studierenden vom Medienkolleg Innsbruck

    „Schaue immer in Richtung Sonne und alle Schatten werden hinter dich fallen.“
    Walt Whitman

    Diese und andere Redensarten sollen uns dazu motivieren immer positiv zu denken. Doch was ist Positivität und Glück eigentlich? Für einige ist positives Denken ein Allheilmittel, für andere wiederum bedeutet Glücklichsein sozialer Druck, der zum Dauergrinsen auffordert. Blickt man auf die wissenschaftliche Definition von Positivität, wird diese als eine Einstellung beschrieben, bei der die Aufmerksamkeit bewusst auf Positives gelenkt wird, ohne Herausforderungen zu ignorieren. Vom positiven Denken ist sie aber klar abgegrenzt.

    Positives Denken stützt sich auf die Beeinflussung unseres Denkens durch Affirmationen und Visualisierungen. Doch wo ist Positivität denn wirklich erlebbar und wie können wir selbst für positive Erlebnisse und Gedanken sorgen?
    Die Studierenden des Medienkollegs Innsbruck begeben sich auf eine Erkundungsreise, um Antworten auf diese Fragen zu finden. Eine Umfrage zum Thema Glück, die glücklich macht, eine Reportage auf einer Tierfarm, auf der Menschen mit Pferden glücklich werden, Glücksgefühle im Körper, konstruktiver Journalismus in einer Welt voller schlechter Nachrichten, ein Interview über die Zerstörungskraft von Glück, ein Bericht über Positive Psychologie, der untersucht, was Menschen zufrieden macht und innerlich wachsen lässt und ein Beitrag über die Superkräfte der Musik.

    Zu hören sind unter anderem die Journalisten Enno Hinz und Manfred Hassl, Musikwissenschaftler und Musikpsychologe Bernd Brabec de Mori, Singer und Songwriter Dominik Hold, die Psychologinnen Johanna Constantini und Elisabeth Walcher und viele andere mehr.

     

     

    Generation Zukunft

    Generation Zukunft

    Eine Radiosendung des Medienkolleg Innsbruck

    Utopien und Visionen, Apokalypse und Kartenlegen, Schule in der Krise, die Welt in 50 Jahren, ein „grünes“ Innsbruck und ein ewiges Leben. Das sind nur einige der Themen, die in der Radiosendung „Generation Zukunft“ behandelt werden. Zu hören sind Interviews, Umfragen, Kollagen, Reportagen und Berichte zum Thema Zukunft.

    „Unser Ziel mit der Sendung „Generation Zukunft“ ist es, unsere Hörer*innen die Möglichkeit zu geben, verschiedene Perspektiven zu erkennen und einen neuen Blick auf die Zukunft mit all ihren Herausforderungen und Chancen zu legen“, sagt die Studentin Maria Abuter des Medienkolleg Innsbruck. „Wir möchten dazu ermutigen, über den Tellerrand hinauszuschauen und neue Ideen zu erkunden, die einen positiven Einfluss auf unsere Welt haben können.“

    Unter anderem kommen zu Wort Forschungskoordinator am Institut für apokalyptische Studien der Universität Heidelberg, Rolf Scheuermann, der Altersforscher Jansen Dürr, der Jugendforscher Bernhard Heinzelmaier, die Psychologin Ann-Christin Jahnke-Majorkovits, Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi und viele Kinder!

    Moderation: Maximilian Gruber & Rebecca Schwaninger

    Ton: Tobias Discher, Sarah Galler, Manuel Haupt

    Regie: Maria Abuter Grebe

    Gesamtleitung: Marion Umgeher, Verena Gruber

    78. Inns­bru­cker Gen­der Lec­ture mit Katha­rina Klapp­heck

    78. Inns­bru­cker Gen­der Lec­ture mit Katha­rina Klapp­heck

    Disabled Protocols. Politiken der Unmöglichkeiten.

    Katharina Klappheck, Gunda Werner Institut, Heinrich Böll Stiftung

    Künstliche Intelligenz (KI) als digitale Infrastruktur ruft Fragen nach ihrer Produktionsweise auf. Wer stellt scheinbar unsichtbare Techniken her? Auf welchen materiellen Begebenheiten fußen sie? Wer bezahlt für ihren Einsatz?

    In diesem Vortrag möchte ich diesen Fragen aus einer behinderten Perspektive nachgehen. Meine These dabei lautet, dass Behinderung eine Möglichkeitsbedingung von KI ist. Dabei reichen diese Verwurzelungen von den Anfängen der Wissenschaftsdisziplinen bis in die Gegenwart. Bereits Donna Haraway verwies in den 80iger Jahren auf die nicht zu trennende Geschichte von Behinderung im 20. Jahrhundert und die neuaufkommenden Informationstechnologien.

    Behinderung, so die These, ist dabei immer die Grenze von KI, etwas was sowohl das Scheitern dieser Technologie, als auch ihre vermeintlichen Erfolge als transhumanes Artefakt symbolisiert. Einerseits ist Behinderung der Moment, den KI versucht zu überkommen, die scheinbare menschliche Schwäche, das Imperfekte, anderseits ist Behinderung innerhalb des Produktionsfeldes KI eine der lukrativsten Schnittstellen von Mensch und Technologie, wie smarte Prothesen oder verhaltensregulierende Apps für neuroqueere Menschen.

    Aus dieser Ambivalenz ergeben sich sowohl Momente der Unterdrückung als auch subversives Potential. So ermöglichen Schnittstellen immer auch das Hacken dieser vorweg. Die Möglichkeit zu einer anderen Welt bildet dabei den kritischen Fluchtpunkt für Überlegungen hinsichtlich alternativer Designs und Politiken digitaler Infrastrukturen.

     

    Kurzbiographie

    Katharina Klappheck M.A. ist behinderte Politikwissenschaftler*in.

    They beschäftigt sich mit Behinderung, Queernes und KI, sowie Design als Politik.

    Katharina Klappheck arbeitet hierzu unter anderem an der Technischen Universität Dresden und dem deutschen Bundestag.

    Momentan ist Katharina Klappheck Head of Feminist Internet Policy am Gunda Werner Institut der Heinrich Böll Stiftung.

     

    Moderation: Lisa Pfahl, Institut für Erziehungswissenschaft, Universität Innsbruck

     

    Kommentar: Katta Spiel, Research Unit for Human Computer Interaction, Technische Universität Wien
    Katta Spiel ist derzeit FWF Hertha-Firnberg Post-Doc an der HCI Group der Technischen Universität Wien, mit dem Projekt “Exceptional Norms: Marginalised Bodies in Interaction Design”.

    Im Rahmen der Dissertation hat Katta die Erfahrungen autistischer Kinder in technologischen Zusammenhängen untersucht und ein Konzept für Partizipative Evaluation entwickelt.

    Katta verfügt über eine Grundausbildung in Medienkultur (B.A.), Mediensystemen (B.Sc.) sowie einen Master in Computer Science and Media (M.Sc.) welche an der Bauhaus Universität Weimar absolviert wurden und hat das Doktorat im Bereich Mensch Maschine Interaktion 2018  an der TU Wien abgeschlossen.

    Katta beschäftigt sich mit marginalisierten Perspektiven auf Technologie um kritisches Design und Technologiegestaltung zu informieren. Diese Arbeit spielt sich an der Schnittstelle von Informatik, Design und Kritischer Theorie ab. Dabei bezieht sich Katta auf Methoden des (Kritischen) Partizipativen Designs sowie Action Research. Kollaborationen mit neurodivergenten und/oder nicht-binären Personen haben dabei schon Erkundungen von neuwertigen Potentialen für Design, methodischen Entwicklungen in der Mensch-Maschine Interaktion sowie innovativen technologischen Artefakten geführt.

    Internationales Innsbruck

    Internationales Innsbruck

    Eingebettet in eine unvergleichliche Naturlandschaft zieht Innsbruck viele Menschen an – manche bleiben für kurze Zeit, um die touristischen Hotspots zu entdecken, manche bleiben länger, um hier zu studieren. Und manche machen Innsbruck gleich zu ihrer neuen Heimat. Mit einer hohen Dichte an jungen Studierenden kommt auch internationales Flair in die Stadt. Die Teilnehmer*innen von „FREIRAD Intense“ widmen sich verschiedenen Blickwinkeln: Fuad wirft einen Blick auf die internationalen Einflüsse auf die Innsbrucker Festival- und Club-Kultur. Zwei kritische Beiträge befassen sich mit den hohen Lebenskosten in der Stadt: Janina hat mit einem Experten gesprochen und ist der Frage nachgegangen, warum leerstehende Wohnungen in Innsbruck ein großes Problem sind. Lisa hat sich mit den steigenden Lebensmittelkosten beschäftigt. Den Abschluss bildet ein Interview von Ana über die Willkommenskultur in der Stadt.

    Über FREIRAD Intense:

    Wie wird ein Radiotext gesprochen? Wie gelingt eine Aufnahme? Und wie können gute Fragen für spannende Interviews entwickelt werden? Elf Wochen lang haben sich die Teilnehmer*innen des Radio-Lehrgangs “FREIRAD Intense” damit beschäftigt, wie Radiomachen funktioniert. In der praxisorientierten Spezial-Ausbildung haben sie von erfahrenen FREIRAD-Redakteur*innen gelernt, worauf es bei der journalistischen Arbeit im Medium Radio ankommt. Den krönenden Abschluss bildet eine live moderierte Magazinsendung mit vorproduzierten Beiträgen, die auf FREIRAD ausgestrahlt wird.

    Hörspiel-Workshop Mundwerkstatt

    Hörspiel-Workshop Mundwerkstatt

    Heute live aus dem FREIRAD-Studio: Ein Hörspiel aus der “Mundwerkstatt”.

    Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des FREIRAD-Workshops von Güni Noggler setzen gleich live um, was sie gelernt haben und produzieren ein Hörspiel zum Thema “Alm auf der Alm?”. Oder für alle “Tirol Zugereisten”: Immer auf der Alm. Genauer: Was passiert, wenn Kühe sprechen könnten?

    Schaltet ein und lasst euch mittreiben…!

    Hannah Fitsch: Extreme brains. Körpernormierungen, neue Bezüglichkeiten und Subjektivierungsweisen des Digitalen am Beispiel der Neurowissenschaften.

    Hannah Fitsch: Extreme brains. Körpernormierungen, neue Bezüglichkeiten und Subjektivierungsweisen des Digitalen am Beispiel der Neurowissenschaften.

    Der Vortrag stellt die historische Entwicklung einer Mathematisierung der Wahrnehmung (Fitsch 2022) vor und zeigt auf, wie sich deren vermessenden und probabilistischen Logiken mittels Digitalisierung in gegenwärtige Körpernormierungen und Subjektivierungsweisen einschreiben konnten. Den Wunsch, das komplexe Gefüge von Körpern, Gehirnen und Denkprozessen zu formalisieren gibt es schon seit Jahrhunderten. Durch die Implementierung einer mathematischen Logik in binäre/informatische Technologien des Digitalen und künstlicher Intelligenz, konnten epistemologische Methoden und Modelle aus der Mathematik und der Informatik Eingang in die Neurowissenschaften, die Ideen des Denkens und dem Konzept des freien Willens erhalten.

    Hannah Fitsch (Dr. phil.) ist feministische Wissenschafts- und Techniksoziologin mit Schwerpunkt auf Neurowissenschaften, Digitalisierung, (Technik-)Museen, Bildwissen/ Bildpraktiken, Ästhetik und feministischer Theorie.

    Zusätzlich zu ihren theoretischen Forschungsarbeiten sucht Hannah Fitsch immer auch nach anderen Ausdrucks- und Vermittlungsformaten, etwa in Museen, im Theater, als Video-, Audio- und/oder visuelle Arbeiten.

    2022 erhielt sie den Emma Goldmann Snowball Award.

    Aktuell erschienen:
    „Die Schönheit des Denkens. Über die Mathematisierung der Wahrnehmung am Beispiel der Computational Neurosciences.“, Transcript-Verlag/open access.
    „Der Welt eine neue Wirklichkeit geben. Feministische und queertheoretische Interventionen“ (gemeinsam mit Greusing, I., Kerner, I., Meißner, H., Oloff, A.), Transcript-Verlag/open access.

    Kommentar: Denise Bergold-Caldwell, Center Interdisziplinäre Geschlechterforschung Innsbruck, Universität Innsbruck
    Moderation: Verena Sperk, Institut für Erziehungswissenschaft, Universität Innsbruck

    Ricarda Drüeke – „Dissonante Öffentlichkeiten: Digital vernetzte Medien und rechte Akteur:innen“

    Ricarda Drüeke – „Dissonante Öffentlichkeiten: Digital vernetzte Medien und rechte Akteur:innen“

    75. Inns­bru­cker Gen­der Lec­ture mit Ricarda Drüeke

    „Dissonante Öffentlichkeiten: Digital vernetzte Medien und rechte Akteur:innen“

    Ricarda Drüeke – Fachbereich Kommunikationswissenschaft, Universität Salzburg

    Mein Beitrag beleuchtet mittels welcher digitalen Medienstrategien rechte Akteur:innen die „Grenzen des Sagbaren“ ausweiten und sich affektiver Formen sowie Teilöffentlichkeiten bedienen. Ich greife dabei drei Strategien heraus: Diskurspiraterie und Mimikry als Aneignung von Themen und Symbolen feministischer und demokratischer Bewegungen. Als Hijacking werden die Umdeutungen durch antifeministische und rechte Akteur*innen von queer_feministischen Hashtags und Inhalten bezeichnet. Diese Strategie verdeutliche ich am Beispiel von #metoo und #120db. Die Ausweitung des Sagbaren findet insbesondere durch Abwanderung ins sogenannte „Dark Net“ statt; ein Beispiel dafür liefert die Plattform Telegram.

    Diskutieren möchte ich dabei, wie wir mit der Dynamik digitaler Medien umgehen könnten, gerade in Bezug auf entsolidarisierende und exkludierende Kommunikationsformen und -foren sowie welchen Stellenwert solch dissonante Öffentlichkeiten für Fragen der Demokratiegestaltung haben.

    Ricarda Drüeke ist habilitierte Assoziierte Professorin am Fachbereich Kommunikationswissenschaft der Universität Salzburg und Co-Leiterin des Programmbereichs Zeitgenössische Kunst und Kulturproduktion der interuniversitären Einrichtung Wissenschaft und Kunst.

    Sie forscht und lehrt zu Inklusions- und Exklusionsprozessen in und durch Medien, digitalen Öffentlichkeiten (insbesondere mit einem Schwerpunkt auf Protestartikulationen und -bewegungen sowie Dynamiken der Empörung am Beispiel von Hate Speech) sowie im Bereich Gender Media Studies.

    In ihrer Habilitation beschäftigte sie sich mit queer_feministischem Aktivismus mittels digitaler Medien unter Berücksichtigung der Ausdifferenzierung von Öffentlichkeiten.

    Kommentar: Matthias Kettemann, Institut für Theorie und Zukunft des Rechts, Universität Innsbruck
    Moderation: Judith Goetz, Institut für Erziehungswissenschaft, Universität Innsbruck